Im mittleren Luzerner Bevölkerungsszenario wird bis im Jahr 2050 mit einem Anstieg der ständigen Wohnbevölkerung von 413’120 (Ende 2019) auf 490’172 Einwohner gerechnet. Dies entspricht einem Zuwachs um insgesamt 18,7 Prozent. Das teilt Lustat Statistik Luzern mit.
Grosse Unterschiede im Kanton
Die Statistiker untersuchten auch, wie sich die verschiedenen Regionen des Kantons bezüglich der Wohnbevölkerung entwickeln könnten und stellen fest: «Die Unterschiede zwischen dem ländlichen Südwesten und dem übrigen Kantonsgebiet dürften sich weiter akzentuieren.» Eine herausragende Stellung messen sie der Region Rooterberg/Rigi zu, die ein erwartetes Bevölkerungswachstum von 49,6 Prozent aufweist.
Gleich dahinter, und ebenfalls mit einem überdurchschnittlichen Wachstum, reiht sich die Region Sursee/Sempachersee ein. Um 42,1 Prozent werde die Bevölkerungszahl von 2020 bis 2050 ansteigen. Konkret heisst das: Im vergangenen Jahr lebten 31’878 Menschen rund um den Sempachersee. 30 Jahre später sollen es 44’831 sein. Etwas weniger stark steigen die Zahlen im Michelsamt und im Surental. Diese beide Regionen betrachten die Statistiker als Einheit und gehen von einem Anstieg um 30,2 Prozent aus. Heute wohnen 21’215 Menschen in diesem Raum. 2050 sollen es dann 27’356 sein.
Währenddessen werde das Wachstum in den Regionen Seetal (+14,8%) und Willisau (+11,2%) unterdurchschnittlich und in der Stadt Luzern (+2,2%) sowie in der Region Rottal-Wolhusen (+1,1%) stagnierend ausfallen. Im Entlebuch sollen die Einwohnerzahlen bis 2050 gar sinken – und zwar um rund 10 Prozent.
Wachstum schwächt sich ab
Die durchschnittliche Zunahme pro Jahr wird im ganzen Kanton Luzern 0,6 Prozent betragen. Das Wachstum schwächt sich voraussichtlich über die Zeit ab. Bis 2030 wird das Wachstum bei jährlich rund 0,8 Prozent liegen, zwischen 2030 und 2040 bei 0,5 Prozent und in den Jahren 2040 bis 2050 bei 0,3 Prozent.
Gemäss Szenario wird das Bevölkerungswachstum von rund 77’100 Personen bis 2050 zu gut zwei Dritteln von Wanderungsgewinnen (+52’600 Personen) und knapp einem Drittel von Geburtenüberschüssen (+24’500) getragen sein. Voraussichtlich werden sowohl die schweizerische (+16 %) als auch die ausländische Bevölkerung (+30,2 %) zahlenmässig wachsen.
Lustat begründet das Wachstum regional: «An der durch den Verkehr gut erschlossenen Hauptentwicklungsachse werden die Wanderungs-gewinne einen überdurchschnittlich hohen Anteil am Bevölkerungswachstum haben (Sursee/Sempachersee: +72 %). Währenddessen werden in der Region Michelsamt/Surental die Anteile des Wanderungsgewinns am Gesamtwachstum um die 60 Prozent liegen.»