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Region

Ein Edelweiss blüht in Südafrika

Céline Estermann-Erni 16. August 2020

Vor vier Jahren wagte Stefan Forster aus Büron mit seiner Frau Diana Rock den Sprung und wanderte nach Südafrika aus. An wunderschöner Lage betreiben die beiden mittlerweile ein Guest House, das besonders bei Schweizern beliebt ist.

Für Stefan Forster und Diana Rock erfüllte sich vor vier Jahren ein Traum. Schon oft hatten die beiden Südafrika bereist und sich in das Land und die Kultur verliebt. Eine gesicherte Existenz in der Schweiz aber für ein Guest House aufzugeben – das scheint mutig. Doch für den Büroner und seine Frau ging der Plan auf. «Normalerweise lassen sich die Südafrikaner bei allem enorm viel Zeit. Aber wir hatten wider alle Erwartungen innerhalb dreier Monate ein Business-Visum in der Hand und konnten loslegen. Wir waren selbst erstaunt, wie schnell und unbürokratisch das ging», sagt Stefan Forster. Danach ging es los mit der Suche nach einem geeigneten Objekt, das man schliesslich in Somerset West in einem Haus mit typischem Rieddach, mit Blick auf die False Bay, die Hottentots Holland Mountain Range, den Helderberg und die nahen Weinberge vom Vergelegen, Morgenster und Lourensford fand. Ein Jahr lang dauerten die Renovationsarbeiten, denn schliesslich war es Forster und Rock wichtig, den zukünftigen Gästen den Komfort von Schweizer Baustandards bieten zu können. Das nötige Fachwissen dazu sei bei den lokalen Handwerkern durchaus vorhanden, meint Forster. Schliesslich seien in den vergangenen Jahren viele Europäer, darunter auch Deutsche und Schweizer, ausgewandert und hätten Baufirmen aufgebaut.

 

Am Schluss klappt es immer

Auf die Frage, ob er denn während des Bauens keine grauen Haare bekommen habe, lacht Stefan Forster. «Man muss schon Geduld haben, wenn etwas vorhat. In Südafrika gilt die Mentalität: Zum Schluss klappt immer alles, vielleicht auf den letzten Drücker, aber es klappt.» Und tatsächlich wurde das Cape Edelweiss fristgerecht fertiggestellt und öffnete Ende September 2017 seine Tore der Öffentlichkeit. Nebst dem Haupthaus, in dem die Gästezimmer und die Wohnung der Gastgeber untergebracht ist, gibt es eine gemütliche Gästelounge im Nebenhaus und einen Pool. Gute Gründe also, um dem Guest House einen Besuch abzustatten. «Bei uns kann man die Atmosphäre in einem originalen Cape Dutch House erleben, ohne auf den Komfort schweizerischer Einrichtungsstandards verzichten zu müssen. Uns ist es aber wichtig, dass nicht nur der Aufenthalt bei uns, sondern der ganze Urlaub in der Region zum Erlebnis wird. Dafür geben wir alle unsere Geheimtipps preis und unternehmen auf Wunsch mit den Gästen persönlich Ausflüge», bewirbt Stefan Forster das Cape Edelweiss. Und bis anhin hat er damit Erfolg. «Die meisten unserer Gäste stammen aus der Schweiz, Deutschland und Österreich, vereinzelt auch aus den Niederlanden.»

 

Ein Urlaubsort für jedermann

Südafrika scheint also eine gewisse Anziehungskraft auf Westeuropäer zu haben. «Man hat hier einfach alles», schwärmt Stefan Forster von seiner Wahlheimat. «Man hat das Meer für Badeferien, die Berge für Wanderferien, die Städte für Kulturreisen und die Angebote für Aktivferien.» Ausserdem sei die Infrastruktur im Vergleich zu den benachbarten Ländern sehr gut ausgebaut, und er fühle sich stets sicher, meint der Betriebswirtschaftler. Er ist überzeugt, dass das Land für jede Alters- und Interessengruppe etwas bietet. Darum hofft Stefan Forster, dass ab September wieder fleissig Touristen das Land besuchen möchten. Denn auch an Südafrika ist die Coronakrise nicht spurlos vorbeigegangen. «Der Tourismus ist im ganzen Land stark eingebrochen, und damit stehen viele Arbeitsplätze auf Spiel. Zwar hat die Regierung für Arbeitnehmende Entschädigung für Kurzarbeit zugesichert, aber bisher haben wir noch kein Geld für unsere Angestellten erhalten», meint Forster resigniert. Und er erklärt, dass die Krise besonders die vielen Gastarbeiter aus den Nachbarländern, von deren Verdienst oft die Existenz ganzer Familien abhänge, hart treffe. Diese erhielten vom Staat beispielsweise auch keine Arbeitslosenentschädigung oder Rechtsschutz. Aber Stefan Forster sieht Licht am Ende des Tunnels. Der Trend bestätige sich, und die Fallzahlen seien weiter rückläufig, sagt er.  So keimt Hoffnung auf, dass vielleicht eine Reise nach Südafrika bereits im Herbst, sicher aber bis Weihnachten möglich sein sollte. Denn Stefan Forster ist auch überzeugt: «Es wird so wenige Touristen haben wie noch nie, und man kann das Land ganz entspannt kennenlernen».

 

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