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«Ich esse ausgewogener und vielfältiger»

Geri Wyss 28. März 2021

Der Ekel, totes Fleisch zu essen oder die Abscheu vor der Tierhaltung machten die Surseerinnen Cäcilia Bussmann und Evelyne Roth zu Veganerinnen.

«Bis vor eineinhalb Jahren ass ich bewusst ausgewähltes Fleisch», erzählt die Surseerin Cäcilia Bussmann. Dann bestellte sie in einem Restaurant Wild und sah den mit Fleisch gefüllten Teller an. «Ich stellte mir vor, ein totes Tier essen zu müssen. Da verging mir der Appetit.» Es sei damals der Punkt gekommen, ganz auf Fleisch zu verzichten. Aus ökologischen und moralischen Gründen nimmt sie auch keine Milchprodukte und Eier zu sich.

 

Unglaublich viel Pflanzliches

«Es ist ineffizient, die Pflanzen zuerst durch ein Tier durchzulassen», begründet Cäcilia Bussmann ihren Entscheid, vegan zu leben. Ganz strikt ist sie allerdings nicht, denn bei Besuchen frage sie nicht immer, aus welchen Zutaten jedes Gericht bestehe. Die 34-jährige Surseerin isst seit ihrer Umstellung noch viel bewusster und sagt: «Es gibt unglaublich viel zu essen auf pflanzlicher Basis. Seit ich meine Ernährung umstellte, esse ich ausgewogener und vielfältiger.» Ihre Lebensmittel kauft sie vorwiegend auf dem Markt ein. «Ich möchte die regionale und lokale Produktion von umliegenden Höfen unterstützen», sagt sie. Auch Migros und Coop hätten vieles für Veganerinnen im Angebot.

Auf ihrer eigenen Internetsite naturxundwohl.ch äussert sie sich über ihr Essverhalten: «Vegan kann jeder. Vegan ist der Mythen oder das Breithorn der Ernährung.» Und auf die Frage, ob sie andere vom Veganismus überzeugen möchte, schreibt Cäcilia Bussmann: «Vorsichtig zum Nachdenken anregen, auf die Gefahr hin, als missionarisch betrachtet zu werden? Oder doch lieber der Harmoniesucht nachgeben und sich auf die Zunge beissen? Üble Sache.»

Ihr gehe es nicht darum, den veganen Lebensstil auf Biegen und Brechen konsequent durchzusetzen. «Die Freude am Essen muss bestehen bleiben, aber jeder noch so kleine Schritt in eine bewusste und nachhaltige Lebensweise ist wichtig.» So sei zum Beispiel das Reduzieren von Fleisch oder exotischen Produkten bereits ein wichtiger Schritt.

 

Tofu und Hülsenfrüchte

Fast ihr halbes Leben, seit 32 Jahren, ist Evelyne Roth Vegetarierin. Die Surseer Tätowiererin erzählt: «Ich hatte Tiere schon immer extrem gerne und ass als Kind sehr wenig Fleisch.» Ein dramatisches Erlebnis verletzte ihre Tierfreundin-Seele 1989 und machte sie zur Vegetarierin. «Ich sah einen Schweinestall, der mehrere Etagen unter dem Boden gebaut war. Es war stockfinster. Ich musste zusehen, wie sie leben. Das schockierte mich.» Noch heute hat sie Mühe mit der Tierhaltung – auch aus ethischen Gründen. «Die Kälber müssen in Plastikboxen leben.»

Grösstenteils ernährt sich Evelyne Roth vegan. «Kuchen, die mit Eiern gebacken werden, esse ich aber bei Einladungen», sagt sie. Eingeschränkt fühlt sie sich keineswegs. Tofu und Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen und Bohnen mag sie gerne.

 

Von Klein auf ohne Fleisch

Vegetarisch aufgewachsen ist der 18-jährige Surseer Kantischüler Jefrey Burch, da seine Mutter und sein Vater Vegetarier sind. «Für mich ist das ganz normal», sagt er. Er habe zwar Fleisch probiert, aber nie ein Verlangen danach gespürt. Als er grösser wurde, wurde ihm dann die Frage um die Ethik des Fleischessens bewusst. «Das ist nun ein weiterer Grund, vegetarisch zu essen.»

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