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Kauffrauen wollten die Bestnote erreichen

Salome Erni 07. August 2020

Mit einer ordentlichen Portion Ehrgeiz und Fleiss holten sich Sabine Bölsterli, Daniela Ehrler und Celina Blum für ihre Abschlussarbeit die Bestnote.

Die Lehrabschlussprüfungen und Diplomfeiern des BBZW Sursee fielen, wie so vieles andere auch, dem Coronavirus zum Opfer. Doch die beiden Kauffrauen Daniela Ehrler (Geuensee) und Sabine Bölsterli (Sempach-Station) haben dessen ungeachtet Grund zum Feiern, denn die 6 im Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis lässt sich sehen. Ihre Abschlussarbeit zum Durchgangsbahnhof Luzern überzeugte die Fachexperten und brachte ihnen die Bestnote ein.

«Am Anfang hätte mir eine 5,5 genügt», erzählt Daniela Ehrler. «Aber Sabine hat mich so motiviert, dass ich schliesslich auch eine 6 wollte.» Ihre Klassenkameradin Sabine Bölsterli lacht. «Ich wollte eine 6. Wenn man schon so viele Stunden investiert, dann macht man es entweder richtig oder gar nicht. Ich wollte nach der ganzen Arbeit auch eine Belohnung haben.» Von August bis Dezember 2019 arbeiteten die beiden beinahe täglich an ihrer Arbeit. Wie viele Stunden sie investierten, haben sie irgendwann aus den Augen verloren. Die dritte im Bunde, Celina Blum aus Dagmersellen, konnte beim Gespräch im Café Weibel leider nicht dabei sein.

 

Sinnvoll oder Verschwendung?

Drei Leitfragen zum Durchgangsbahnhof Luzern bildeten das Gerüst ihrer Abschlussarbeit. Die beiden wollten wissen, welche grösseren baulichen Massnahmen für das Projekt notwendig sind und wie die Umwelt dadurch beeinflusst wird, was für Folgen das Projekt in Bezug auf den lokalen Arbeitsmarkt mit sich bringt und was für soziale Externalitäten der Durchgangsbahnhof auf die örtliche Bevölkerung hat. «Mit den Leitfragen haben wir uns anfangs schwer getan», so Bölsterli. «Du musst eigentlich bereits am Anfang wissen, wie deine Arbeit am Ende aussehen soll.»

Um die drei Leitfragen zu klären, führten sie unter anderem drei Interviews. Sie sprachen mit Massimo Guglielmetti, Leiter SBB Immobilien Development, Region Mitte, mit Martin Simmen, Architekt des Vereins Bahndreieck Luzern Nord (Gegnerprojekt), und mit Armin Wicki, Bauingenieur eines der Vorprojekte des Durchgangsbahnhofs Luzern. Weiter führten sie bei 20 Pendlern eine Umfrage durch, bei der sie herausfinden wollten, wie viel die lokale Bevölkerung über das Projekt weiss und was sie davon hält. Es zeigte sich, dass die Meinungen relativ durchmischt waren. Den einen gefällt der Bahnhof im Ist-Zustand, und sie halten es für eine Geldverschwendung. Die anderen halten es für eine sinnvolle Investition.

 

Von der Bäckerstube ins Büro

Sabine Bölsterli absolviert die kaufmännische Lehre bei Stöckli Medical in Oberkirch. Sie hat nun nicht nur einen, sondern gleich drei Lehrabschlüsse in der Tasche. Ursprünglich hatte sie die Ausbildung zur Bäcker-Konditorin bei der Conditorei Fischer in Beromünster gemacht und danach die Lehre zur Confiseurin angehängt. Dann entwickelte sie eine Mehlallergie. «Als es gesundheitlich nicht mehr ging, bin ich schweren Herzens gegangen», sagt sie. Wäre alles anders gekommen, würde sie immer noch in der Bäckerei arbeiten. Auch für Daniela Ehrler, die beim Textilunternehmen Corsa Nova in Sursee arbeitet, ist es nicht die erste Lehre. Zuvor machte sie den Abschluss als Detailhandelsfachfrau bei der Landi in Triengen.

Welchen Weg die beiden in Zukunft beschreiten wollen, sei derzeit noch unklar. Jedoch freuen sie sich darauf, das Lehrlingsdasein hinter sich zu lassen und als ausgelernte Kauffrauen zu arbeiten.

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