Welche Blasinstrumente hat die Musikschule Oberer Sempachersee im Angebot, wie klingen die Schlaginstrumente, was ist der Unterschied zwischen einem Schwyzerörgeli und einem Klavier? Eine neue App der Musikschule zeigt altersgerecht auf, was es alles im Haus der Musik zu entdecken gibt. Fehler in einem Bild ausfindig machen, ein Puzzle mit Instrumenten spielen oder einen Lückentext ausfüllen sind weitere Funktionen der App. Und natürlich sieht man alle Instrumente auf herzigen Zeichnungen und hört, wie sie klingen. Alle Musikaufnahmen und die Illustrationen sind eigens für die App gemacht worden. Bald wird sie livegeschaltet. Die Kinder erfahren via Volksschule, wenn es soweit ist.
Auslöser war Corona
Die Idee zur App ist der Musikschule Oberer Sempachersee (MSOSS) im letzten Herbst gekommen, als man sich Gedanken machen musste, wie es bezüglich des Instrumentenparcours im Frühling bei den anhaltenden Unsicherheiten wegen Corona weitergehen wird. Der stellvertretende Leiter der Musikschule, Manuel Imhof, hatte sich der Sache vertieft angenommen. «Ich habe recherchiert, wie man bei der Entwicklung einer App vorgehen muss und konnte dabei auch auf das Know-how der Baarer IT-Firma Xpera GmbH zählen», erzählt er. Es habe auch immer mal wieder Stolpersteine gegeben, räumt er ein, «es war eine sehr lehrreiche Zeit.»
Kostspielige Investition
Die neue Musikschul-App hat die MSOSS freilich nicht nur für sich entwickelt. Das hat einerseits mit den Initialkosten zu tun, die sich auf mehrere 10’000 Franken belaufen haben. Man habe eine solche Investition nicht alleine tätigen können, weshalb man die App auch anderen Musikschulen – auf deren Angebote zugeschnitten – offeriert habe. Andererseits hätten sich auch viele Musikschulen erfreut gezeigt, dass jemand eine solche App erschaffen habe, erläutert Manuel Imhof. Sämtliche Musikschulen um den Sempachersee machen mit, haben sich an den Entwicklungskosten beteiligt und werden ein jährliches Abo von 350 Franken bezahlen. Im Kanton Luzern verzichteten nur wenige Musikschulen, sich der App-Community anzuschliessen. Zusammen mit der MSOSS machen aktuell insgesamt 22 Musikschulen mit, darunter auch die Musikschulen Uri, Steinhausen und Wangen bei Olten.
App wandelt sich fortlaufend
Für die Kinder ist die App kostenlos und ohne sonstige Hürden nutzbar. «Das ist entscheidend, damit die Kinder im Basisstufen-Alter diese App auch wirklich nutzen», ist Manuel Imhof überzeugt. Die Musikschulen kommen via einen QR-Code zu einem Link, welcher auf die Website der Musikschule Oberer Sempachersee und dort weiter zum Download der App führt. Laut Manuel Imhof will die MSOSS die App laufend mit neuen Funktionen erweitern. «Es ist viel möglich», ist er sich sicher. So seien animierte Bilder, neue Spiele und weitere spannende Informationen rund um die Musikinstrumente und deren Ensembles denkbar.
«Die App ist eine der grössten Kooperationen von Musikschulen, die nicht von Verbänden oder vom Kanton angestossen worden ist», führt Manuel Imhof nicht ohne Stolz aus. Er beabsichtigt, noch weitere Musikschulen für die App zu begeistern, um finanzielle Mittel für einen weiteren Ausbau zu generieren. Auch will er am «Good-Practice-Wettbewerb» des alle zwei Jahre stattfindenden Forums Musikalische Bildung mitmachen.