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«Masken an der Schule im Einzelfall toleriert»

Daniel Zumbühl 10. Mai 2020

Am Montag nimmt der reguläre Schulbetrieb auf Primar- und Sekundarstufe I Fahrt auf – unter zahlreichen Schutzmassnahmen. Was erwartet die Schüler und das Lehrpersonal? Zwei Schulen gewähren einen Einblick.

Nach knapp zwei Monaten Fernunterricht drücken Kinder und Jugendliche am 11. Mai wieder die Schulbank. Die Förderung und Betreuung der Schüler sei in dieser Zeit sehr unterschiedlich gewesen, sagte Charles Vincent, Leiter der Dienststelle Volksschulbildung, vergangene Woche an einer Medienkonferenz des Kantons. «Wir gehen aber nicht davon aus, dass grosse Lücken entstanden sind. Klar ist aber auch, dass einige Lernende nicht zufriedenstellend gefördert werden konnten.»

In den Wochen bis zu den Sommerferien liegt der Fokus deshalb auf dem Erreichen der Grundkompetenzen und auf der Wiederholung der Inhalte des Fernunterrichts. Dies geschieht unter besonderen Umständen. Umfassende Schutzmassnahmen, die weitere Covid-19-Fälle an Schulen verhindern sollen, werden den Schulalltag der Lernenden ab dem 11. Mai prägen. Unsere Zeitung beantwortet zum Start des Präsenzunterrichts die wichtigsten Fragen rund um das Schutzkonzept.

 

Gilt die Aufnahme des regulären Schulbetriebs am 11. Mai für alle Schüler der Volksschulen?
Ja, alle gesunden Schüler sind verpflichtet, den Präsenzunterricht zu besuchen. Allerdings werden in den ersten zwei Wochen keine Massnahmen verfügt, wenn Eltern ihre Kinder aus Angst nicht an die Schule schicken. Fernunterricht wird nicht mehr angeboten.

 

Wie sieht das Schutzkonzept aus?
Alle Personen, die in den Schulhäusern ein und aus gehen, haben sich an die gängigen Verhaltens- und Hygieneregeln zu halten. Das heisst: Auf das Händeschütteln ist zu verzichten, Hände, Oberflächen sowie Gegenstände sind regelmässig zu reinigen und Zimmer nach jeder Lektion ausgiebig zu lüften. Die Stadtschulen Sursee stellen bei den Schulhauseingängen zudem Handhygienestationen für Erwachsene zur Verfügung. Die Schüler reinigen jeweils am Ende eines Halbtags ihre Tische unter Anleitung der Lehrperson.

 

Gelten die Abstandsregeln auch an den Schulen?
Weil Bund und Kanton das Ansteckungs- und Erkrankungsrisiko von Kindern und Jugendlichen als tief einschätzen, müssen Schüler die Abstandsregeln untereinander nicht zwingend einhalten. Dadurch ist zum Beispiel der Schülertransport wie gewohnt möglich. Zwischen Erwachsenen sowie zwischen Lehrpersonen und Schülern muss ein Abstand von zwei Metern eingehalten werden.  «Bei Kontakt während des Unterrichts setzen wir auf die Eigenverantwortung der Lehrpersonen. Für individuelle Fragen, bei denen eine Betreuung am Platz unabdingbar ist, kommt eine portable Plexiglasscheibe zum Zug», erklärt die Rektorin der Schule Sempach, Birgit Höntzsch.

 

Finden Pausen im üblichen Rahmen statt?
Der Kanton rät, Klassenzonen auf dem Pausenplatz oder die Staffelung der Pause zu prüfen. Dies, um eine gewisse Nachverfolgbarkeit bei einem allfälligen Verdachtsfall sicherzustellen. Aus organisatorischen Gründen haben sich die Stadtschulen Sursee für Klassenzonen entschieden. Dabei sollen die Kinder kein Essen oder Getränke teilen. Die Schule Sempach geht gar noch einen Schritt weiter: Nebst Stufenzonen auf dem Pausenplatz wurden den Klassen verschiedene Eingänge ins Schulhaus und gestaffelte Pausenzeiten zugewiesen, um Durchmischung zu vermeiden.

 

Sollen Schüler und Lehrer Schutzmasken tragen?
Bund und Kanton raten vom präventiven Tragen von Hygienemasken ab. Im Schulsetting sei dies keine sinnvolle Massnahme. Bei den Stadtschulen Sursee ist das Tragen von Masken erlaubt, wenn eine Lehrperson, die einer Risikogruppe angehört, dies wünscht oder wenn es die Unterrichtssituation erfordert. Dass Lernende Masken tragen, sei nicht geplant, werde aber im Einzelfall toleriert, sagt Philipp Calivers, Rektor der Stadtschulen Sursee. In allen Surseer Schulen stehen Masken zur Verfügung.

 

Was ist mit Lehrpersonen, die einer Risikogruppe angehören?
Da der Abstand zwischen Schülern und Lehrern gut eingehalten werden könne, könne gefährdetes Personal in der Regel gut unterrichten, sagt der Kanton. Für Fälle, wo Lehrpersonen nicht wie gewohnt unterrichten können, sind die Schulen gehalten, für diese Lösungen zu suchen. Zum Beispiel Einzelunterricht oder Arbeiten, die von zuhause aus erledigt werden können.

 

Dürfen Eltern ihre Kinder zum Schulhaus begleiten?
Davon raten Bund und Kanton ab. Eltern sollen das Schulareal nach Möglichkeit meiden.


Wird der Unterricht angepasst?
Im Fach Wirtschaft, Arbeit, Haushalt (WAH) werden bis zu den Sommerferien keine praktischen Übungen im Unterricht durchgeführt (z. B. Kochen). Der Sportunterricht findet wenn möglich draussen statt, dabei sollen nur Sportarten ohne engen Kontakt zwischen den Schülern ausgeübt werden. Sporthallen, Umkleiden und Duschen können die Schüler normal benutzen.

 

Wie ists mit den Tagesstrukturen?
In den Tagesstrukturen gelten dieselben Schutzmassnahmen wie an den Schulen. Nicht erlaubt sind Selbstbedienung und eigene Besteckbedienung. Die Kinder sollten gestaffelt essen und das bedienende Personal sich zum Beispiel mit Plexiglasscheiben schützen.

 

Findet auch der Musikschulunterricht wieder statt?
Ja, Kurse in Kleingruppen von maximal fünf Personen sind erlaubt. Bei Unterricht mit Blasinstrumenten und Gesang sollen die Musikschüler mindestens drei Meter Abstand halten. Konzerte finden bis auf Weiteres nicht statt, dies betrifft in Sursee zum Beispiel auch den beliebten Sek-Chor.

 

Finden Sonderwochen, Schulreisen, Exkursionen oder Abschlussfeiern statt?
Bis am 8. Juni sind Veranstaltungen noch verboten. Dies tangiert Exkursionen, Schulreisen und Lager. Lockert der Bundesrat die Auflagen ab dem 8. Juni, sollen Wanderungen und Velotouren in der Region erlaubt sein. Über die Durchführung der Schnuppertage im Juni (Kindergarten, 1. Primar, 1. Sek) und die Form der Abschlussfeierlichkeiten der 3. Sek wollen die Stadtschulen Sursee später entscheiden.

 

Was ändert sich im Zeugnis?
Vom 11. Mai bis zu den Sommerferien benoten die Schulen alle Kompetenzen. Im Zeugnis werden aber nur Noten in folgenden Fächern gesetzt:

Primarschule: Deutsch, Mathematik, 
  Natur/Mensch/Gesellschaft

Sekundarschule: Deutsch, Englisch,
  Französisch, Mathematik

Alle anderen Fächer gelten als «besucht».

 

Wie reagieren die Schulen, wenn Covid-19-Fälle auftreten?
Schüler oder Lehrer, die Krankheitssymptome aufweisen, haben sich in Isolation zu begeben. Der Bund definiert den Schulbetrieb aber nicht als Ort, wo es zu «engen Kontakten» kommt. Bei Verdachtsfällen müssen deshalb nicht ganze Klassen in Quarantäne. Bei einem Fall
an einer Schule entscheidet der Kantonsarzt über Quarantänemassnahmen oder eine Schliessung der Schule resp. von Teilen davon.

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