In der Waldmatt 28 beim Dorf-Kreisel lässt die Luzerner Gemeindepersonalkasse ein neues Gebäude entstehen mit einer Arztpraxis auf rund 400 Quadratmetern im Erdgeschoss, einer Physiopraxis im ersten Obergeschoss und elf Zweieinhalb- und Dreieinhalbzimmer-Wohnungen im ersten und zweiten Attikageschoss. Vertreter der Bauherrschaft, der Architekten, der Anwohner, des Bauunternehmens, der medizinischen Fachleute und der ganze Gemeinderat waren am offiziellen Baustart-Anlass anwesend.
Baubewilligung nach 17 Monaten
Um 16 Uhr begrüsste Franz Heer, Geschäftsführer der Luzerner Gemeindepersonalkasse im Baugelände die zahlreichen Anwesenden. Er äusserte sich erfreut, dass nach zeitlichen Verzögerungen im aufwändigen Planungsablauf man nun hier stehen und Hildisrieden in eine gute Zukunft blicken dürfe. Ein Kernproblem war die Diskussion um die Zufahrt. Die Hoffnung ist nur noch, dass das Bushaltestellenproblem in gutem Konsens gelöst werden kann.
Dann übergab Franz Heer Gody Bühler und Silvan Bucher, beplus Architekten AG, das Wort. Sie stellten das Projekt auf der rund 2000 Quadratmeter grossen, unförmigen Parzelle vor. Es soll ein viergeschossiges Mehrfamilienhaus mit Einstellhalle entstehen, die Ausrichtung des Baukörpers hin zum Kreisel in süd-südwestlicher Richtung drängte sich auf.
Versorgung sichergestellt
Schon seit längerer Zeit signalisierte der Hildisrieder Hausarzt Dr. Urs Rimensberger seine baldige Pensionierung. Seit 27 Jahren setzt er sich für die Gesundheit der wachsenden Bevölkerung in und um Hildisrieden ein, was schon sein Vater Karl während 38 Jahren rund um die Uhr und teils auch an Wochenenden getan hatte.
Die Ära Rimensberger fortzusetzen, war nicht gegeben, obwohl seine Tochter auch Ärztin ist. «Aber mit aller Kraft und allen Mitteln habe ich gekämpft und mich eingesetzt, dass die medizinische Grundversorgung in irgendeiner Form nahtlos weiter besteht», meinte ein nun zufriedener Urs Rimensberger.
Er wusste, dass ein guter Kollege, Dr. Cornel Raess, ein paar Projekte in der Schublade hatte, um dem Hausarztschwund zu begegnen. So zum Beispiel die Praxisgemeinschaft am Lindenberg, Hitzkirch, (eröffnet 2017), die Oberhofpraxis, Eschenbach (1. Mai 2020) und das MediZentrum Hochdorf (1. Oktober 2020). Und nun wird sich Raess der Gemeinschaftspraxis Hildisrieden annehmen und diese aufbauen. Feststeht, dassDr. Jurriaan Rombouts (Physio & Training Rombouts AG), der jetzt schon teilweise in Hildisrieden arbeitet, ab Frühjahr 2022, wenn das Gebäude fertig sein soll, die Physiotherapie in der Praxis übernehmen wird. Damit macht die Praxisgemeinschaft Erlosen das regionale Gesundheits- und Glückskleeblatt komplett.
Ein Ziegelstein als Symbol
Im Saal des Hotels zum Roten Löwen beim Apéro übernahm Ivo Lötscher, Präsident des Stiftungrates der Luzerner Gemeindepersonalkasse das Zepter und gab verschiedenen Personen das Wort, so auch der Gemeindepräsidentin Monika Emmenegger. Sie meinte: «Es hat sich gelohnt, auf verschiedenen Ebenen zu fighten für die gute Sache. Ich wünsche allen ein gute, unfallfreie Bauzeit.» Sie überreichte Franz Heer einen Ziegelstein, symbolisch für all die hemmenden Steine, die den Baubeginn verzögerten. Vielleicht wird dieser Stein ins Gebäude integriert, als Zeichen, dass Hindernisse einem Werk schlussendlich auch zum Nutzen werden können.