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Öffnung lohnt sich nicht in jedem Fall

pd 10. Mai 2020

Restaurants und Bars dürfen in der Schweiz ab Montag, 11. Mai, wieder Gäste empfangen. Dies allerdings nur unter strengen Auflagen. Nicht für alle ist deshalb die Wiedereröffnung eine Option.

Nach Wochen des Stillstands kehrt das Leben nach und nach zurück in die Surseer Altstadt. Mit den Lockerungen der Coronamassnahmen dürfen ab 11. Mai nun auch Restaurants und Bars die Gäste wieder mit ihren Angeboten verwöhnen. So zum Beispiel die Que Pasa Bar in der Oberstadt. «Sofern sich in an den Vorschriften nichts ändert, werden wir unsere Kundschaft ab Dienstag, 12. Mai, wieder zu den normalen Öffnungszeiten bedienen», freut sich Jacqueline Muff, Geschäftsführerin der Que Pasa Bar.

Von der Normalität, wie sie vor der Coronakrise geherrscht habe, werde man aber nächste Woche auch in der beliebten Altstadtbar noch weit entfernt sein, wie Jacqueline Muff durchblicken lässt: «An den Tischen dürfen sich jeweils nicht mehr als vier Personen befinden, und auch der Abstand von zwei Metern zwischen den Gruppen muss eingehalten werden.» Die Gäste werde man beim Eingang abholen und zu den Tischen bringen. Bestellungen an der Bar gebe es keine – die Leute müssten am Tisch warten, bis sie bedient würden. Zudem trage das Personal Schutzmasken. Und: «Je weniger Dinge unnötig angefasst werden, desto besser», weiss Jacqueline Muff. «Nun hoffen wir auf schönes Wetter, damit auch die grosszügige Terrasse optimal genutzt werden kann.»

 

Quadratmeter entscheiden
Auf schönes Wetter hofft auch das Team des Caribbean Village in Nottwil. «Bei der aktuellen Lage profitieren wir von unserem grossen Gelände», sagt Mitinhaber Andy Hänggi. «Die Personenabstände können wir problemlos einhalten. Wir sind deshalb guten Mutes und freuen uns, ab Montag viele Gäste begrüssen zu dürfen.» Dennoch macht er aus seiner Enttäuschung keinen Hehl: «Unsere Branche wurde lange links liegen gelassen, und die Informationspolitik sorgte für viel Verwirrung. Das siebenseitige Schutzkonzept stellt auch uns vor noch nie dagewesene Herausforderungen.»

Was geschieht, wenn man als kleiner Betrieb über nur wenig Platz verfügt, zeigt das «Barbès» in der Surseer Unterstadt. Die Dependance des bekannten Stadtluzerner Lokals sollte eigentlich seit dem 17. März ihre Gäste mit marokkanischen Spezialitäten verwöhnen. Doch just am Eröffnungstag mussten sämtliche Gastrobetriebe in der Schweiz ihre Türen schliessen. «Unser Lokal ist zu klein, um die strengen Auflagen zu erfüllen», erklärt Geschäftsführerin Lavinja Keller. Geplant sei, ab dem 18. Mai ein Take-away-Angebot über den Mittag anzubieten. «Wenn die Nachfrage da ist, werden wir das Angebot zu einem späteren Zeitpunkt allenfalls auch auf den Abend ausweiten.»

 

Dringend Umsatz generieren
Über die Lockerung freue er sich natürlich, sagt Moritz Rogger, Präsident der Gastroregion Sursee. Das Konzept zur Wiedereröffnung sei sehr aufwendig und umfangreich, allerdings umsetzbar. Dennoch sei eine Wiedereröffnung derzeit nicht für alle Betriebe möglich. «Wegen Kurzarbeit oder der Möglichkeiten zur Umsetzung der Schutzkonzepte lohnt sich eine Wiedereröffnung für einige Lokale schlichtweg nicht.»

Unsicherheit bestehe auch hinsichtlich des Verhaltens der Kundschaft. «Getrauen sich die Gäste überhaupt in die Lokale? Und wenn ja, halten sie sich an die Regeln?» Rogger ist jedoch zuversichtlich: «Ich glaube, die Leute sind in den vergangenen Wochen genügend auf die Lage sensibilisiert worden.»

Klar sei, dass die Betriebe dringend Umsatz generieren müssten. Sonst drohe vielen das Aus. Der Branchenverband Gastrosuisse sei deshalb da-
ran, mit dem Bundesrat beispielsweise Erleichterungen bei den Mehrwertsteuern auszuhandeln. Und mit den Vermietern der Lokale wolle man schauen, inwiefern man den Pächtern entgegenkommen könne. Spruchreif sei derzeit aber noch nichts, so Rogger.

Personendaten werden erfasst

Am Dienstag stellte der Branchenverband Gastrosuisse das Schutzkonzept unter Covid-19 für Anbieter gastronomischer Dienstleistungen vor. Es ist in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) und dem Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) ausgearbeitet worden. Nachstehend einige Auszüge aus dem im Detail sehr präzisen, sieben Seiten umfassenden Dokument:

• Maximal vier Personen am Tisch (ausgenommen sind Eltern mit Kindern).

• Mindestens zwei Meter Abstand zwischen den Gästegruppen (es sei denn, es gibt eine Trennwand).

• Von jedem Gast werden die Kontaktdaten erfasst (Vorname, Nachname, Telefonnummer, Datum, Zeit) und die Tischnummer erfasst, sofern vor Ort konsumiert wird. Diese Daten müssen nach 14 Tagen vollständig vernichtet werden.

• Keine Vermischung der Gästegruppen.

• Keine Stehplätze.
• Masken sind im Service empfohlen, aber keine Pflicht.

• Händehygienestationen für Personal und Gäste.

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