Bereits zum dritten Mal an dieser EM sollten Patrick Brunner (Seeclub Sempach) und Jonah Plock (Ruderclub Rapperswil-Jona) im Final A auf das spanische Duo Jaime Canalejo Pazos / Javier Garcia Ordonez (ESP) treffen. Im Vorlauf und im Halbfinal konnten die spanischen Olympiafünften den Bug vorne behalten, jeweils aber sehr knapp. Die amtierenden Europameister aus Rumänien toppten im Halbfinal sogar noch einmal die European Championship Best Time, die am Tag vorher die Spanier aufgestellt hatte. Doch die weitere Ausgangslage nach den Läufen war denkbar knapp. Nichts zu verlieren für die frisch zusammengesetzte Crew aus der Schweiz.
Startschwung verloren
Das Rennen startete schnell und ebenso schnell kam es für die Schweizer zu einem Schreckmoment. Eine kleine Ungenauigkeit führte dazu, dass sie nach wenigen Schlägen mit einem Ruder die Bojenkette touchierten. Um dem Startschwung gebracht, mussten sich die Zwei erstmal wieder sammeln und in ihren Rhythmus finden. In der letzten Position liegend begann das Rennen für sie gleich als Aufholjagd. Die fehlende gemeinsame Routine erschwerte es zwar etwas, von hier aus in den idealen Rhythmus für das Rennen zu kommen. Aber schon bald hatten Brunner/Plock eine Bootsgeschwindigkeit erreicht, die gleich hoch war wie bei weiter vorne liegende Booten. Lediglich die Rumänen unterhielten schon bei der Hälfte des Rennens eine komfortable Führung. Die schnell gestarteten Griechen mussten bald ihrem hohen Anfangstempo Tribut zollen und fielen auf den letzten Platz zurück, während sich die Schweizer zusammen mit den Spaniern immer weiter nach vorne schoben. Während die Spanier in besserer Ausgangsposition noch die Litauer überholen und sich damit in Medaillenposition hinter den zweitplatzierten Italienern bringen konnten, reichte es schliesslich für Brunner/Plock nicht. Mit einer halben Sekunde hinter dem Brüderpaar Stankunas aus Litauen fuhren sie als Fünfte über die Ziellinie, knappe zwei Sekunden hinter der Bronzemedaille.
Grundspeed ist da
Patrick Brunner: «Es war schade, dass wir am Start einen kleinen Fehler gemacht und uns damit schon eine Hypothek eingefangen haben. Wir sehen aber, der Grundspeed, der ist da. Wir haben schon vieles richtig gemacht. Am Schluss haben wir auch noch gezeigt, dass wir spurten können. Wenn wir die paar Sachen jetzt im Training zusammensetzen können, dann kommt das gut.»
Nick Lloyd, Assistenzcoach Elite SWISS ROWING (aktuell Coach für den M2-): «Wir sind sehr zufrieden, dass wir nach wenigen Wochen gemeinsamen Trainings in allen drei Rennen Top Zeiten unter 6:20 Minuten realisieren konnten. In jedem der drei Rennen haben wir schon Dinge gesehen, die sehr gut waren. Diese müssen wir in der weiteren Arbeit nun zusammenführen.»
Schweizer Resultate Ruder-EM Plovdiv 2025 vom 31. Mai 2025, A-Finals:
Zweier ohne Steuermann Männer (M2-, Final A)
1.Florin Arteni / Florin Sorin Lehaci (ROU) 06:11,57 ; 2. Nunzio di Colandrea / Giovanni Codato (ITA) 06:15.06;3. Jaime Canalejo Pazos / Javier Garcia Ordonez (ESP) 06 :16.72; 4. Dovydas Stankunas / Domantas Stankunas (LTU) 06 :18.14; 5. Jonah Plock / Patrick Brunner (SUI) 06:18,82 ; 6. Dimitrios Boukouvalas / Zisis Boukouvalas(GRE) 06:28,00
Doppelzweier Männer (M2x, Final A)
1. Miroslaw Zietarski / Mateusz Biskup (POL) 06:02,93; 2. Andrei Sebastian Cornea / Marian Florian Enache (ROU) 06:03,87; 3. Fintan McCarthy / Conan Pazzaia (IRL) 06:05,48; 4. Niels Torre / Gabriel Soares (ITA) 06:10,11; 5. Martin Mackovic / Nikolaj Pimenov (SRB) 06:10,11; 6. Raphaël Ahumada / Kai Schätzle (SUI) 06:17,37
Einer Frauen PR1 (PR1 W1x, Final A)
1.Anna Sheremet (UKR) 09:56.60; 2. Eva Mol (NED) 10:33.77; 3. Claire Ghiringhelli (SUI) 10 :39.18 , 4. Zofia Seweryn (POL) 13:34.46