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Region

Trotz Lockerung bleibt die Situation schwierig

Geri Wyss,Daniel Zumbühl 25. April 2021

Obwohl die Kulturbetriebe der Region die jüngsten Corona-Lockerungen begrüssen, zeigen sie sich mit der Durchführung von Anlässen vorderhand noch zurückhaltend – wegen der starren Limite der Besucherzahl und der Planungsunsicherheit.

«Nach über vier Monaten ohne Vorstellungen vor Publikum zeigt sich aufgrund der neusten Beschlüsse des Bundesrats endlich ein zartes Frühlingsblühen für die Kulturbetriebe», bringt das Stadttheater Sursee auf seiner Website die aktuelle Lage auf den Punkt. Die jüngsten Lockerungsschritte erlauben es den Kulturbetrieben, wieder Gäste zu begrüssen. Das Stadttheater zeigt Verständnis für die erneute Begrenzung der Besucherzahl, bedauert jedoch, dass dabei wie schon im Herbst unabhängig von der Saalgrösse die starre Limite von maximal 50 Personen pro Vorstellung gilt: «Unter diesen Voraussetzungen ist es leider weiterhin den meisten Veranstaltern nicht möglich, ihre Produktionen kostendeckend durchzuführen.»

Zudem bestehe weiterhin eine grosse Planungsunsicherheit, da jederzeit wieder mit Verschärfungen der Massnahmen gerechnet werden müsse und für allfällige weitere Öffnungsschritte kein Zeitrahmen bekannt gegeben worden sei. Nach wie vor abgesagt ist das Schauspiel «Passagier 23» vom kommenden Freitag. Als nächsten Anlass führt der Stadttheater-Spielplan das Bliss-Konzert vom 26. Mai auf.

 

Somehuus öffnet nicht vor August

«Die Diskussion, ob noch Anlässe vor den Sommerferien durchgeführt werden, ist bei uns noch nicht ganz abgeschlossen», sagt Lisa Birrer, Präsidentin des Surseer Kleintheaters Some-huus, auf Anfrage. Einige Anlässe habe man aber bereits wieder auf Herbst oder noch später verschoben. «Es ist sehr schwierig, im Somehuus die geltenden Vorgaben umzusetzen. Ein Drittel der Zuschauer sind bei uns 30 Personen, und dabei müssen die Abstände eingehalten werden», so Birrer. Das Publikum solle sich im Somehuus wohl fühlen, damit der Abend ein Genuss werden könne. «Die momentane Lage scheint uns fragil, und daher werden wir vermutlich unsere Türen erst Ende August wieder öffnen.»

 

Von Lockerungen überrascht

Beim Surseer Konzertlokal Kulturwerk 118 wurde man von den Lockerungen des Bundesrats etwas überrascht. «Wir haben die damit verbundene Öffnungsmöglichkeit nicht in so naher Zukunft erwartet», sagt Präsident Manuel Roos. Da das Kulturwerk 118 als ehrenamtlicher Verein aufgebaut sei, habe man das Privileg, nicht sofort auf solche Schritte reagieren zu müssen. «Eine allfällige Öffnung birgt einen relativ grossen Mehraufwand für den Verein – wie zum Beispiel die Sitzpflicht während der kompletten Veranstaltung, aber auch das Wegfallen jeglicher Konsumation und des Barbetriebs», so Roos. Ausserdem herrsche auch eine gewisse Unsicherheit, wie die Vorgaben des Bundes korrekt umgesetzt werden können. «Hier möchten wir etwas nach Luzern schauen, wie zum Beispiel die ‘Schüür’ oder das ‘Treibhaus’ mit der Situation umgehen.» Der Vorstand des Kulturwerks 118 hat sich denn auch entschieden, im April noch keine Veranstaltungen durchzuführen.

Unter dem Motto «Kulti goes Städtli» bauten aber Chantal Glanzmann und Philipp Muff im «Hodel-Frey-Schaufenster» am Judenplatz in Sursee eine Miniversion des Konzertlokals im Feuerwehrgebäude auf. So konnten am vergangenen Wochenende alle, die das Kulturwerk 118 vermissen, etwas «Kulti-Feeling» tanken oder dieses auch in Zeiten von Corona auf alternative Weise kennenlernen. «Mit dieser Aktion wollten wir zeigen, dass wir trotz Corona immer noch da sind», sagte Glanzmann beim Besuch dieser Zeitung am Sonntagmittag.

 

«Farb and Away»

Die Öffnung der Terrasse nahm das Stadtcafé Sursee zum Anlass für den Start seiner neusten Ausstellung, diesmal mit den farbenfrohen Werken des Luzerner Künstlers, Steinmetzen und Schlagzeugers Sämi Hofmann. «Die Werke sind farbige Ikonen der Lebenslust – Bilder, Objekte und Figuren für alle jene, denen die Welt zu schwarz-weiss und das Leben zu gewöhnlich sind», teilt Tom Giger, Koordinator Kulturprodukte Sursee, mit. Die bis am 15. August dauernde Ausstellung «Farb and Away» entführt in eine andere Welt – weit weg vom Alltag.

 

Tuchlaube und «Schtei» starten

Die Reihe der Sempacher Tuchlaubenkonzerte startet am kommenden Samstag, 24. April, mit dem Vokalensemble «Stimmgold». Um den bundesrätlichen Vorgaben Rechnung zu tragen, sind in der Tuchlaube nur maximal 40 Besucherinnen und Besucher zugelassen. Deshalb tritt «Stimmgold» um 17 und 19.30 Uhr auf. Eine Anmeldung mit Angabe des bevorzugten Termins ist Pflicht.

Unter dem Titel «Ändlich wieder live» plant der Sempacher Peter Gabriel eine Konzertreihe in Restaurants und Kirchen. Drei von insgesamt sieben Konzerten wären nun theoretisch durchführbar nach den jüngsten Lockerun-gen, doch die Unwägbarkeiten erachtet Gabriel als noch zu gross. «Zu Konzerten in Restaurants gehört zum Konzept, dass eine Bewirtung möglich ist», begründet er unter anderem. Deshalb hat er sich entschieden, noch zuzuwarten. «Ich bin aber bereit, sobald weitere Erleichterungen folgen.»

Nach dem Konzert von Shirley Grimes mit Überraschungen am nächsten Freitag via Livestream und ohne Publikum macht der Sempacher Kulturkeller im Schtei an der Kronengasse 1 am Freitag, 7. Mai, weiter mit dem Basler Singer/Songwriter Pink Pedrazzi. Obwohl nur maximal 20 Konzertgäste zugelassen sind, lässt sich Programmchef Marco Sieber ein erstes Konzert mit Publikum im frisch umgebauten Kulturkeller nicht nehmen. Das weitere Programm gestalte man nach dem Credo «Möglich machen, was möglich ist».

Schliesslich erklären die Verantwortlichen der Kulturbühne Neuenkirch, dass sie bis im Herbst von Veranstaltungen absehen. Mit einem Drittel der möglichen Kapazität seien rentable Konzerte undenkbar.

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