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Was lange währt, wird endlich gut

Céline Estermann-Erni 12. Juni 2021

Nach vier Jahren Vorbereitungszeit enthüllte die Musikgesellschaft Hildisrieden am letzten Sonntag ihre neue Uniform. In der Ausgestaltung des Events musste das Organisationskomitee viel Kreativität beweisen.

 

Es war eine Geduldsprobe sondergleichen, bis die Musikantinnen und Musikanten der Musikgesellschaft Hildisrieden (MGH) endlich ihre neue Uniform aus dem Sack nehmen durften und sich damit im Dorf präsentierten. Seit Anfang dabei war auch die OK-Präsidentin Gerda Jung. Die Gemeinde- und Kantonsrätin zeigte gemeinsam mit dem Organisationskomitee viel Durchhaltewillen und Flexibilität in den letzten vier Jahren. So wurde aus einem geplanten Grossanlass im September 2020 eine bescheidene, aber nicht minder würdige Uniformenweihe mit drei Kurzkonzerten am Nachmittag des 6. Juni.

 

Anthrazit mit türkisen Akzenten

Schon in den Wochen zuvor waren Hinweise auf das kommende Ereignis im Dorf zu sehen. So waren in einigen Schaufenstern die verschiedenen Vorgängermodelle der heutigen Uniformen ausgestellt. Auch die schwarzen Holzfiguren, welche die Umrisse der Musikanten zeigten, zierten das Dorfbild. Nun haben diese Mannequins und Schattenbilder ein neues Gewand bekommen. Die neue Uniform kann so auf den Tafeln und in den Schaufenstern bestaunt werden. 

Mit dem Kittel in schlichtem Anthrazit geht die MGH mit der Zeit. Sind doch dunkle, business-ähnliche Uniformen heutzutage bei vielen Blasmusikformationen zu beobachten. Für einen Blickfang sorgen zahlreiche kleine Akzente in türkis: Sichtnähte, das «Pochettli», die Hutkordel, die eigentlich keine Kordel ist, und besonders das Gillet mit Pfauenaugenoptik, das sowohl elegant als auch jugendlich-frisch wirkt.

 

Ein gut gehütetes Geheimnis

Zum ersten Mal aktiv im Einsatz stand die Uniform am Sonntagmorgen im Weihegottesdienst. Die Musikanten trafen sich um neun Uhr im Pfarreizentrum und kleideten sich gemeinsam ein. Ihre Uniformen hatten sie selber nicht mehr gesehen seit der letzten Anprobe unter den kundigen Augen der Mitarbeitenden der Firma Schuler, welche die Uniformen entworfen und genäht hatten. So blieb das Geheimnis um das neue Gewand der MGH denn auch gut gewahrt, und nur ganz wenige im Dorf wussten über Farbwahl und Ausgestaltung Bescheid. Um 11 Uhr wurde das Geheimnis dann gelüftet. Auf der Homepage der Neuuniformierung wurde die Online-Präsentation hochgeladen, welche die Uniform zeigte und die wichtigsten Akteure zu Wort kommen liess.

In einem internen Gottesdienst wurde die Uniform von Pfarreileiter Erich Hausheer mit einer kräftigen Weihwasserdusche geweiht. Er nahm wortwörtlich den roten Faden auf und wünschte der Musikgesellschaft, dass sie am gleichen Strang ziehen möge und auch ein allfälliges «Gnosch im Fadenknäuel» zu entwirren wüsste. Den Gottesdienst selbst gestalteten die Musikanten gleich selber. Kaum ein Vereinsmitglied war ohne Aufgabe in der besinnlichen Messe; sei es im Bläserensemble, als Weihrauchträger oder beim Lesen der Fürbitten.

 

«Es hat uns allen gut getan»

Im Anschluss an die besinnliche Feier begaben sich die Musikantinnen und Musikanten gemeinsam mit dem OK zum Mittagessen in den «Roten Löwen», bevor um 13.30 Uhr bereits das erste von drei Zehnerensembles auf dem Schulhausplatz ein Kurzkonzert zum Besten gab. Um den Publikumsaufmarsch etwas aufzufangen, fanden drei Konzerte statt, an denen je 300 Personen einen Sitzplatz fanden. So kamen einerseits alle Musikantinnen und Musikanten zum Zug (oder eher zum Ventil), und alle interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer konnten eine musikalische Darbietung geniessen.

Natürlich gehört zu einer Uniformenweihe auch ein Apéro. Auch da wusste sich das findige Organisationskomitee zu helfen. So war jedes Vereinsmitglied angehalten, im privaten Rahmen einen Apéro zu veranstalten und Familie, Musikfreunde und Gönner einzuladen. Auf diese Weise fanden in vielen Gärten, auf Sitzplätzen und Vorplätzen Dankesapéros im intimen Rahmen statt, bei denen sogleich auch die Geschenke an die Gönner und Sponsoren höherer Beträge verteilt werden konnten. Vereinspräsident Peter Estermann rühmte dieses Vorgehen: «Es war ein kleiner, bescheidener Apéro, und doch merkt man, dass dieses Zusammensein uns allen gut getan hat.»

 

Den Tag ausklingen lassen

Die denkwürdige Neuuniformierung fand ihren Abschluss im Gasthof zum Roten Löwen, wo sich die Vereins- und OK-Mitglieder um 17 Uhr wieder trafen. OK-Präsidentin Gerda Jung trat noch einmal ins Rampenlicht und verstand es, von Herzen kommende Worte zu finden, um die Arbeit der letzten vier Jahre zu würdigen. Sie drückte eine tiefe Dankbarkeit aus für alle Mitwirkenden, für das Vertrauen, das ihr geschenkt wurde, und für die Freundschaften, die geschlossen wurden. Noch einmal griffen die Musikanten zu ihren Instrumenten und liessen einen eindrücklichen Tag sprichwörtlich ausklingen.

 

Den kompletten Film zur Neuuniformierung finden Sie unter www.neuuniformierung2020.ch.

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