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Region

Zusammenleben rückt in den Fokus

Red 30. Mai 2021

Fünf Jahre lang lief das Projekt «Landschaf(f)t Zusammenleben» in zwölf Gemeinden der Region. Beteiligte Gemeinderätinnen und -räte blicken in einem Ergebnisbericht auf das Teilprojekt Integration zurück.

Gesellschaftliche Herausforderungen waren zentral im Projekt, an dem sich zwölf Gemeinden der Region seit 2016 beteiligten. Das Projekt «Landschaf(f)t Zusammenleben» gliederte sich in die drei Teilprojekte Integration, gelebte Kultur und Freiwilligenarbeit. Die Gemeinden wählten unterschiedliche Schwerpunkte. Die Hälfte der Finanzierung stammte aus dem Bundesprogramm «periurban». 25 Prozent steuerte der Kanton bei. Der Regionale Entwicklungsträger RET Sursee-Mittelland und Gemeinden zahlten auch 25 Prozent. «Im Teilprojekt Integration konnten mit rund 30’000 Franken Projekte in den Gemeinden unterstützt werden. Der Garten in Triengen ist ein Beispiel dafür», sagt Projektleiterin Fanny Nüssli (siehe Foto). 

 

Integration erhielt hohe Priorität

Gerade beim Projektstart schwappte die Flüchtlingswelle über Europa, was das Teilprojekt Integration herausforderte. «Das Thema Integration erhielt damit plötzlich eine hohe Priorität in den Gemeinden», schaut Fanny Nüssli im Bericht zurück. In den Gemeinden bildeten sich grosse Gruppen von Freiwilligen, die helfen wollten. «Die Freiwilligen schufen ein Netz von Angeboten wie Treffpunkte, Begegnungsorte, Deutschkurse und weitere Angebote, die dazu beitrugen, dass die Ängste der Bevölkerung gegenüber den geflüchteten Menschen schnell abnahmen», so Fanny Nüssli. Sehr viele Freiwillige hätten ungezählte Stunden geleistet. 

Sursees Stadträtin Jolanda Achermann sagt im Bericht dazu: «Dank der Begleitung durch die Freiwilligen entstanden keine Probleme für das gesellschaftliche Zusammenleben.» Triengen entwickelte im Rahmen des Teilprojekts die Integrationsgruppe weiter; Oberkirch erhob die bestehende Begleitgruppe zur Anlaufstelle für Integrationsfragen; Nottwil hatte bereits vorher eine Koordinatorin für Integrationsfragen. 

 

Begleitgruppe als Segen

Gerührt waren viele Gemeinderätinnen und Gemeinderäte von der Unterstützung der Bevölkerung. Ruth Bucher aus Oberkirch meinte dazu: «Es ist ein Glück, wenn man so eine Begleitgruppe hat. Als Sozialvorsteherin alleine schaffst du das nicht.» Weniger positiv erlebten die Freiwilligen am Projektbeginn die Zusammenarbeit mit der kantonalen Dienststelle. 

Viele Kontaktpersonen strichen die regionale Zusammenarbeit hervor. «Networking ist wichtig, wissen, was andere Gemeinden machen und wie sie es machen», erzählte Carmen Bee-li, Sozialvorsteherin von Beromünster. Und Giovanni De Rosa, Bildungsvorsteher in Büron, fügte an: «Der Austausch mit anderen Gemeinden hat sich bewährt.»

 

Projekt baute Druck auf

Gemeindeintern sei es zudem wichtig, dass das Thema Zusammenleben im Legislaturprogramm verankert sei. «Das hilft, das Zusammenleben zu stärken», ist Priska Häfliger aus Mauensee überzeugt. Giovanni De Rosa stimmte zu: «Die Gemeinde beteiligte sich gerne an den Kosten für die Teilprojekte. Das Projekt baute uns dadurch etwas Druck auf, um in der Gemeinde im Bereich Integration und Freiwilligenarbeit etwas aufzubauen und weiter zu entwickeln.»

Zwar ist nun das Projekt beendet, die Gesellschaftsfragen bleiben aber. «Das Zusammenleben in den Gemeinden befindet sich im Wandel, und das beschäftigt viele», schreibt Fanny Nüssli in ihrem Ergebnisbericht. Ein Beispiel sind die in vielen Vereinen fehlenden Vorstandsmitglieder. Ein weiteres akutes Gesellschaftsthema ist die alternde Bevölkerung. 

Was die Integration betrifft, verlagerte sich in den fünf Jahren der Fokus. «Die Integration von geflüchteten Menschen in den Arbeitsmarkt ist nun bei allen ein vordringliches Thema», hält Fanny Nüssli fest.  

 

Auslöser und Anstifter

Der RET fungierte als Projektträger. Er zieht ein positives Fazit: «In den Gemeinden und der ganzen Trägerregion setzte spürbar ein Lerneffekt ein, indem das Projekt zum Beispiel über den Projektperimeter hinaus neue Dankansätze auslöste, die Wichtigkeit von gesellschaftlichen und sozialen Themen in den Vordergrund rückte und dafür Akzeptanz im politischen Umfeld schuf.» Die entstandene Dynamik werde zum Auslöser und Anstifter von weiteren künftigen Projekten zur Förderung des gesellschaft-lichen Zusammenhalts in der Region. 

Der RET schafft dazu nun eine sechsköpfige «Kommission Gesellschaft und Zusammenleben», die von Mauenees Sozialvorsteherin Priska Häfliger präsidiert wird. Projektleiterin ist Fanny Nüssli aus Kaltbach. «Eine erste Sitzung mit der Kerngruppe hatten wir bereits», verrät die Leiterin. Im November soll dann die Startveranstaltung mit einer Fachtagung in Sempach stattfinden. 

 

Priska Häfliger leitet Kommission

Priska Häfliger willigte ein, das Präsidium zu übernehmen, weil sie sich für die Gesellschaft und das Zusammenleben sehr interessiere. «Ich finde es sehr gut, dass der RET dieses Thema aufnimmt und nun alle 17 Gemeinden dabei sind.» Sie möchte mit dieser Kommission dem Thema noch mehr Schub geben und das Bewusstsein dafür in den Räten fördern, «denn das Zusammenleben hört nicht an den Gemeindegrenzen auf.»

Konkret sei eine Homepage für Freiwilligenarbeit am Entstehen. «Sie soll die Freiwilligenarbeit in der Region über die Gemeindegrenzen vernetzen. Das ist nötig», erklärt die Leiterin der Kommission. In diesem Jahr liege zudem ein Schwerpunkt auf der Jugendpartizipation. «Auch der Kanton möchte wissen, welche Angebote die Gemeinden in der Förderung der Jugendlichen und Kinder haben», fügt Priska Häfliger an. Ein in allen Gemeinden aktuelles Beispiel sei die Raumplanung, die meist ohne Beteiligung der Jungen diskutiert werde. «Man muss die Zuständigen auf die Idee bringen, die Jungen einzubeziehen», ist die Mauenseerin überzeugt.

 

Eine Plattform, die vernetzt

Angesprochen auf den übergeordneten Zweck dieser neuen Kommission verweist Priska Häfliger auf das Bild eines Buffets: «Wir schaffen eine Plattform, auf der alle Beteiligten sich vernetzen, von den Erfahrungen der anderen profitieren und Kompetenzen abholen können.» Sie möchte mit zwei Sitzungen im Jahr beginnen. «Zudem treffen wir uns in loser Zusammensetzung. Wir haben viel zu tun, denn es gibt sehr viele Themen.»

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