Es wurde fokussiert gearbeitet, als die Schreibende die Werkhalle von Jardin Suisse in Neuenkirch betreten hat. Im Vordergrund ein junger Berufsmann, der auf Teufel komm raus seine Karette mit Erde füllte und diese zügig von einer Ecke des Arbeitsfeldes zur nächsten transportierte. Im Hintergrund war lautes Hämmern zu vernehmen. Pflastersteine fanden sich dort in korrekter Anordnung auf einer vorbestimmten Fläche wieder. Gesprochen wurde nichts, geschwitzt dafür umso mehr. Es mutete etwas wie im Fitnesscenter an, obwohl die beiden Schwerarbeiter auf dessen Besuch am Abend sicher verzichten würden.
Minuziöse Vorbereitung
Fabian Hodel aus Oberkirch und Mario Enz aus Giswil werden die Schweiz an den World Skills in Kazan im Beruf Landschaftsgärtner vertreten. Was wie Hochleistungssport aussah, war minuziöse Vorbereitung auf den Ernstkampf. Jeder Griff muss sitzen, jedes Teammitglied weiss genau, was sein Auftrag ist. Zeitvorgaben müssen eingehalten werden, und es braucht eine ganze Menge Fokussierung. Fabian Hodel und Mario Enz gehören zu einer Schweizer Delegation, die aus zwölf Frauen und 30 Männern besteht. Es handelt sich dabei um die besten jungen Berufsleute in 40 verschiedenen Berufen. Zusammen mit 43 Expertinnen und Experten treten sie am 16. August die Reise in ein grosses Abenteuer an. Was die Teilnahme an den World Skills für sie bedeutet und wie es zur Nominierung kam, verraten die beiden im folgenden Interview.
Fabian und Mario, wie kam es zu eurer Nominierung? Welche Auflagen musstet ihr erfüllen?
Wir wurden aufgrund der guten praktischen Lehrabschlussprüfung zur Regionalausscheidung eingeladen. Dabei handelte es sich um einen Einzelwettkampf. Als Dritt- und Viertplatzierter wurden wir beide dann zum Team 2 der Zentralschweiz und begannen, zu zweit für die Schweizer Meisterschaft zu trainieren. Als Schweizer Meister waren wir dann automatisch für die World Skills qualifiziert.
Was bedeutet euch die Teilnahme an den World Skills?
Fabian: Für mich ist es eine grosse Ehre, die Schweiz und auch den Beruf Landschaftsgärtner an den World Skills zu vertreten.
Mario: Sehr viel. Das ist eine einmalige Chance, die Schweiz vertreten zu dürfen.
Wie kamt ihr zu eurem erlernten Beruf?
Fabio: Ich bin gerne in der Natur und arbeite gerne körperlich. Ich ging bei zwei Gartenbaubetrieben schnuppern und danach war für mich die Sache klar.
Mario: Mein Vater hat ein Gartenbaugeschäft, und ich half schon in den Schulferien immer mit, somit kam für mich immer nur der Beruf des Landschaftsgärtners in Frage.
Wann habt ihr die Lehre abgeschlossen? Wo habt ihr gelernt?
Fabian: Die Lehre durfte ich bei der Brechbühl Gartenbau GmbH in Oberkirch absolvieren. Ich arbeite dort immer noch. Beendet habe ich die Lehre 2016.
Mario: Ich habe meine Lehre 2016 bei der Blättler Gartenbau GmbH in Kerns abgeschlossen.
Wie bereitet ihr euch auf die World Skills vor?
Wir haben einen grossen Trainingsplan mit einerseits fachlichen Trainings wie Mauerbau, Holzbau, Pflästerungen usw. Andererseits haben wir auch die Swiss-Skills-Teamweekends, an welchen wir uns mental und sportlich vorbereiten.
Was muss in Kazan zusammenstimmen, damit ihr vorne mit dabei sein könnt?
Wir müssen im Team eine super Leistung erbringen und Vollgas geben. Mental müssen wir uns gegenseitig unterstützen können und die Tipps, welche unsere Experten uns gegeben haben, umsetzen.
Welche Ziele habt ihr euch gesteckt?
Fabian: Mein Ziel ist es, mit viel Freude und neuen Erfahrungen nach Hause zu kommen. Wenn wir dann noch unsere bestmögliche Leistung zeigen können, ist alles super.
Mario: Das Ziel ist für mich natürlich der Sieg, aber erzwingen kann man nichts.