Die Musikarena Wydehof in Birr im Kanton Aargau war Schauplatz des Kleinen Prix Walo, an dem Nachwuchskünstlerinnen und -künstler in verschiedenen Kategorien um den Einzug in den Final zur höchsten Auszeichnung im Schweizer Showbusiness kämpften. Die Jungjutzer Sempachersee unter der Leitung der Seeländer Musikstudentin und Jodlerin Daria Occhini standen in der Sparte Jodel auf der Bühne. Die Jodelgruppe mit Kindern und Jugendlichen aus dem Einzugsgebiet der Jodelchöre rund um den Sempachersee hatte sich für den Kleinen Prix Walo mit dem zweiten Platz an der Vorausscheidung am zentralschweizerischen Jodlerfest in Sempach Ende Juni qualifiziert.
Mit Freude auf der Bühne
Die Jungjutzer brauchten einiges an Geduld, bis sie am Sonntagnachmittag in Birr an der Reihe waren. Um 10.30 Uhr hatte es erst einmal einen kleinen Soundcheck gegeben, an dem sich die 21 Jungjutzer auf der Bühne zusammen mit der Begleiterin auf dem Akkordeon, Andrea Stocker, hatten positionieren müssen. Das Ganze habe nur wenige Minuten gedauert, sagt Dirigentin Daria Occhini. Danach sei längeres Warten bis 15 Uhr angesagt gewesen, einzig unterbrochen durch das Mittagessen. «Die Kinder haben sich aber gut beschäftigen können. Sie haben miteinander gespielt, ein Buch gelesen oder sind mit den Eltern zwischenzeitlich auch an die frische Luft gegangen.»
Als es dann um 15.45 Uhr ernst galt, sangen die Jungjutzer ihr Medley aus drei Jodelliedern hochkonzentriert und mit einem Lächeln im Gesicht. «Wir haben uns gut vorbereitet und geübt, wie der Auftritt ablaufen wird», erzählt Daria Occhini. Und die Kinder zwischen 6 und 16 Jahren haben all dies ruhig und gewissenhaft abgerufen. «Für mich war es immer wichtig, dass die Jungjutzer Freude haben bei dem, was sie tun», ergänzt die 24-jährige Chorleiterin. «Und diese Freude war auch während des Auftritts zu spüren», sagt sie mit Genugtuung.
Jungjutzer blieben cool
Vor Ort war am Sonntag auch Sibylle Schüpbach vonseiten der Projektgruppe der Jungjutzer, die im Hinblick auf das zentralschweizerische Jodlerfest in Sempach gegründet worden waren. «Es war sicherlich eine gewisse Anspannung da», blickt sie zurück, doch von zu viel Nervosität sei nichts zu spüren gewesen. «Sie haben wirklich ihr Bestes gegeben und verdienen ein grosses Kompliment.» Entsprechend positiv ist der Auftritt auch bei der Jury und dem Publikum, in dem viele Eltern der Jungjutzer sassen, angekommen. Der Sieg in der Sparte ging zwar an das Jodelduett Sämi & Beni aus dem Berner Oberland. «Absolut verdient», wie Sibylle Schüpbach zu Protokoll gibt, «denn die beiden Buben haben es wirklich super gemacht.»
Obwohl keine eigentliche Rangliste kommuniziert wurde, haben die Nachwuchsjodlerinnen und -sänger vom Sempachersee den zweiten Platz erreicht. «Es ist absolut cool, dass wir schon nach einem Jahr solche Erfolge feiern dürfen», freut sich Sibylle Schüpbach und spricht hierbei nebst dem zweiten Platz an der Vorausscheidung am Jodlerfest Sempach auch den Auftritt im Stadtkeller in Luzern am Donnerstagabend, 19. September, an.
Occhini legte Fundament
Für Daria Occhini war der Kleine Prix Walo zudem ein gelungener Abschluss ihres Engagements. Sie hatte die Proben, die jeweils am Donnerstagabend zwischen 17.30 und 18.30 in der Region Sursee-Sempach stattgefunden haben, mit ihrem Studium in Luzern verbinden können. Dennoch seien sie halt immer auch mit einem gewissen Reiseaufwand verbunden gewesen. «Nun stimmt es für mich so, ich kann die Jungjutzer gut ziehen lassen, auch weil ich weiss, dass mit Juliana Kubli nach den Herbstferien eine neue Dirigentin ihre Arbeit aufnehmen wird», sagt Daria Occhini. Die Thurgauerin studiert wie sie an der Hochschule Luzern Musik mit Schwerpunkt Volksmusik und zieht dafür nach Oberkirch.
Nächste Schnupperprobe wartet
Sibylle Schüpbach fügt an, dass frische Gesangskräfte, die am Donnerstag, 17. Oktober, an einer Schnupperprobe im Zentrum Sagi in Nottwil vorbeischauen möchten, herzlich willkommen seien. «Die meisten Kinder machen aber weiter», nennt die Neuenkircherin einen weiteren Grund, warum der noch junge Stern am Nachwuchsjodelhimmel über der Region weiterhin leuchten wird. «Bald wird für die Jungjutzer Sempachersee auch ein Verein gegründet, welcher die Projektgruppe ablöst, getragen von den Initianten, dem Jodelclub Sempach, Jodlerklub Nottwil, Jodelklub Sursee und Jodelklub Neuenkirch.» Das Jodlerchörli Heimelig Oberkirch ist mittlerweile ausgestiegen.