Am Wochenende vom 14. bis 16. Juni werden in Hitzkirch rund hundert Chöre aus der ganzen Schweiz erwartet. Fünf von ihnen, die Kirchenchöre Rain und Ballwil, der Männerchor Ballwil, der Gemischte Chor Obernau und der No Name Chor Ballwil, trafen sich am 28. Mai unter dem Motto «Fünf Chöre – eine Leidenschaft» in Rain zu einem Test-Konzert. Dabei ging es nicht um Bewertung und Wettbewerb. Vielmehr wurde den rund 160 Sängerinnen und Sängern die Möglichkeit geboten, die für das Fest vorbereiteten Werke in einer vorgezogenen Hauptprobe vor Publikum zu singen. Bis zum Fest bleibt noch etwas Zeit, um an Details zu feilen und letzte Sicherheit zu erlangen.
Vielversprechend
Die musikalische Beurteilung der Darbietungen ist somit den Fachleuten der Hitzkircher Jury anvertraut. Doch die Auftritte der fünf Chöre waren schon im Vorkonzert durchwegs vielversprechend. «Jeder Chor hat seinen eigenen Klang, seine eigene Ausstrahlung» – was Priska Furger, Präsidentin des gastgebenden Kirchenchors Rain, zur Begrüssung sagte, zog sich durch den ganzen Abend: spürbare Freude am Singen, gepflegter Chorklang und eine erstaunliche Vielfalt in der Werkauswahl. Die Auflage des Gesangfestes, dass jeder Chor für seinen Vortrag vor Experten mindestens ein Lied aus Schweizer Feder wählen muss, führt offensichtlich zu keinem Eintopf. Im Gegenteil: Da gab es schon in Rain viel Abwechslung und echte Entdeckungen. Schlichte Sätze vergessener Volkslieder standen neben modernen Bearbeitungen bekannter Melodien, so etwa beim Kirchenchor Rain (Leitung Pia Gisler-Brunner) mit rätoromanischen Volksweisen und einem kühnen Arrangement von «Vo Luzärn gäge Wäggis zue» des zeitgenössischen Komponisten Martin Völlinger. In drei Sprachen und mit Einfühlungsvermögen präsentierte sich der Gemischte Chor Obernau (Leitung Gabi Koller). Der Kirchenchor Ballwil (Leitung Hannes Roesti) erinnert mit dem urtümlichen «Am Sommer» an den Hitzkircher Musiker Joseph Röösli und bietet zudem zwei ganz neue und spannende Versionen vertrauter Schweizerlieder.
Motivierte Männer
Mit seinen fast vierzig offensichtlich hoch motivierten Sängern widerlegt der Männerchor Ballwil (Leitung Manfred Zimmermann) das Klischee von den aussterbenden Sängervereinen, und mit der «Vierwaldstättersee-Hymne» von Emil Wallimann zollte er der engeren Heimat seinen Tribut. Dies tat auch, obschon in ganz anderem Stil, der No Name Chor Ballwil (Leitung Margrit Leisibach Hausheer), mit dem umwerfenden «Dr Ätti» von Dodo Hug, dem zwei anspruchsvolle Songs aus der Popmusik vorausgingen. «Nach einer so tollen Kostprobe freue ich mich extrem auch auf die 95 anderen Chöre, die am Gesangfest teilnehmen», scherzte Margrit Leisibach Hausheer, Initiantin des Vorkonzerts, zum Abschluss der Darbietungen und wünschte allen Mitwirkenden gutes Gelingen am Fest in Hitzkirch.