Grund dafür ist die baldige Fertigstellung des grossen Hallenbades beim Campus in Sursee. Ein Schwimmbad, das neue Infrastrukturen, grössere Wasserflächen, ausgedehntere Nutzungszeiten und auch Tageseintritte anbietet. Der Campus hat nun den umliegenden Gemeinden ein entsprechendes Nutzungsangebot unterbreitet. Einige Gemeinden überlegen nun, ihren Einwohnern vergünstigte Eintrittstickets für das Hallenbad im Campus anstelle jenes im SPZ anzubieten.
Subventioniertes Schwimmen
Doch was hat es denn nun mit diesem Gemeindeschwimmen auf sich? Die Einwohner der umliegenden Gemeinden können das Schwimmbad ausserhalb der Therapiezeiten zum Schwimmen nutzen. Dafür stellt ihnen die jeweilige Gemeindekanzlei vergünstigte Eintrittstickets zur Verfügung. Subventioniert werden diese Tickets von den Gemeinden. Organisiert ist das Ganze im Gemeindeverbund. Mitglieder dieses Verbundes sind heute Buttisholz, Eich, Neuenkirch, Nottwil, Oberkirch, Schenkon, Sempach und Sursee. Das Gemeindeschwimmen ist übrigens nicht zu verwechseln mit dem Schulschwimmen! Dafür existieren separate Verträge.
Welche Gemeinden treten aus?
Der Gemeindeverbund wurde per 31. Dezember 2019 generell aufgelöst. Auf dieses Datum hin hat die Gemeinde Eich ihre Mitgliedschaft gekündigt. Wie es für die Eicher Schwimmer weitergeht, darüber informiert die Gemeinde in nächster Zeit. Nottwil wartet den Ablauf des Vertrages ab und entscheidet dann über das weitere Vorgehen. Die Standortgemeinde des SPZ zeigt sich erfreut über das grosse Entgegenkommen des Schweizer Paraplegiker-Zentrums, die Preise aufgrund vorzeitiger Austritte nicht zu erhöhen. Aktuell ist das SPZ im Gespräch mit sämtlichen Gemeinden. Klar ist, dass es in Zukunft keinen Gemeindeverbund mehr geben wird, sondern dass jede Gemeinde einen separaten Vertrag mit dem SPZ abschliesst. Elias Bricker, Projektleiter Public Relations Schweizer Paraplegiker-Stiftung, schliesst nicht aus, dass es künftig auch Gemeinden geben wird, die sowohl für das SPZ wie auch für den Campus Sursee vergünstigte Tickets anbieten werden.
Rege Benützung des Angebots
Die Idee des Gemeindeschwimmens vor knapp 29 Jahren war klar, den Einwohnern der umliegenden Gemeinden den Zutritt zum Hallenbad mit attraktiven Konditionen zu ermöglichen. Dies führte unter dem Strich zu einer höheren Auslastung und nicht zuletzt auch zu Begegnungen zwischen Rollstuhlfahrern und Fussgängern; eine weitere Motivation des SPZ, dieses Angebot ins Leben zu rufen. Mit dem Wegfall des Gesamtvertrages gehen in Zukunft mit Sicherheit Eintritte verloren, Schwimmfans behalten aber den Zutritt zu den gewohnten Zeiten, nur eben halt mit veränderten Eintrittspreisen. Denn, dass das Schwimmen in Nottwil – vor allem in den kalten Jahreszeiten – bei verschiedenen Einwohnern ein Fixpunkt im persönlichen Kalender ist, beweisen die jährlich verkauften Tickets: rund 20‘000 sind es. Eine stolze Zahl. Vor allem, wenn man bedenkt, dass der vergünstigte Zutritt lediglich an fünf Tagen in der Woche und grösstenteils nur während Randzeiten möglich ist.
Bedeutung für die Zukunft
Beim SPZ will man, auf den Neubau der Campus-Schwimmhalle angesprochen, nicht von einem Problem sprechen. Die neue Surseer Schwimmhalle wird jedoch Veränderungen mit sich bringen. Für Elias Bricker ist klar, dass das SPZ-Schwimmbad in erster Linie immer noch für therapeutische Zwecke genützt wird. Weiter darf sich das SPZ auch in Zukunft auf verschiedene Schulschwimmen, Vereine, Anlässe und Kursangebote verlassen, was zusammen weiterhin für eine sehr hohe Auslastung sorgen wird.