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Die Schützlinge fliegen aus

11. Oktober 2024

Seit 19 Jahren wird das Artenförderungsprojekt der Vogelwarte durchgeführt und in einem Jahresbericht festgehalten. Dieses Jahr erweist sich trotz eines holprigen Starts als eins der erfolgreichsten seit Beginn des Projekts.

Der Kiebitz befindet sich schon länger auf der roten Liste der Brutvögel, doch seit drei Jahren wird die Vogelart nicht mehr als «vom Aussterben bedroht», sondern als «stark gefährdet» eingestuft, steht im Jahresbericht geschrieben. Dieser Teilerfolg ist auf die erfolgreiche Durchführung von Artenförderungsmassnahmen zurückzuführen. Seit 2005 wird die Brutsaison der Vogelart in der Wauwiler Ebene von einem Team der Vogelwarte eng begleitet. Gut ein Viertel der Schweizer Kiebitzpopulation brütet dort. Die Wauwiler Ebene ist mit Abstand das wichtigste Brutgebiet des Kiebitzes in der Schweiz. Nach einer weniger erfolgreichen Brutsaison 2023 nahm die Anzahl Brutpaare und flügge gewordener Jungvögel dieses Jahr leicht zu. Der Kiebitz brütet am Boden. Nach 30 Tagen Brutdauer schlüpfen die Jungvögel, die im Alter von 35 Tagen flugfähig sind. Diese Jungvögel werden als flügge bezeichnet.

Am 21. März wurde das erste Kiebitznest gefunden. Das Brutgeschehen startete vergleichsweise zögerlich. Bis Ende März waren sechs Nester weniger bekannt als im Vorjahr. Zudem wurden viele Erstbruten von Füchsen geplündert, weswegen viele Kiebitzpaare Ende April und anfangs Mai eine Ersatzbrut starteten. Daher wurde der Maximalbestand von 47 aktiven Brutpaaren vergleichsweise spät erreicht. Auffallend seien die vielen erfolgreichen Ersatzbruten gewesen, steht im Jahresbericht geschrieben. Ende Juni waren mindestens noch zehn Familien mit insgesamt 30 Küken unterwegs, von denen die letzten Jungvögel Mitte Juli flügge wurden. Bis Mitte August beobachtete das Forschungsteam weiterhin bis zu 30 Kiebitze, was sehr ungewöhnlich war. Normalerweise würden die meisten Vögel die Wauwiler Ebene zu dieser Jahreszeit schon verlassen haben, wird im Jahresbericht erläutert.

Mehr Flügglinge pro Paar

Die aufgezeichneten Daten der Vogelwarte zeigen, wie gut das Brutjahr 2024 war. Die 47 Brutpaare erstellten insgesamt 72 Gelege, aus denen 143 Küken schlüpften. 56 dieser Jungvögel wurden flügge. Um den Erhalt der Vogelart zu sichern, sind laut der Vogelwarte 0,8 Flügglinge pro Brutpaar nötig. Mit 1,19 Flügglingen pro Brutpaar wurde dieser Richtwert im Jahr 2024 weit übertroffen und es handelt sich um den besten Wert seit dem Jahr 2015.

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