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Region

Ein breites Spektrum der Kultur entdecken

Norbert Bossart 11. Oktober 2024

Vom 18. Oktober bis 6. November finden die 17. kantonalen Tage der Kulturlandschaft statt. Marco Sieber ist Leiter und Programmverantwortlicher des Sempacher Konzertkellers «im Schtei» und wirkt seit 2012 als Präsident der Kulturlandschaft Luzern. Er spricht über die wichtige Rolle der überregionalen Aktion. 

Marco Sieber, warum lohnt es sich, im Verbund Kulturlandschaft mitzumachen?

Die Kulturlandschaft setzt sich bei der Politik überregional für die Anliegen von uns als Veranstalter ein und kennt und betont auch immer die etwas besondere Situation auf der Landschaft. Als einzelner Kulturakteur hätte man nie das Gewicht und die Relevanz, wie wir diese gemeinsam haben. Zudem hilft der Austausch mit anderen Veranstaltern mit ähnlichen Anliegen und Themen. Nicht zuletzt ist das Netzwerk Kulturlandschaft auch ein bereicherndes Element auf gesellschaftlicher und geselliger Ebene.

Es gibt so viele Sondertage im Jahreskalender. Warum braucht es die kantonalen Tage der Kulturlandschaft?

Die Tage der Kulturlandschaft bilden ein Schaufenster für die Vielfalt und Reichhaltigkeit der Veranstalterkultur auf dem Land. Ganz bewusst rufen die Tage dazu auf, dem Kulturleben auf dem Land Beachtung zu schenken. Dies macht nicht nur die einzelnen Veranstalter sichtbarer, sondern auch den Verbund und das gemeinsame Statement, dass man sich als gegenseitige Bereicherung und nicht als Konkurrenz versteht.

Wie steht es um den Nachwuchs oder neue Mitglieder in den Kulturvereinen?

Die Mitglieder der Kulturlandschaft haben unterschiedliche Haltungen und Erfahrungen in Bezug auf neue Vereinsmitglieder. Einige melden Schwierigkeiten bei der Suche nach neuen Kräften, wie das in der heutigen Gesellschaft auch in anderen Bereichen erkennbar ist. Dass es tendenziell schwieriger wird, Menschen zu finden, die bereit sind, sich auch langfristig für eine Sache zu engagieren, ist auch innerhalb der Kulturlandschaft erkennbar. Trotzdem gibt es aber Vereine, welche diese Schwierigkeit nicht kennen oder ganz bewusst ihr Team personell so belassen wollen. Dies mit dem Risiko, dass es das Kulturangebot vielleicht eines Tages nicht mehr gibt.

Kultur auf der Landschaft – wie wichtig ist sie für die Standortgemeinde bzw.s für die Region?

Kultur bereichert unseren Alltag, erweitert unseren Horizont und fördert den Austausch zwischen den Generationen. Ein vielfältiges Kulturangebot ist kein «nice to have», sondern eine Voraussetzung für den Zusammenhalt und die Entwicklung unserer Gesellschaft. Dies soll und muss uns etwas wert sein. Ganz speziell den Gemeinden der Landschaft. Kultur soll nicht nur in den Zentren stattfinden. Ein aktives und gesellschaftlich relevantes Kulturangebot stärkt und fördert das Profil einer Gemeinde. Das kulturelle Engagement der Mitglieder der Kulturlandschaft ist Standortmarketing im besten Sinne für eine Gemeinde und die gesamte Region. Zudem helfen die Veranstaltungen der Kulturlandschaft einer Gemeinde, sich innerhalb einer Region zu positionieren und zu profilieren.

Was braucht es, damit das reichhaltige Kulturangebot auf dem Land weiter bestehen kann?

Eine strukturelle Kulturförderung der Veranstalterorganisationen. Die Vereine der Kulturlandschaft brauchen eigentlich keine bis wenig Vereinsunterstützung, sind aber von einer Kulturförderung der jeweiligen Standortgemeinde und der Region abhängig. Zudem ist es existenziell, dass der Kanton Luzern weiterhin die Interessensgemeinschaft Kulturlandschaft Luzern unterstützt. Nur so können wir als Dachorganisation die Arbeit machen, die so wichtig ist.

Warum lohnt sich ein Besuch an den kantonalen Tagen der Kulturlandschaft?

Weil innerhalb weniger Tage ein dichtes Angebot von Veranstaltungskultur auf dem Land geboten wird. Dabei ist ein breites Spektrum von Kultur zu sehen und zu hören. Von Theater, Kleinkunst und Musik aus allen Genres und Bekanntheitsgraden. So spielen neben aufstrebenden Kunstschaffenden wie «Einzig und dr Andr» oder der jungen Songwriterin «Ladina» auch etablierte Grössen wie Peter Schärli, «Jolly & the Flytrap» und Phlipp Fankhauser. Die meist ehrenamtlich geführten Kulturinstitutionen und -häuser halten ein reichhaltiges Kulturbuffet bereit, das es zu entdecken gilt.

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