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Neuenkirch

Ein Haus rückt für mehr Platz zur Seite

Geri Wyss 28. August 2019

Noch bis am Montag, 9. September, liegen die Pläne für einen neuen Rad- und Gehweg seeseitig entlang der Kantonsstrasse zwischen Neuenkirch und Nottwil auf. Es wird aber längst nicht einfach nur etwas an der Strasse gemacht.

Die Kantonsstrasse zwischen Nottwil und Neuenkirch wäre prädestiniert für Pendler, die mit dem Velo zur Arbeit fahren wollen. Wäre, denn die heutige Situation ist alles andere als angenehm für den langsamen Verkehr. Die Strasse verfügt über keinen Velo-streifen und Überholmanöver von Autos können brenzlig werden. Wohl existiert entlang des Sempachersees und der Bahnlinie eine Wegverbindung, die aber aufgrund der holprigen Beschaffenheit und der Enge nicht ideal ist für jene, die zügig und sicher von A nach B kommen wollen.

 

Veloweg mit Grünstreifen

Nun ist der Lichtblick am Horizont sichtbar. Gegenwärtig und noch bis am 9. September liegt ein Projekt für einen Rad- und Gehweg entlang der Kantonstrasse, der auf der Seite Richtung See verlaufen soll, auf den Gemeinden Neuenkirch und Nottwil auf. Die Unterlagen sind auch online einsehbar. Der Kanton sieht einen 2.30 Meter breiten Rad- und Gehweg vor, der durch einen Grünstreifen abgetrennt wird. Einzig auf einem kurzen Abschnitt in Eggerswil fehlt ein Grünstreifen, dafür ist dort der Rad- und Gehweg 3.10 Meter breit. Gleichzeitig erfährt die Kantonsstrasse eine Sanierung und Verbreiterung auf 7 Meter. Gemäss den Unterlagen belaufen sich die Gesamtkosten für Strasse und Veloweg auf 13,7 Millionen Franken. Die Sanierungen schlagen noch mit 12,4 Millionen Franken zu Buche, was zu Totalkosten von 26,1 Millionen Franken führt. Läuft alles nach Plan, soll der Bau gemäss Projektleiter Peter Ramseyer von der Dienststelle Verkehr und Infrastruktur (vif) Kanton Luzern 2021 beginnen. Gesamthaft rechnen die Projektverantwortlichen mit einer Bauzeit von gut zwei Jahren. In dieser Zeit wird es zu Verkehrseinschränkungen kommen. Mindestens eine Fahrbahn soll aber immer offen bleiben und der Verkehr durch eine Lichtsignalanlage geregelt werden.

 

Mehr Sicherheit für alle

Mit dem Rad- und Gehweg erfüllt der Kanton ein Anliegen, das schon lange im Radroutenkonzept festgehalten ist. Er nutzt aber auch die Chance, um die knapp fünf Kilometer lange Strassenverbindung zwischen Neuenkirch und Nottwil gleich in mehrfacher Hinsicht sicherer zu machen. Wie aus den Unterlagen hervorgeht, haben sich zwischen 2009 und 2016 31 Unfälle ereignet – schwergewichtig bei der Abzweigung Seestrasse in Sempach Station und bei der Tankstelle eingangs von Nottwil. Es ist vorgesehen, den Einmünder der Seestrasse in rechtem Winkel an die Kantonsstrasse he-ranzuführen. Und bei der Tankstelle soll eine Mittelinsel dafür sorgen, dass weniger schnell gefahren wird und ab- und einbiegende Fahrzeuge zwischenzeitlich vom Verkehr abgeschirmt warten können.

 

Haus wird umplatziert

Auf der Strecke befinden sich weiter mehrere heikle Zufahrten zu Häusern und Bauernhöfen, die zum Teil sehr nahe an der Fahrbahn liegen. Namentlich ist dies im Gebiet Eggerswil der Fall. Dort ist gar geplant, ein ganzes Bauernhaus zu verschieben. Hauptauslöser ist die Einfahrt Althus, die heute schon sehr unübersichtlich ist. Und da das Haus auch im Bauinventar der Gemeinde aufgeführt ist, war ein Neubau nicht umsetzbar. Spezialisten mit Erfahrung im Versetzen von Gebäuden werden die Arbeiten ausführen. Dazu Peter Ramseyer: «Das Gebäude wird ab dem Erdgeschoss auf einen zuvor neu erstellten Keller verschoben.» Dazu wird es eine separate Baubewilligung brauchen und die Kosten werden nach einer Vereinbarung auf den Kanton und den Grundeigentümer verteilt. Zusammen mit dem Grundeigentümer, dem Gemeinderat Nottwil und weiteren kantonaler Stellen seien mehrere Varianten auch ohne die Verschiebung des Gebäudes geprüft worden, erläutert Peter Ramseyer weiter. «Die gewählte Variante stellt jedoch für alle Beteiligten den bestmöglichen Kompromiss und insbesondere aus verkehrstechnischer Sicht die nachhaltigste Lösung dar. Im Eggerswil kann dadurch die Zufahrt Althus an der heutigen Lage belassen und die Engstelle grösstenteils eliminiert werden. «Dadurch können die Kantonsstrasse und der Rad- und Gehweg ohne Einengungen und potenziellen Sicherheitsrisiken geführt werden», blickt Peter Ramseyer voraus.

 

Damm für Hochwasserschutz

Die Kantonsstrasse wird ferner von mehreren Bächen tangiert. Im Zuge des Projektes stellte der Kanton fest, dass an mehreren Stellen der Hochwasserschutz nicht gewährleistet ist. Als Folge davon sind an fünf Bächen Massnahmen in der Grössenordnung von knapp 2,5 Millionen Franken geplant. Unter anderem werden der Schorenbach, der Seehüsliwaldbach und der Bach Schönegg abschnittsweise offengelegt. Auf einer Parzelle ist zudem ein Hochwasserschutzdamm vorgesehen. Es handelt sich um eine 80 Zentimeter hohe, 42 Meter lange und rund neun Meter breite Geländeanpassung.

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