In der Gemeinde Hildisrieden ist die Mobilfunkversorgung ungenügend. Gemäss der Botschaft zur Kirchgemeindeversammlung vom Montag, 3. Dezember, um 20 Uhr im Pfarreizentrum hat die Netzplanung der Swisscom den Turm der Kirche in Hildisrieden als idealen Standort eruiert, um das Mobilfunknetz zu verbessern. Mit diesem zentral gelegenen Standort könnte Swisscom ein grosses Gemeindegebiet abdecken, heisst es. Zudem würde die Antenne mit der Platzierung im Kirchturm nicht sichtbar sein. Die Kirchenbürger werden an ihrer Versammlung darüber befinden, ob sie dem Kirchenrat die Kompetenz erteilen, mit der Swisscom einen Vertrag auszuhandeln und abzuschliessen. Bei einem Ja wäre der Weg frei für ein Baugesuch seitens der Swisscom. Ein Techniker des Mobilfunkanbieters wird an der Kirchgemeindeversammlung auch Fragen beantworten.
In Rain ebenfalls ein Thema
In der Nachbargemeinde Rain hatten die Kirchenbürger bereits vor längerer Zeit grünes Licht gegeben für eine Antenne im Kirchturm. Laut Kirchenratspräsident Ivo Bieri sei das Baugesuch auf gutem Weg, über einen zeitlichen Horizont könne er aber keine Angaben machen.
Die Swisscom hat schon öfters Mobilfunkantennen in Kirchtürmen realisiert, so auch in Egolzwil/Wauwil, die schon seit über zwei Jahren in Betrieb ist. Der Schutz des Ortsbildes sei eines der Kriterien für die Eingabe eines Projektes, sagt Esther Hüsler vom Mediendienst der Swisscom. «Wichtig ist aber, dass alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden und das angestrebte Versorgungsgebiet optimal abgedeckt wird.» Dies sei in Kirchtürmen mit ihrer zentralen Lage in der Bauzone häufig der Fall. Die Antenne im Kirchturm von Hildisrieden würde das Mobilfunknetz im Dorfzentrum mit den umliegenden Wohnliegenschaften und Gewerbegebieten verbessern. Offenbar gelingt es der Swisscom also, vermehrt in Kirchtürmen Antennen zu bauen. Stellt das Unternehmen gar generell eine höhere Akzeptanz der Bevölkerung für Mobilfunkantennen in Dörfern fest? «Eine solche Tendenz wäre schön, ist aber leider nicht feststellbar», antwortet Esther Hüsler. Es sei eher so, dass jeder immer und überall vom Netz profitieren und online sein wolle, die dazugehörige Infrastruktur aber meist nicht erwünscht sei.
Swisscom zahlt für Standort
Bezüglich der Strahlenbelastung durch eine Antenne im Kirchturm fügt Esther Hüsler an: «Swisscom hält sich an die strengen Vorsorgewerte, die in der Verordnung zur nichtionisierenden Strahlung festgelegt sind.» Kann die Swisscom einen Standort für eine Mobilfunkantenne benutzen, wird dem Grundstückeigentümer eine Entschädigung ausbezahlt. Über die Höhe des Betrages gibt das Unternehmen jedoch keine Auskünfte. Sobald dann die Antenne in Betrieb ist, wird eine Miete fällig. Hüsler bestätigt, dass die Swisscom grundsätzlich offen sei für Kooperationen.