Seit etwa elf Jahren verkaufen die Hummels aus Knutwil ihre Kürbisse in einem grossen Zelt an der Hauptstrasse. Das Kürbisgeschäft fing aber bereits früher an. Mit jungen acht Jahren fing ihr Sohn an, die ersten Zierkürbisse anzupflanzen und verkaufte sie in einem Leiterwagen vor dem Haus. Zwölf weitere Jahre verkaufte der Sohn der Hummels seine Kürbisse, am Schluss führte er bereits selbst ein kleines Zelt an der Hauptstrasse. «Irgendwann übertrug er uns das Kürbisverkaufen, wir sollten es aber noch grösser und professioneller machen», erklärt Irene Hummel. Von ihrem Sohn erhielten Irene und Herbert Hummel auch die Idee des Namens für ihr Geschäft: «Der kulinarische Kürbis». Heute richten sie jedes Jahr ein 120 Quadratmeter grosses Zelt an der Hauptstrasse ein, in diesem verkaufen sie Zierkürbisse, Speisekürbisse, Dekorationsmaterial und noch vieles mehr.
Allerlei Kürbiswaren
Mit Zierkürbissen fertigt Irene Hummel auch Gestecke und Dekorationskörbe an. Für die Gestecke benutzt Irene Hummel ausser Kürbissen auch Trockenblumen, Ziergurken, Ziermais und Chilli. Auch die Gestecke waren eine Idee des Sohnes der Hummels. «Ich bin keine Floristin, ich habe einfach ausprobiert», erklärt Irene Hummel. Auch andere Kürbisprodukte wie Kürbiskonfitüre, Backmischungen für Kürbismuffins oder Kürbisbrot und einzelnes Dekorationsmaterial werden bei den Hummels verkauft. Den Grossteil des Verkaufszelt füllen dennoch die verschiedenen Kürbisse aus. Die Zier- und Speisekürbisse zusammengezählt, verkaufen die Hummels 130 verschiedene Kürbissorten, davon ist die Mehrheit essbar. Diese hohe Anzahl an Kürbissorten mag überraschen, «tatsächlich gibt es aber insgesamt etwa 850 Kürbisarten», erklärt Irene Hummel.
6000 Pflanzen von Hand pflanzen
Auch bei der Bepflanzung der Kürbisse achtet die Familie darauf, dass Zierkürbisse und essbare Kürbisse getrennt werden: «Es ist wichtig, dass sie sich nicht miteinander kreuzen, da Zierkürbisse Bitterstoffe enthalten, die nicht essbar sind», erklärt Herbert Hummel. Der Kürbisbetrieb beschäftigt die Hummels das ganze Jahr über, vor allem aber im Frühling, da werden die Kürbisfelder bewirtschaftet. Der Prozess beginnt recht früh, zuerst werden die neuen Samen in Töpfe gepflanzt. «Wir müssen immer neue Samen bestellen, da sonst die Gefahr besteht, dass irgendwelche Vermischungen entstehen. Dies ist nicht förderlich für den Verkauf. Wir müssen genau wissen, welche Kürbisse wachsen», erklären die Hummels. Im Mai werden die Pflanzen aus den Töpfen dann in die Felder gepflanzt. «Das sind dann etwa 6000 Pflanzen, die von Hand in das Land gesetzt werden», betont Herbert Hummel. Gegen das Unkraut kommt noch ein Vlies auf das Feld, darauf wachsen die Kürbisse dann.
Unterstützung bekommen die beiden bei der Arbeit von zwei weiteren Personen und manchmal auch von ihren Kindern. Die intensivste Arbeit fängt etwa Mitte August an, weil dann bereits die Ernte ansteht. «Ab September muss es schnell gehen, die Kürbisse verkaufen sich Anfang Herbst gut, dann an Halloween nochmals und danach ist die Kürbissaison vorbei», so Herbert Hummel. Nach der Saison werden die Zierkürbisse, die nicht verkauft wurden, zerkleinert und wieder aufs Land gestreut. Die restlichen Speisekürbisse werden auch als Futter für die Rinder der Hummels genutzt.
Begeisterung der Menschen
Bei der Bewirtschaftung der Felder oder der Ernte gefällt den Hummels vor allem ein Punkt ihrer Arbeit: Die Freude ihrer Kundinnen und Kunden. Das Zelt ist nicht bedient, die Gäste dürfen selbstständig Kürbisse aussuchen und dort bezahlen. Trotzdem seien die Hummels manchmal vor Ort. «Die Menschen bezahlen für den Kürbis und bedanken sich trotzdem bei uns», beteuert Irene Hummel. Es berühre sie beide, dass die Kundschaft eine solche Begeisterung zeigt. «Manchmal kommen wir fast nicht mehr nach Hause, weil die Kundinnen und Kunden so viel über die Kürbisse wissen möchten», so Herbert Hummel.