Nächste Woche findet das Yakin Fussball Camp in Nottwil statt. Vom 5. bis 9. Oktober werden rund 40 Kinder auf der Sportanlage Bühlweidli Spass und Freude mit dem runden Leder erleben. Die Fussballcamps des ehemaligen Fussballprofis Hakan Yakin haben aber auch zum Ziel, zu essen «wie die Profis», wie es auf der Website heisst. Dazu zählten Kohlenhydrate, Eiweiss (kein Schweinefleisch) und jeden Tag Früchte. Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 15 Jahren können daran teilnehmen.
Gesundheitliche Überlegungen
«Es ist im Profifussball üblich, dass auf Schweinefleisch verzichtet wird», sagt dazu der Projektleiter der Yakin Fussball Camps, Deniz Islikaye, und begründet dies mit gesundheitlichen Überlegungen. So wird in Nottwil, durch einen Caterer aufbereitet, unter anderem Poulefleisch und Teigwaren an einer leicht verdaulichen Sauce aufgetischt. «Pommes-Frites, Burgers und Süssigkeiten findet man bei uns nicht», sagt Islikaye. Dass der Verzicht auf Schweinefleisch einen religiösen Hintergrund habe, verneint er.
Es gehe im Yakin Fussball Camp aber nicht nur um gesunde Ernährung, sondern auch darum, «den Kindern mitzugeben, wie sie ihrem Körper sonst noch Gutes tun können.» Man zeige ihnen, dass genügend Regeneration und ausreichend Schlaf genauso wichtig seien, ergänzt Deniz Islikaye.
Rücksicht auf Teilnehmer
In den Camps von MS Sports, die Kindern und Jugendlichen von 6 bis 15 Jahren nebst Fussball noch andere Sportarten in der Ferienzeit anbieten, wird ebenfalls auf Schweinefleisch verzichtet. «Man tut sich selber einen Gefallen damit», sagt CEO Mario Sager, ebenfalls ehemaliger Profifussballer, und verweist dabei auf die Tatsache, dass auch viele Kinder mit Migrationshintergrund teilnähmen, die allenfalls kein Schweinefleisch essen dürften. Mit anderen Fleischarten könne man genügend Abwechslung bieten. Die Aussage, dass Schweinefleisch grundsätzlich ungesund sei, erachtet Sager aber als «heikel». Auf jeden Fall sei dies zu seiner Zeit, als er noch Fussball gespielt habe, nie ein Thema gewesen. «Wir haben auch immer Schweinefleisch gegessen.»
Unkomplizierte Ernährung
MS Sport bietet eine Auswahl an Menüs für die Kinder an, welche auch vegetarische Alternativen bietet. Salat und Gemüse gehörten selbstverständlich dazu. «Will sich jemand vegan ernähren, müssen die Eltern dieses Essen den Kindern mitgeben», erläutert er. Dann zahle man einfach weniger für das Lager. Generell stelle er aber fest, dass die Ernährung trotz den heutigen Bedürfnissen und auch der möglichen Unverträglichkeiten «überraschend unkompliziert» sei. «Möglicherweise kommen jene Kinder, welche genauer auf die Ernährung achten müssen, eher weniger in Sportlager», mutmasst Mario Sager.
Fussball verbindet in Coronazeiten
Die Coronapandemie wirkt sich auch auf die Fussballcamps aus. «Wir verzeichnen über alle Camps hinweg gesehen Einbussen von 20 bis 30 Prozent», sagt der Projektleiter der Yakin Fussball Camps, Deniz Islikaye. Doch die Gesundheit gehe in jedem Fall vor, er verstehe, dass es Eltern gebe, die aus Vorsicht ein Kind nicht in ein Lager schickten. «Doch wir setzen die Vorgaben der Behörden konsequent um», betont er. Das bedeute etwa, dass sich die Trainingsgruppen à zirka 10 Kinder in geschlossenen Räumen nicht mischten und die Abstände jederzeit gewährt blieben. «Jeden Morgen wird bei den Kindern Fieber gemessen und die Trainer sind darauf sensibilisiert, dass sie sich immer wieder nach dem Befinden der Teilnehmenden erkundigen», nennt Islikaye ein weiteres Beispiel. Auch werde im Freien gegessen.
Geschäftsführer Mario Sager von MS Sports berichtet davon, dass die Resonanz auf die Sportlager ungebrochen hoch sei. «Wir haben in diesem Jahr bereits über 13’000 Anmeldungen erhalten.» Man versuche, die Lager trotz Corona so normal wie möglich durchzuführen. Bisher sei kein einziger Coronafall aufgetreten. «Besonders nach der Zeit des Lockdown haben es die Eltern sehr geschätzt, dass ihre Kinder eine unbeschwerte und sportliche Zeit bei uns erleben konnten», erzählt Sager.