Die Bilanz nach den Wettkampftagen lässt sich für die Schweiz sehen: Insgesamt fünf Europarekorde, viele Besucher und spannende Rennen. Daneben kämpften auch rund 400 Athleten aus 43 Ländern um einen Platz auf dem Podest oder gar um Quotenplätze für die Paralympischen Spiele 2020 in Tokio.
Europarekord für Marcel Hug
Beim Rennen über 5000 Meter war von Anfang an klar, dass der Weltrekord attackiert wird. Marcel Hug (Nottwil), Daniel Romanchuk (USA) und Brent Lakatos (CAN) setzten sich kurz nach dem Start ab und wechselten sich in der Führung ab, um das Tempo hochzuhalten. Beim Schlussspurt mussten sie sogar auf die Aussenbahn ausholen, da sie ihre Verfolgergruppe überrundeten. Es blieb spannend bis auf den letzten Zentimeter. Daniel Romanchuk behielt das bessere Ende für sich und setzte die eigene Weltbestzeit auf neu 09:44.33 fest. Marcel Hug ärgert sich über die verpasste Chance, den Weltrekord zurückzuholen, auch wenn es ihm einen Europarekord einbrachte: «Zirka drei Runden vor Ende suchte ich eine optimale Ausgangsposition, da es sich abzeichnete, dass das Rennen auf den letzten Metern entschieden wird. Im Nachhinein überlegt man natürlich, ob ein früheres Attackieren oder eine andere Position besser gewesen wären. Ich war dieses Jahr allerdings mit knapp vier Hundertstel noch näher an Daniel Romanchuk dran als 2018.» Marcel Hug gibt sich aber noch nicht geschlagen: «Einen weiteren Angriff auf den Weltrekord kann ich mir in Arbon vorstellen, falls mehrere Athleten mitmachen. Ich fuhr heute noch nicht voll am Limit und vermutlich Daniel Romanchuk auch nicht. Wir beide wollten genug Reserve für den Schlussspurt behalten.» Die letzten 50 Meter waren besonders imponierend und die Zuschauer sahen, dass dabei alle Kraftreserven eingesetzt wurden. Beat Bösch (Nottwil) darf auf drei hervorragende Wettkampftage zurückblicken. Mit dem dritten Platz über 400 Meter kam der dritte Podestplatz an diesem Event dazu.
Neun Weltrekorde
OK-Präsident Samuel Lanz blickt auf die erfolgreich durchgeführten ParAthletics 2019 zurück: «Wir durften den Anlass bereits zum sechsten Mal organisieren. Erneut feierten wir in Nottwil ein grosses Sportfest mit vielen Triumphen, Siegen und auch der einen oder anderen Niederlage. Aber Emotionen gehören zum Sport. Neun Weltrekorde beweisen, dass wir in Nottwil mit der guten Infrastruktur und der schnellen Bahn perfekte Wettkampfbedingungen haben.» Daneben feierten die rund 1000 Zuschauer zehn Europarekorde, fünf davon für Schweizer Athleten.