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Sport

Ihr Ehrgeiz reicht auch für die Elite

Manuel Arnold 04. Januar 2021

Unbändiger Ehrgeiz und grosses Kämpferherz. Mit diesen beiden Erfolgskomponenten fasste die Sempacher Curlerin Selina Witschonke im Jahr 2020 in der Elite-Klasse Fuss.

Selina Witschonke hat ein ereignisreiches Jahr hinter sich. Zum Abschluss ihrer Juniorinnenzeit spielte das «Team Witschonke» Anfang Jahr an der Junioren-WM im sibirischen Krasnojarsk. Als bestes europäisches Team klassierte sich die Schweiz auf Rang 5. Doch statt sich auf diesen vermeintlichen Lorbeeren zu sonnen, scheint Selina Witschonkes Naturell in ihrer Antwort durch. «Ich habe die verpasste Medaille mittlerweile relativ gut verdaut», sagt sie – von einem Ehrgeiz getrieben, der ihr in der Vergangenheit bereits zu drei Juniorenschweizermeistertiteln und einer Junioren-WM-Bronzemedaille verhalf.

 

 

Gehversuche auf Engadiner Eis

 

Selina Witschonke ist im Engadin geboren. Dort spielten ihre Eltern Open-Air-Curling, und Selina Witschonke kam schon bald auf den Geschmack. Seit ihrem achten Lebensjahr spielt sie Curling. Und spätestens seit ihrem ersten Schweizermeistertitel 2016 wusste sie, dass sie alles auf die Karte Curling setzen wollte. Als grösstes Highlight des Jahres 2020 nennt sie deshalb auch die Aufnahme in die Spitzensport-RS in Magglingen, da sie sich nun voll und ganz auf ihre Passion konzentrieren kann.

 

 

Magerer Turnierkalender

 

Sportlich gesehen mähte Corona auch im Curling praktisch den ganzen Wettkampfkalender über den Haufen. Lediglich vier Turniere auf Elite-Niveau kamen so zusammen. Der 2. Platz am Women Masters Basel streicht sie gerne hervor, da sie dort erst im Final von den amtierenden Olympiasiegerinnen aus Schweden gestoppt werden konnte. Am kurzfristig von Swiss Curling organisierten Kaderturnier siegten Selina Witschonke und ihr Team, und setzten sich dabei sogar gegen die männliche Schweizer Konkurrenz durch.

 

 

Zeit für Teambildung

 

Bis August des nächsten Jahres gibt es wegen Corona, ausgenommen eventuell die Schweizermeisterschaft im Februar, keine Elite-Turniere mehr. Schwarzmalen kommt für Selina Witschonke deshalb aber nicht in Frage. «Da wir frisch bei der Elite sind, befinden wir uns sowieso in der Aufbauphase. Wir können die Zeit gut nutzen, um als Team zusammenzufinden», gibt sich die Sempacherin optimistisch.

 

 

Der Verlust einer Freundin

 

Das Jahr 2020 war für die 22-Jährige auch ein Jahr des grossen Umbruchs. Schwer verdaulich war der Abgang ihrer Teamkollegin aus Primarschulzeiten, Anna Gut, nach 13 Jahren gemeinsamen Curlingspiels. «Es war ein sportlicher Entscheid, und wir sind im Guten auseinander. Nichtsdestotrotz vermisse ich Anna hie und da, denn menschlich ist sie einzigartig.»

 

 

Wischende Witschonke

 

Raphaela Keiser stiess im neu gebildeten Team St. Moritz auf die aktuelle Saison hinzu. Inzwischen amtet sie als Skip. Selina Witschonke ist neu der Vize-Skip. «Ich bin extrem ehrgeizig. Das kann auch hinderlich sein. Deshalb entschieden wir uns nach einer Zeit des Ausprobierens, die Rollen neu zu verteilen», erklärt Selina Witschonke. Als Degradierung wertet sie das nicht, auch wenn Raphaela Keiser nach den Spielen nun die Interviews gibt und aus dem «Team Witschonke» das «Team Keiser» wurde. Geblieben ist, dass Selina Witschonke an vierter Position die letzten und entscheidenden Steine spielt. «Durch die neue Teamaufteilung habe ich nicht mehr ganz so viel Druck wie in der vergangenen Saison. Zudem wirke ich neu auch als Wischerin, das gefällt mir.»

 

 

2021 steht Grosses bevor

 

Für das Jahr 2021 wünscht sich Selina Witschonke eine Medaille an der Schweizermeisterschaft vom 6. bis 13. Februar. Auch die Winteruniversiade 2021 ist ein Ziel, welches das Team anstrebt. In ihrer weiteren Karriere möchte sie an Elite-EM und -WM teilnehmen, als grösstes Karriereziel schwebt ihr eine Olympiateilnahme 2026 vor. «Und natürlich möchte ich Elite-Schweizermeisterin werden – und das hoffentlich mehr als einmal», unterstreicht Selina Witschonke, dass sie von ihrem Kampfgeist und Ehrgeiz auch im schwierigen Coronajahr kein einziges Quäntchen eingebüsst hat.

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