Rita Bucher hat im August 1985 im Schulhaus Sonneweid ihre erste Festanstellung als Klassenlehrperson angetreten. Sie wollte eigentlich auf der Stufe der 3. und 4. Primar eine Anstellung suchen. Die ausgebildete Primarlehrerin zögerte damals, die ihr angebotene Stelle auf der Stufe der 5. und 6. Klasse in Neuenkirch sofort anzunehmen. Den damals schulverantwortlichen Personen in Neuenkirch war es sehr wichtig, dass die offene Stelle mit einer Frau besetzt werden konnte. Man bemühte sich sehr, Rita Bucher zu überzeugen, nach Neuenkirch zu kommen.
Eine treue Seele
Rita Bucher ist über die ganze Zeit hinweg der Gemeindeschule Neuenkirch treu geblieben. Sie sass übrigens bis zum letzten Schultag noch am gleichen Lehrerpult wie damals im Jahr 1985. Bei jedem Zimmerwechsel war sie besorgt, dass «ihr Pult» mitgezügelt wurde. Ab dem Schuljahr 1995 konnte sie vereinzelte Lektionen an der damaligen Realschule übernehmen. Als sich bereits ein Jahr später auf der Real eine Klassenlehrervakanz ankündigte, interessierte sich Rita Bucher sehr für einen Wechsel. Die beiden anderen Realklassenlehrpersonen haben an die Schulpflege ein Empfehlungsschreiben verfasst: «Wir Reallehrer würden uns freuen, Rita als Kollegin in unserem Team zu haben […] Wir können mit Rita jetzt schon gut zusammenarbeiten. Eine wichtige Voraussetzung in einem Dreierteam!»
Immer für die Schüler da
So hat Rita Bucher im Juli 1996 ihre 5. Klasse abgegeben, um im neuen Schuljahr mit einer 1. Realklasse zu starten. Natürlich hat sie «ihr Pult» mitgenommen. Rita Bucher ist bis heute bekannt dafür, dass sie sich für ihre Schülerinnen und Schüler sehr einsetzt. Fragt man im heutigen Lehrerkollegium nach, hört man Aussagen wie «Rita ist die geborene Lehrperson» oder «Rita ist für die Schüler 24 Stunden da». Viel Herzblut zeigt sich aber nicht nur in der täglichen Arbeit mit der Klasse: Rita Bucher hat viele Jahre in der Schulentwicklungsgruppe mitgearbeitet und entscheidend Einfluss genommen in der Erarbeitung des Leitbilds für die Schule Neuenkirch. Auch in der Betreuung und Ausbildung von Junglehrpersonen hat sich Rita Bucher über Jahrzehnte sehr engagiert.
Eine ganzheitliche Bildung
Wie wichtig es für Rita ist, dass die Anliegen der Schülerinnen und Schüler ernst genommen werden, zeigt sich in ihrem Engagement für den Schülerrat, der Rita über viele Jahre hinweg geleitet hat. Rita Bucher hat sich zusammen mit einem Reallehrerkollegen schon sehr früh mit der Thematik «Klassen- und Schülerrat» befasst, bevor der Begriff der «Schülerpartizipation» überhaupt aufgetaucht ist. Den Jugendlichen eine möglichst «ganzheitliche Bildung» zu bieten war und ist für Rita Bucher zentral. So konnte es durchaus sein, dass in ihrem Unterricht auch einmal meditiert wurde, um eine kribbelige Klasse etwas zu beruhigen.
Nun geht Rita Bucher also in den verdienten Ruhestand und hinterlässt nicht nur in den Herzen der Schüler- und Lehrerschaft ein Zeichen. Sie schenkte der Schule nämlich ein Holzbänkli«zum Entschleunigen», das bereits seinen Platz auf dem Schulhausareal gefunden hat.