Inwiefern tragen die Velovorzugsrouten zu einer stärkeren Nutzung des Velos als Verkehrsmittel bei?
Das Ziel der Velovorzugsrouten ist es, eine möglichst direkte und sichere Veloinfrastruktur zu schaffen. Dies ist eine wichtige Rahmenbedingung, damit das Velo stärker genutzt wird. Etliche Beispiele aus Städten und Agglomerationen zeigen, dass mit einer attraktiven Infrastruktur auch die Nutzung steigt.
2020 wurde eine Machbarkeitsstudie für die Velo-Premiumrouten Nord (Kreisel Schlottermilch bis Ende Industriegebiet) und Süd (Ringstrasse bis Bahnhof Oberkirch) präsentiert. Wie weit ist man aktuell bei der Umsetzung?
Bei beiden Projekten sind auf Basis der Machbarkeitsstudien Vorstudien in Erarbeitung. Diese fliessen in den «Masterplan Velo 2035» der kantonalen Velonetzplanung ein und wurden ins Agglomerationsprogramm der 5. Generation des Kantons Luzern aufgenommen. Wir rechnen mit einer etappierten Umsetzung ab 2028.
Müsste man eine Velovorzugsroute, wie die Velo-Premiumroute gemäss der kantonalen Velonetzplanung neu heisst, nicht auch in der Ost–West-Richtung ins Auge fassen?
Wie ist der Stand der Dinge diesbezüglich?Die Vorzugsrouten durch Sursee verfügen bereits heute über einen recht guten Anschluss an die Hauptverbindungen im Westen und Osten. Insbesondere an den Verkehrsknoten besteht aber noch Optimierungspotenzial. Anders als die Vorzugsrouten Nord–Süd verläuft die Achse Ost–West ausschliesslich entlang von Kantonsstrassen und liegt somit auch in der Verantwortung des Kantons. Im Rahmen des Projekts «Optimierung Gesamtverkehr Sursee» erfolgt die weiterführende Planung.
Welche weiteren Massnahmen zur Förderung des Veloverkehrs und zur Erhöhung der Sicherheit der Velofahrenden plant die Stadt Sursee?
Die Förderung des Langsamverkehrs, also des Velo- und Fussverkehrs, ist eine ständige Aufgabe der Stadt Sursee und Teil der Verkehrsstrategie. So wird zum Beispiel bei allen Strassenbauprojekten die Sicherheit für den Velo- und Fussverkehr mit hoher Priorität mitgeplant und verbessert. Bei grossen Arealentwicklungen werden mit Mobilitätskonzepten Massnahmen für den Velo- und Fussverkehr eingefordert. Das Bike-Sharing mit Nextbike hat sich sehr gut etabliert und wird punktuell ausgebaut. Zur Erhöhung der Sicherheit dienen auch Velofahrkurse an Schulen oder für Migrantinnen und Migranten. Und nicht zuletzt legt die Stadt Sursee Wert auf attraktive und sichere Veloparkplätze, aktuell mit der Veloparkierung bei der Stadthalle, dem neuen Sekundarschulhaus und mit der unterirdischen Velostation am Bahnhof.