Die Bäckerei-Confiserie Willi in der Oberstadt 3 ist eine von drei Bäckereien, welche das Städtli zieren. Nach Ostern beginnt die Sanierung und der Umbau des Willi-Becks. Der Verkaufsladen wird komplett erneuert. Dabei wird das Café auf gut 30 Sitzplätze erweitert. Geschäftsführer Franz Willi freut sich auf einen «neuen und modernen Laden» und auf ein grösseres Café, das «viel Platz für einen gemütlichen Treff» bieten wird. Dabei kommen die Gäste auch in den Genuss von frischen Salaten und Bäckersnacks. «Wir werden interne Synergien nutzen», stellt Franz Willi in Aussicht, der in Sempach Station, Neuenkirch, Hellbühl, Ruswil und Wolhusen weitere Verkaufsstellen betreibt.
Mehr Platz fürs Arbeiten
Das Verkaufsangebot passe man stetig an die Kundenbedürfnisse an, unabhängig von der nun bevorstehenden Sanierung des Standorts Sempach, sagt Franz Willi. Mit dem Umbau vergrössert sich die Fläche der Backöfen um 50 Prozent. Im ersten Obergeschoss werden neue Garderoben und WCs für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erstellt, ein zusätzliches Atelier mit Verpackungsräumen geschaffen sowie eine neue Confiserie-Abteilung integriert. Zudem wird der Betrieb um eine separate Traiteur-Abteilung erweitert.
Neue Backöfen mit einem Plus
In der alten Backstube werden sämtliche Backöfen ersetzt, die Arbeitsräume erneuert und die ganze Haustechnik der heutigen Zeit angepasst. «Als Pilotprojekt gehen wir neue Wege in der Wärmerückgewinnung der Backöfen», sagt Franz Willi. Dazu habe man mit der Neuenkircher Metallbaufirma Neu-Met GmbH eine Wärmerückgewinnung entwickelt, welche den Luftstrom ohne grössere Einschränkungen passieren lasse. Bei vielen Bäckereien beeinflussten Plattenwärmetauscher in der heissen Abluft die Backerzeugnisse infolge Wärmestau negativ. Doch das ist noch nicht alles. «Die zurückgewonnene Wärme übersteigt den eigenen Bedarf an Heiz- und Warmwasserenergie», hält Franz Willi fest. «Sie soll von weiteren Nachbarn genutzt werden können.»
Provisorium während Bauzeit
Während den Bauarbeiten, die rund sieben Monate dauern werden, zieht Willi-Beck mit dem Verkaufsladen in der Oberstadt in ein Provisorium auf dem Erschliessungsplatz zum Spittelgässli. Ein öffentlicher Parkplatz fällt in dieser Zeit weg. Die Backstube wird weiter betrieben. Sie werde von der Baustelle gut getrennt, erläutert Franz Willi. Zudem würden zwei Backöfen in ein Provisorium am Stephansweg gezügelt. «Nebst der Trennung bezüglich Lebensmittelhygiene ist auch eine coronabedingte Trennung von unseren Mitarbeitenden zu den Handwerkern äusserst wichtig.»
Bäckerei bleibt erlebbar
Mit dem Umbau der Backstube an der Oberstadt 3 gibt Franz Willi ein klares Bekenntnis zum Betriebsstandort im Städtli ab, der auf eine lange Geschichte zurückblicken kann (siehe Kasten). «Der Mehraufwand, sowohl planerisch wie auch finanziell, ist sehr gross. Die Mehrkosten sind schwer abzuschätzen.» Der Mehrnutzen für die Kunden und Mitarbeitenden überwiege ohnehin, fügt Franz Willi an. Das Bäckerei-Handwerk und die gegenseitige Nähe zum Verkauf seien viel besser spürbar, als beispielsweise in einer Industrie-Bäckerei. «Dieser Mehrwert ist nicht mit Zahlen zu beziffern», man spüre diese Leidenschaft in den Produkten, sagt Franz Willi.
Alte Tradition
Bäckerei Eine Bäckerei in der Oberstadt hat Tradition. «Die Ära der Bäcker eröffnete 1841 der aus dem Michelsamt stammende Peter Suter», weiss Stadtarchivar André Heinzer. 1980 erwarb Peter Stürmlin die damalige Bäckerei mit Lebensmittelladen. Im Jahr 2000 folgte Willi-Beck. Seit einem Jahr arbeitet Sohn Kevin im elterlichen Betrieb. Gemäss Franz Willi ist die schrittweise Geschäftsübernahme in die Wege geleitet, was ihn sichtlich mit Stolz erfüllt.