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Neuenkirch

«Rossbadi» stimmt nur noch vormittags

Geri Wyss 06. Februar 2020

In der Rossbadi in Neuenkirch drängen sich an schönen Tagen Erholungssuchende, Hundehalter und Reiter. Das führt zu Konflikten, welche die Gemeinde nun mit einem Reitverbot von Mai bis September von 11 Uhr bis 7 Uhr entschärfen will.

Die Rossbadi in Sempach Station wird gerne von Reitern mit ihren Pferden genutzt, wie der Name schon sagt. Sie zieht an schönen Tagen aber auch etliche andere Erholungssuchende an. Wie die Gemeinde Neuenkirch im aktuellen Infoheft festhält, sei es vor allem in den Sommermonaten zu Problemen zwischen den Pferden und weiteren Nutzern gekommen. Deshalb will die Gemeinde nun für die Zeit von Mai bis September ein zeitlich begrenztes Tierverbot erlassen.

 

Heikles Gedränge

Konkret soll ein Reitverbot in der Zeit von vormittags um 11 Uhr bis am nächsten Morgen um 7 Uhr gelten. Somit dürften Reitende nur noch am Vormittag während vier Stunden ihre Tiere zum Wasser führen. Der Neuenkircher Gemeindepräsident Kari Huber erklärt,  die Beschwerden von Passanten hätten sich in den vergangenen zwei Jahren gehäuft. «Das Nebeneinander der vielen Pferde und der Badenden im sehr begrenzten Raum führte immer wieder zu brenzligen Situationen. Zum Glück passierten keine Unfälle.»

Huber berichtet davon, dass in den beiden Hitzesommern wiederholt 20 Pferde oder mehr im Wasser gewesen seien. «Es waren nicht nur regionale Pferdehalter, sondern auch solche aus der ganzen Deutschschweiz anzutreffen.»

 

Rücksichtnahme liess nach

Die Ankündigung seitens der Gemeinde sorgt in Reiterkreisen für Ärger, wie ein Blick in die sozialen Medien belegt. Wenn Pferde nur noch vier Stunden ins Wasser könnten, würde ja ein noch viel grösseres Gedränge entstehen, ist da etwa zu lesen. Die Hildisriederin Milena Polinelli besucht die Rossbadi mit ihren Pferden oder Hunden seit rund 30 Jahren. «Mit diesem schönen Platz verbinde ich viele schöne Erinnerungen. Auch ist es dort einfach möglich, die Pferde mit dem Wasser vertraut zu machen.»

Lange Zeit habe das Nebeneinander der verschiedenen Nutzer in der Rossbadi gut funktioniert und auf gegenseitigem Respekt basiert. «Doch», räumt Milena Polinelli ein, «in den vergangenen paar Jahren ist es immer schwieriger geworden.» Oftmals habe man als Pferdebesitzer keine Rücksichtnahme gespürt. Besonders ärgere sie, dass jene, die sich an Pferden störten, beispielsweise auch in die Seebadi Sempach gehen könnten. «Doch für uns Reiter gibt es nur diesen Ort, um den Pferden Abwechslung und Abkühlung im Wasser zu bieten.»

 

Reiter wehren sich

«Jetzt bestraft man einfach eine Randgruppe mit diesen Restriktionen, als ob die restlichen Nutzer für keine anderen Probleme sorgen würden», sagt Milena Polinelli und fügt auch gleich ein Beispiel an: «In der Rossbadi liegt nach abendlichen Partys oftmals Unrat herum und mein Hund hat sich auch schon an zerbrochenem Glas die Pfote aufgeschlitzt.» Dass die Reiter nur noch am Vormittag zur Rossbadi dürften, sei auch für zu üblichen Bürozeiten Arbeitende unpraktikabel. Sie will die Regelung so nicht akzeptieren und ein Schreiben nach Sempach und Neuenkirch senden.

 

«Ein Spagat»

Gemeindepräsident Kari Huber versucht, Verständnis für den Entscheid zu wecken. «Wir haben ja auch kein totales, unverhältnismässiges Verbot erlassen. Die Probleme treten nur in den Sommermonaten auf.» Und er hält unmissverständlich fest: «Der Spagat zwischen der Nutzung der Ufer und deren Schutz wird zunehmend schwieriger. Mit einer vernünftigen Regelung kann sowohl dem Schutz der Gewässer und der Uferzone als auch dem Bedürfnis der Öffentlichkeit Rechnung getragen werden.» Und er fügt noch an, dass der Zugang für Anstösser jederzeit erhalten bleibe. «Der Reitverein Sempach kann den vis-à-vis der Rossbadi gelegenen Trainingsplatz weiterhin nutzen.»

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