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Begegnungen, Geschichten und regionale Köstlichkeiten

Ruth Meyerhans/Aktuelles Sempach 02. November 2025

Eine kleine Gruppe machte sich bei goldenem Herbstlicht auf einen genussvollen Spaziergang durch die Landschaft zwischen Kirchbühl, Sempach und Eich. Unterwegs lernten sie verschiedene Hofläden kennen, hörten Geschichten von Hofleuten aus der Umgebung und verkosteten regionale Produkte. Organisiert wurde der Anlass vom Verein «Aktuelles Sempach».

Eine kleine Gruppe machte sich bei goldenem Herbstlicht auf einen genussvollen Spaziergang durch die Landschaft zwischen Kirchbühl, Sempach und Eich. Unterwegs lernten sie verschiedene Hofläden kennen, hörten Geschichten von Hofleuten aus der Umgebung und verkosteten regionale Produkte. Organisiert wurde der Anlass vom Verein «Aktuelles Sempach».

Start in Kirchbühl – wo alles wächst und gedeiht. Treffpunkt war die Kirche St. Martin in Kirchbühl. Von hier aus eröffnet sich der Blick auf eine Landschaft, die eine sehr hohe Dichte an Hofläden und -ständen aufweist. Nach einer kurzen Begrüssung setzte sich die kleine Gruppe in Bewegung: Ziel war es, auf rund zwei Stunden Wegzeit die Vielfalt der bäuerlichen Direktvermarktung in der Region kennenzulernen.

Schon beim ersten Halt nach wenigen Metern, nämlich beim Hofstand der Familie Bachmann in einem schmucken Spycher gleich gegenüber der Kirche, hörte man die Stimme von Moritz Bachmann. Er erzählte, dass an einem Verkaufsstand oftmals Ernteüberschuss verkauft werde. Im Sommer sind das Kirschen, im Herbst Äpfel und Nüsse. Angesprochen auf die Zahlmoral der Leute, meinte der Landwirt mit humorvollem Unterton: «So nahe bei der Kirche haben wir eigentlich keine Probleme ...» 

Vom Neuhof bis zur Neumattstrasse

Weiter ging es ein paar hundert Meter zum Neuhof in Sempach, wo Familie Gassmann ihren Hofladen mit Eiern, Beeren, Nüssen und saisonalem Obst führt; ergänzt durch Confiserieprodukte von Tochter Isabel. Viele Teilnehmende kannten den Ort vom Vorbeigehen und wussten bereits, dass die Hühner hier unter tierfreundlichen Freiland-Bedingungen leben – doch erst jetzt erfuhr man, wie viel Arbeit dahintersteckt, bei der auch Saisonniers mithelfen.  

Über die Neumattstrasse führte der Weg in Richtung Eich. Unterwegs luden weitere Hörstationen zum kurzen Verweilen ein: So erzählte etwa Martin Ineichen vom Vogelsang über ein eingespieltes Interview, dass er seinen kleinen, feinen Hofstand seit 40 Jahren als ein Hobby sehe. Was der Verband in Sursee von seinen Hochstamm-«Chriesi» nicht abgekauft habe, sei auf der kleinen Verkaufsfläche gleich neben dem Hauseingang gelandet. Auf einem Schild bei der Kasse steht «Danke für Ihre Ehrlichkeit». Nicht alle hätten immer die passende Menge Bargeld dabei und würden (meist) beim nächsten Einkauf nachzahlen. Moritz Näf aus Schenkon erklärte, dass ihr moderner Verkaufsautomat an der Strasse eine ziemliche Investition darstellte, dafür rund um die Uhr den Zugang zu frischen Produkten ermögliche. Das Bauernbrot und der Zopf sind unter anderem am Sonntagmorgen sehr beliebt, da treffe man dann auch mal auf die Kundinnen und Kunden.

Degustation und Begegnung bei Thürigs

Der Schlusspunkt und Höhepunkt des Spaziergangs war der Besuch im Hofladen Thürig. Irmgard Thürig empfing die Gruppe zusammen mit zwei Töchtern und führte durch die reich bestückten Regale: Beeren, Obst, Eingemachtes, Trockenfleisch, Säfte und vieles mehr. Bei einer Degustation im Eventraum mit traumhafter Aussicht erzählte die innovative Bäuerin, wie der Betrieb gewachsen ist, von den 52-Stunden-Wochen – nicht nur für die Saisonniers aus Polen –, vom Kontakt mit Kundinnen und Kunden im Laden und von der Freude, wenn das Vertrauen wächst.

Regional, persönlich und zukunftsweisend

Der Spaziergang zeigte eindrücklich, wie vielfältig und lebendig die Hofläden in der Region sind. Sie bieten nicht nur frische Produkte (dank dem jüngsten Entscheid des Kantonsrates nun zu verlängerten Öffnungszeiten), sondern auch Begegnungen, kurze Wege und ein Stück Verbindlichkeit in einer zunehmend anonymen Konsumwelt.

Nach gut zwei Stunden endete der Rundgang mit von der Sonne gerötetem Gesicht, vollen Einkaufstaschen und vielen anregenden Gesprächen. Das Fazit: Regional einkaufen macht Freude – und verbindet auf genussvolle Weise.

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