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Region

Durchatmen über Berg und Tal

Geri Wyss 10. August 2025

Wandern um Nottwil bedeutet vor allem eins: Vielfältiges Kennenlernen eines prächtigen Naherholungsgebiets. Und der Hauch der Energiewende weht mit. 

Wandern um Nottwil bedeutet vor allem eins: Vielfältiges Kennenlernen eines prächtigen Naherholungsgebiets. Und der Hauch der Energiewende weht mit. 

Ausgangspunkt der Rundwanderung ist das Schweizer Paraplegiker-Zentrum, von wo aus man sich gemächlich via Eybachstrasse und Eybachweg einlaufen kann. Nach dem Ende der Siedlung zur rechten Hand folgt man einem schmucken Pfad entlang des Eybachs bis zur Bühlstrasse, von wo aus man weiter über den Buchwaldweg zum Sportplatz Seeblick wandert. Nun öffnet sich das Gelände definitiv und ein erster Anstieg über Bernern zum Nottwilerberg steht an. 

Erstmals Aussichtspracht

Nach einem kurzen, steilen Abschnitt geniesst man vom Punkt «Chilemichel» einen prächtigen Ausblick nordwärts auf Nottwil und die Region. Der weitere Weg ist jetzt wieder angenehm zu gehen und führt auf einer Asphaltstrasse via Figlisberg nach Oberarig und von dort weiter zur Flüsskapelle. Der 1678 erbaute sakrale Bau gilt seit Jahrhunderten als beliebter Kraft- und Pilgerort. Gemäss Website der Gemeinde Nottwil haben an Zahnschmerzen leidende Pilger früher in die Bänke gebissen oder Holzstücke abgeschnitten, um daran zu kauen, in der Hoffnung, die Schmerzen zu lindern. Daher soll der Name «Flüss» auch davon abgeleitet worden sein, weil eiternde Zähne Zahnfluss verursachten.  Weil die Kapelle baufällig war, wurde sie 1947 abgerissen. In unzähligen Stunden Fronarbeit und mit gesammelten Geldern sei 1948 mit den geschliffenen Steinen der alten Kapelle die neue, heute noch gut erhaltene Kapelle am gleichen Ort gebaut worden, ist weiter auf der Website der Gemeinde zu lesen.

Der Wind interessiert

Bald schon verlassen die Wandernden die Strasse links, um auf einen schmalen Pfad abzuzweigen. Fortan prägen eine lang gezogene Hecke und später, nach Ober Merzeberg, der Under- und Ober-Säliwald das Bild. An dessen Ende biegt man scharf rechts ab und folgt wieder einmal einem kurzen, asphaltierten Abschnitt bis ans andere Ende des Waldes, wo man dann wieder nach links geht und dem Waldrand entlang gegen den Lindehof auf dem Ruswilerberg ansteigt. 

Dort erkennt man ein hoch aufragendes Profil. Was auf den ersten Blick wie eine Antenne aussieht, ist in Tat und Wahrheit ein 100 Meter hoher Messmasst der CKW, mit welchem das Energieunternehmen Daten für einen geplanten Windpark auf dem Hügelzug mit fünf Windenergieanlagen erhebt. Laut Website der CKW werden neben den Wind- und Wetterdaten die Aktivitäten verschiedener Fledermausarten erfasst. Damit liessen sich, falls notwendig, konkrete Massnahmen zu deren Schutz während des zukünftigen Betriebs der Windkraftanlagen planen. Und die Wind-Meteodaten sicherten die Wirtschaftlichkeit des Windparkprojekts ab, heisst es weiter. 

Weitblick garantiert

Weiter geht die Wanderung auf der Anhöhe des Ruswilerbergs vorbei am Hof Obereichig bis zum Bänklein unter den Linden, das zur Rast einlädt. Auf diesem Abschnitt erhascht man sowohl Weitblicke zu den Zentralschweizer bis Berner Voralpen und Alpen auf der einen als auch über die Region Sempachersee und das weiter entfernte Mittelland und die Jurakette auf der gegenüberliegenden Seite. Der Rückweg beginnt mit dem gemütlichen Abstieg auf weiterhin befestigtem Grund nach Hinder Etzenerle, wo man rechts abbiegt, um nach Sal zu gelangen. Von dort führt eine Schotterstrasse zur Elischwand und weiter auf Asphalt über den Bach Rot zurück nach Oberarig. 

Grillwurst und kühles Getränk

Auf wenigen hundert Metern befindet man sich jetzt auf der Route, auf der man ab Figlisberg gekommen ist, biegt dann aber im Wald nach rechts auf eine Waldstrasse ab. Diese bringt die Wandernden – die feine Waldluft atmend – zu einer öffentlichen Feuerstelle mit Tischen, Bänken und Unterstand im Nottelerwald ganz in der Nähe einer hübschen kleinen Weiherlandschaft. Die Feuerstelle kann man nur mit Zetteln vor Ort reservieren – es gilt «de Gschnöuer esch de Gschwender».

Via Bachtale und Zimmerrüti kommt das Dorf Nottwil immer näher, bis man zuerst entlang der Oberarig- und dann der Oberdorfstrasse weiter talwärts geht. Um noch etwas Abwechslung zu haben, empfiehlt es sich, den Schotterweg hinter dem Zentrum Sagi zu benutzen und so über den Hübeliweg und die Bühlstrasse zur Kantonsstrasse zu gelangen. Nach deren Überquerung verläuft der Weg vorbei am denkmalgeschützten Speicher beim Marbacherhof hinunter zum Bahnhof und weiter zur Beachbar, wo man sich nach den rund 420 Höhenmetern, gut 17 Kilometern und den etwa 4,5 bis 5 Stunden Marschzeit ein kühles Bier oder einen fruchtigen Drink verdient hat. Wer richtige Abkühlung braucht, kann auch noch kurz hinüber zur Seebadi stechen, bevor sich der Rundweg beim SPZ schliesst.

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