26’242 Personen stimmten für und 99’553 Personen gegen die Senkung des Stimmrechtsalters, wie die Luzerner Staatskanzlei am Sonntag mitteilte. Die Stimmbeteiligung lag bei 45,1 Prozent.
Das Begehren war in sämtlichen Wahlkreisen und allen 79 Gemeinden chancenlos. Noch am grössten war der Ja-Stimmenanteil in der Stadt Luzern mit 34,7 Prozent. Am geringsten war er im Wahlkreis Entlebuch mit 10,7 Prozent. Dazwischen platzierten sich Luzern-Land (21,7 Prozent), Sursee (16,8 Prozent), Hochdorf (16,7 Prozent) und Willisau (12,4 Prozent).
Lanciert wurde die Verfassungsinitiative von der Allianz «Jung und engagiert». Diese besteht aus den Jungparteien der SP, Grünen, GLP und Mitte sowie diversen Organisationen und Verbänden.
Allianz enttäuscht über Abstimmungsergebnis
In einer ersten Reaktion bedauerte die Allianz das Abstimmungsergebnis und zeigte sich am Sonntagnachmittag enttäuscht. «Die Demokratie pflegen bedeutet, sie stets weiterzuentwickeln. Heute wurde uns das verwehrt», hiess es in einer Mitteilung.
Regierung und Parlament lehnten die Initiative ab. Im Kantonsrat wurde das Begehren mit 63 zu 48 Stimmen verworfen. Vor allem die SVP, Mitte und FDP sprachen sich gegen das Anliegen aus.
Die Luzerner Justiz- und Sicherheitsdirektorin Ylfete Fanaj (SP) würdigte in einem Communiqué am Sonntagnachmittag den «engagierten und konstruktiven Abstimmungskampf» der Allianz und ermutigte die jungen Menschen, sich weiterhin im Rahmen von Jugendverbänden, Jugendparlamenten und Jungparteien einzubringen. Es sei wichtig, die Voraussetzungen für die demokratische Mitbestimmung immer wieder zu diskutieren.
Damit ist Glarus nach wie vor der einzige Kanton, in dem das Stimmrechtsalter 16 für kantonale Wahlen und Abstimmungen gilt. Weitere Versuche, das Stimmrechtsalter zu senken, scheiterten in Neuenburg, Uri, Zürich und Bern an der Urne. Zuletzt im Kanton Aargau, wo das Stimmvolk das Begehren mit einem Nein-Stimmenanteil von 79,7 Prozent verwarf.