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Solaranlage auf Kirchendach ist vom Tisch

eba/red 07. Dezember 2024

Die Kirchgemeinde Hildisrieden saniert im nächsten Jahr das Kirchendach. Dabei wollte man auch gleich eine Photovoltaikanlage anbringen. Doch Denkmalpflege und Heimatschutz machten einen Strich durch die Rechnung.

Am Montag, 25. November, fand die Versammlung der Kirchgemeinde Hildisrieden im Pfarreizentrum statt. 41 Stimmberechtigte nahmen daran teil. Im Rückblick wurde unter anderem festgehalten, dass die Mobilfunkantenne der Swisscom im Kirchturm seit Januar dieses Jahres in Betrieb ist.

Der Voranschlag der laufenden Rechnung weist einen Ertragsüberschuss von 14'300 Franken aus. Der Finanzplan bis 2029 erwähnt positive Ergebnisse. Aber es stehen wesentliche Ausgaben an, etwa die Pflege und der Schnitt der wertvollen Linde auf dem Kirchenplatz, was letztmals vor neun Jahren geschehen ist.

«Option Solar» geprüft …

Die fällige Sanierung des Steildachs der Kirche muss im Sommer 2025 in Angriff genommen werden. Die meisten Ziegel sind zwei Jahre vor der Einweihung der jetzigen Kirche gebrannt worden. Weil allein die Gerüstkosten 60'000 Franken betragen werden, wollte der Kirchenrat Synergien nutzen und eine Solaranlage installieren. Für die Prüfung der «Option Solar» hatten die Kirchenbürgerinnen und -bürger an der Kirchgemeindeversammlung 2023 einen Kredit bewilligt. «Von dem Kredit haben wir nur einen Fünftel ausgeschöpft, weil sich recht schnell zeigte, dass hier keine Bewilligung erteilt wird», spricht Kirchenratspräsident Fritz Amrein die Tatsache an, dass die kantonale Denkmalpflege ihr Veto gegen Solarpanels auf dem Steildach eingelegt hat. Zudem habe auch der Innerschweizer Heimatschutz signalisiert, dass eine Einsprache gegen eine Solaranlage zu erwarten wäre.

Gebietsdenkmalpfleger Benno Vogler bestätigt dies und führt aus, dass die Pfarrkirche Hildisrieden seit dem 9. Februar 1981 unter kantonalem Schutz steht und im Denkmalverzeichnis eingetragen ist. «Die Kirche verkörpert exemplarisch den neugotischen Kirchenbau um die Jahrhundertwende.» Das Kirchendach sei weitgehend mit den Herzziegeln aus der Bauzeit eingedeckt. Die Kirche sei auch das höchste Gebäude von Hildisrieden und das Dach von weit her einsehbar, weshalb eine Photovoltaikanlage das Ortsbild massiv beeinträchtigt hätte, ergänzt Benno Vogler.

… und verworfen

Die Denkmalpflege hat versucht, der Kirchgemeinde Alternativen für eine Solaranlage in der Nähe aufzuzeigen, so etwa auf dem Flachdach des Pfarreizentrums. Gemäss Kirchenratspräsident Fritz Amrein ist dort in den nächsten fünf bis zehn Jahren eine Sanierung zu erwarten. «Die Installation einer Photovoltaikanlage zum jetzigen Zeitpunkt wäre betriebswirtschaftlich falsch, weil sich die Amortisationszeit mit der Flachdachsanierung überschneiden würde.»

Gegen die Solaranlage auf dem Kirchendach selber sprachen aber ebenfalls betriebswirtschaftliche Gründe. «Die kleinste Variante wäre zwar die kostengünstigste gewesen, optisch aber eben auch die schlechteste», sagt Fritz Amrein. Zudem wäre die Wirtschaftlichkeit wegen den Entwicklungen auf dem Strommarkt nicht gesichert gewesen. «Es ist die Aufgabe und das Recht der Denkmalpflege, zu beurteilen, ob auf dem Steildach der Pfarrkirche eine Photovoltaikanlage möglich ist oder nicht», fügt Amrein an. Deshalb akzeptiere man selbstverständlich den Entscheid.

Sonderkredit nötig

Wie weiter an der Kirchgemeindeversammlung informiert wurde, muss für die Kirchendachsanierung nun ein Sonderkredit von 360’000 Franken beantragt werden und ebenso ein Kredit von maximal 100'000 Franken bei der Raiffeisenbank aufgenommen werden. Auch sagte die Versammlung Ja zur Auflösung des Sakralbautenfonds in der Höhe von rund 25'000 Franken zu Gunsten der Steildachsanierung.

Chilbi: Zu viert statt allein

Organisation  Die Chilbi Hildisrieden wurde bisher von der Götschizunft alleine organisiert. Neu übernehmen die vier Vereine Götschizunft, Musikgesellschaft, Kirchenchor und Schützengesellschaft die Verantwortung für diesen Anlass. Wie der Kirchenrat weiter unter «Verschiedenes» informierte, wechselt die Bettagsfeier der Berghofgemeinden ihren Standort von Gundolinge nach Traselinge. Die St.-Anna-Kapelle steht auf Hildisrieder Boden, wird aber von der Familie Fleischlin, Neuenkirch, umsorgt. Juristische Rahmenbedingungen über die Besitzverhältnisse müssen nächstens abgeklärt werden.

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