Als Junioren spielten sie selbst bereits beim FC Sempach und nahmen an den Lagern teil, heute sind sie für die Gesamtorganisation des Juniorenlagers zuständig: Lukas Kamber, Sportchef beim FC Sempach, und Raphael Helfenstein, aktiver Torwart der kürzlich aufgestiegenen ersten Mannschaft und Goalietrainer, haben vor zwei Jahren das ehrenvolle Amt des Lagervaters von ihrem Vorgänger Marcel Burkart übernommen. Zusammen mit einem 15-köpfigen erfahrenen Leiterteam sorgen die beiden dafür, dass die rund 60 teilnehmenden Kinder und Jugendlichen – allesamt zwischen acht- und 18-jährig, eine abwechslungs- und ereignisreiche Lagerwoche verbringen dürfen. «Während vor 20 Jahren noch um die 80 Kids ins Lager fuhren, sind es in den letzten paar Jahren konstant zwischen 55 und 60 gewesen, obschon der Verein an sich gewachsen ist», rekapituliert Raphael Helfenstein. Der 30-Jährige erinnert sich gerne zurück an seine aktive Zeit als Junior beim FC Sempach. «In besonderer Erinnerung bleibt mir das Kameradschaftliche: Mit meinen Freunden ins Lager zu fahren, weg von zu Hause und den Eltern, war das Grösste für mich. Jene Freundschaften von damals haben bis heute Bestand gehalten.» Auch für Lukas Kamber ist das alljährliche Juniorenlager bis heute ein fester Termin im Jahreskalender geblieben: «Die Organisation des Lagers verlangt einiges ab von uns. Der Aufwand ist schon sehr gross. Doch wenn die Kids am Ende des Lagers in ihren neuen Shirts herumrennen, ihre Augen funkeln und sie einem voller Freude und Stolz von ihren sportlichen Erfolgen berichten, geht uns schon das Herz auf. Dann wissen wir genau, wofür wir das machen, was wir eben machen.»
Heimweh gibt‘s immer noch
Dass ein regionaler Verein Jahr für Jahr mit einer beträchtlichen Anzahl von Jugendlichen ins Lager fährt, sei schon fast einmalig. «Natürlich sind wir da auch auf Unterstützung und wertvolles Feedback angewiesen. Dieses nehmen wir fortlaufend mit und versuchen, es anschliessend umzusetzen», so Helfenstein, und ergänzt: «Es freut uns sehr, dass Junioren, die einmal mit ins Lager fuhren, mit 80-prozentiger Sicherheit auch ein zweites und ein drittes Mal mitfahren. Das ist eine gute Bilanz.»
Die Frage, ob die beiden Lagerväter markante Unterschiede vom Lagerleben von damals zu jenem von heute wahrnehmen, verneinen sie. Die Bedürfnisse der Jugendlichen hätten sich kaum verändert, kleine «Lagerkrankheiten», wie zum Beispiel das Heimweh, wirkten ebenso schnell ansteckend wie damals und auch heute stünde der kameradschaftliche Teil im Fokus. «Was uns jedoch auffällt, ist, dass es immer schwieriger wird, die Kinder beschäftigen zu können. Dies entspricht wohl dem Zeitgeist: Heute leben wir im Überfluss, technische Geräte bestimmen schon früh unseren Alltag. Das ist im Lager anders, dort beschäftigt man sich miteinander draussen in der Natur», bilanziert Kamber.
Prominente Überraschungsgäste
Nachdem man in den vergangenen Jahren an verschiedenen Standorten in der Ostschweiz oder in Fribourg Halt machte, führt das diesjährige Juniorenlager ins Entlebuch nach Schüpfheim. «Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl sind wir fast gezwungen, die Lagerhäuser jeweils drei bis vier Jahre im Voraus zu reservieren», erklärt Lukas Kamber. Für die diesjährige Jubiläumsausgabe des Lagers habe man sich einiges einfallen lassen, um die Lagerwoche noch etwas spezieller zu gestalten. «Obschon der Fussball natürlich im Vordergrund steht, wird die polysportive Lagerwoche zusätzlich mit mehreren attraktiven Events gespickt sein. Was sicher auch nicht fehlen wird, ist die tradi-tionelle Olympiade, die jeweils auf sehr gutes Echo stösst bei den Junioren. Als Lagerhighlight haben wir heuer zudem auch prominente Überraschungsgäste mit ins Boot nehmen können. Mehr verraten wir an dieser Stelle jedoch noch nicht», schliessen die beiden Lagerväter.
Damit das Lager auch in Zukunft in dieser Grösse durchgeführt werden kann, sind die Organisatoren nebst des Lagerbeitrags auf zusätzliche finanzielle Mittel angewiesen. Nebst der alljährlichen Beteiligung am Städtlimärt mit dem Grill- und Raclettestübli bei der Zehntenscheune betreibt der FC Sempach am SlowUp einen Stand. Die Einnahmen fliessen in die Lagerkasse der Junioren.