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Wenn ein Gedanke Farbe annimmt

pd 28. März 2019

Was bedeutet die Fastenzeit und welche Gefühle verbindet man damit? Diese und andere Fragen haben sich vier Bewohnende des Alters- und Pflegeheims Zen-trum Eymatt gestellt und dazu ein Bild gemalt.

Vom Aschermittwoch – heuer fiel dieser Tag auf den 6. März – bis zur Osternacht: Insgesamt 46 Tage, wobei die sechs Sonntage nicht dazu gezählt werden, dauert die Fastenzeit. Wer fastet, tut Busse und verzichtet auf Fleisch, Süssigkeiten, Alkohol oder andere Genussmittel. So weit, so gut. Doch was bedeutet die Fastenzeit tatsächlich? Welche Gedanken verbindet man mit der Fastenzeit und welche Farben würde man auf Blatt bringen, wenn man zum Thema «Fastenzeit» ein Bild gestalten möchte?

Diese Fragen stellten die Aktivierungsfachfrauen im Zentrum Eymatt in Nottwil  vor Beginn der Fastenzeit den Bewohnerinnen und Bewohnern. Vier Personen haben sich der Aufgabe gestellt und ihren ganz persönlichen  Gedanken freien Lauf gelassen. Entstanden ist ein 3,60 Meter langes Gesamtbild, bestehend aus vier unterschiedlichen Einzelbildern, das nun im hauseigenen «Raum der Stille» für die Öffentlichkeit zugänglich aufgehängt ist. «Das Malen ist ein fixer Bestandteil der Aktivierung, deren Ziel es ist, die Ressourcen und Fähigkeiten der Bewohnerinnen und Bewohner zu fördern, zu erhalten oder gar neu zu entdecken und ihnen damit mehr Lebensqualität und Tagesstruktur zu geben», so Helena Bühlmann, Leitung Aktivierung. Das Fastenbild sei jedoch ein Pilotprojekt, etwas Vergleichbares hätte es bis dato im Zentrum Eymatt noch nie gegeben. «Es ist beeindruckend zu erleben, wie die Bewohnenden sich auf das Thema einlassen konnten, was es bei ihnen ausgelöst hat und wie sich schlussendlich aus separaten Bildern ein grosses Ganzes zusammenfügen liess.»

 

Eine lebenslange Erinnerung

Für Martha Breuer steht das Leiden Christus im Zentrum der Fastenzeit. «Ich liess meine Hand intuitiv und spontan zu meinen Gedanken wirken. Die Farbauswahl fiel auf orange, violett und grün. Das sind die Farben, die ich mit der Dornenkrone Jesu und seiner Leidenszeit in Verbindung bringe», so die 89-Jährige. Auch für Erwin Wandeler spielte die Leidenszeit Christi eine zentrale Rolle während seines Malprozesses. Sein Bild soll ein Ziffernblatt und die farbigen Ziffern «8» sollen Frühlingsblumen darstellen, die im Monat März in der Natur überall zu blühen beginnen. «Als wir mit unseren Bildern fertig waren, waren wir müde und erschöpft. So was braucht schon Energie – aber auf eine gute Art. Dass ich diese Möglichkeit noch bekommen habe, bei einem solchen Projekt mitzuwirken, werde ich mein restliches Leben lang nicht vergessen», zeigt sich Angelika Janssen sichtlich gerührt und glücklich. Für sie sei weniger das Leiden als viel mehr die Liebe und die Erlösung Jesus Christus im Zentrum gestanden. So habe sie sich ganz bewusst für helle Farben entschieden, die das Licht darstellen sollen, das Jesus ins Leben der Menschen gebracht hat.

 

Zweites Bild in Entstehung

Für das Aktivierungsteam, bestehend aus Helena Bühlmann und zwei weiteren Teilzeitmitarbeitenden, steht mehr hinter dem Fastenbild, als man auf den ersten Blick zu sehen vermag. «Für uns war es toll zu sehen, wie die Bewohnenden Freude daran zeigten, etwas in ihrer nahen Umgebung selbstständig mitgestalten zu können», sagt Bühlmann. Aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen habe man sich entschieden, für Ostern ein zweites Bild zu gestalten. «Wir hoffen natürlich, dass sich noch ein paar Bewohnerinnen und Bewohner anstecken lassen und beim zweiten Gemeinschaftsbild mitgestalten.»

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