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Sempach

Alte Melodien wurden neu interpretiert

LuPol 25. September 2019

Bereits zum vierten Mal in dieser Saison fand ein Konzert in der Sempacher Tuchlaube statt. Unter dem Motto «Tuchlaube Folks» zeigte die Streichkapelle «D’Sagemattler» ihr musikalisches Können.

Im herrlichen Abendrot einer der letzten sommerlichen Tage konnte Vize-Präsident André Ducommun die Gäste in der Tuchlaube Sempach begrüssen. Zwar nicht vorbereitet, um zu einem «lüpfigen» Ländler das Tanzbein zu schwingen, aber um sich von den munteren Klängen der alten Volksmusik fesseln zu lassen, tauchte das Publikum ab in die musikalische Welt der «Sagemattler». Ganz dem Tuchlauben-Motto «Tuchlaube Folks» entsprechend, musizierten die fünf Musiker aus dem Tonhalle-Orchester Zürich, die in ihrer Formation als «typische Streichmusik des 19. Jahrhunderts» auftreten, wie früher mit volksnaher Populärmusik. Das Quintett mit Violinistin Isabel Neliga, Johannes Gürth an der Viola, Florian Walser an der Klarinette, Heinz Saurer mit seinem Cornet und Kontrabassist Frank Sanderell spielten einzigartige Schweizer Tänze. Ihre Polkas, Mazurkas, Walzer und Schottischen kommen jedoch nicht von ungefähr, sondern basieren auf den handschriftlichen Notenbüchlein ihrer Vorgänger, den Original-Sagemattler aus Unterägeri. Die Leiter Alois und später Anton Iten notierten in ihren «Büechli» von 1840 bis 1887 ein ganzes Repetoire an heiteren fünfstimmigen Tänzen, die es den fünf Musikern angetan haben.

 

Geschichtsträchtige Musik

Nicht nur mit der Musik selbst verschafften die Sagemattler Einblick in die Tanzmusik unserer Vorfahren, sondern auch mit viel Hintergrundwissen und Fakten zur Schweizer Musikgeschichte untermalte Klarinettist Florian Walser das rund anderthalbstündige Konzert lebendig: Entwicklungen alter Besetzungen, freche Liedtexte über Papst und Sultan und lebhafte Erklärungen des alten Zeitgeistes - alles wurde erwähnt.

Obwohl Walser die Lieder der Sagemattler teils mehr als «einfache Musik für den Tanzsaal» bezeichnete, verblüfften die fünf Musiker immer wieder mit schnellen Passagen, he-rausfordernden Takten und eindrücklichen Übergängen. Besonders bemerkenswert waren zudem die verschiedenen «Naturjodel», die neben den sanften Walzern und rasanten Polkas speziell die solistischen Qualitäten der Musiker hervorhoben. Auch grosse Namen unter den klassischen Tanzmusikanten wie Schubert liessen sich im Repetoire der Sagemattler finden. Die Umsetzung von ein paar Schubert’schen Takten überzeugte so, dass das Publikum sogar erfreut zum Weiterspielen ermunterte, als die Musiker zum Vergleich zum ähnlichen, weiterentwickelten Sagemattler-Stück übergehen wollten – ein gutes Zeichen.  Zum krönenden Abschluss dieses gelungenen Abends verliessen die fünf Sagemattler weiterspielend und unter gros-sem Applaus die Tuchlaubenbühne.

Zum Ende der diesjährigen Tuchlauben-Serie wird am Konzert vom 2. November um 19.30 Uhr das hauseigene «Ensemble Kalydon» auftreten. Man darf gespannt sein, was die Gäste an diesem Abend alles erleben dürfen, denn das vierköpfige Ensemble wird an diesem Open-House-Abend zusätzlich durch verschiedene Gäste ergänzt. 

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