Wenn sich am Mittwoch, 15. Januar, die Sempacher Bürger in der Festhalle treffen, um CVP-Kandidaten für die Gesamterneuerungswahlen des Stadtrates Ende März zu nominieren, werden sie aus sechs Personen auswählen können. Nach den angekündigten Rücktritten von Stadtpräsident Franz Schwegler und Finanzvorsteher Bruno Stofer auf Ende August 2020 werden somit zwei Sitze frei. Bauvorsteherin Mary Sidler hat angekündigt, nach bald 12 Jahren im Stadtrat nochmals eine gemäss gültiger Gemeindeordnung letzte Legislatur anhängen zu wollen.
Beliebte Ressorts
Für das Amt des Stadtpräsidenten liebäugeln zwei Kandidaten, wie aus dem Flyer, der von der CVP an die Sempacher Haushalte versandt worden ist, hervorgeht: der Direktor des Kantonsspitals Baselland, Jürg Aebi und Firmenberater und -coach Bruno Rosset, beide 61-jährig. Um den Posten als Finanzvorsteher buhlen am nächsten Mittwoch gar drei Personen um die Gunst der Wahlberechtigten. Sein Interesse angemeldet hat der Leiter der Fachstelle Jagd und Fischerei Nidwalden, der 52-jährige Fabian Bieri. Ebenfalls zur Verfügung gestellt haben sich die Präsidentin des Gewerbevereins Oberer Sempachersee und selbstständige Unternehmerin Ermi Krieger und der Sempacher CVP-Parteipräsident und CFO der Luzerner Kantonalbank, Marcel Hurschler.
Die Krux mit den Listen
Wie die Präsidentin der Findungskommission, Corinne Bussmann, erklärt, beabsichtigte die CVP Sempach, nach Möglichkeit eine Liste pro neu zu besetzendem Ressort mit je einem Zweiervorschlag an der Nominationsversammlung vorzuschlagen. Abklärungen in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Sempach hätten jedoch ergeben, dass alternative Varianten rechtlich nicht zulässig seien. Deshalb will die Parteileitung für alle Ressorts jeweils eine Einerkandidatur nominieren. «Die Nominationsveranstaltung erhält dadurch noch mehr Gewicht», ist Corinne Bussmann überzeugt, «und die Nominierten werden zusätzlich gestärkt sein bei allfälligen Nominationen von Dritten für die jeweilige Stadtratsfunktion.»
FDP beantragt eine Auswahl
Die Stimmbevölkerung soll bei der Besetzung von Stadtratsressorts eine Auswahl an Kandaten haben. Diese Forderung will die FDP mit einem Antrag an der CVP-Nominationsversammlung untermauern.
Die Geschichte reicht auf die Ersatzwahl von Guido Durrer als Schulverwalter zurück. Damals forderte die CVP die FDP Sempach auf, mindestens einen Zweiervorschlag zu machen. Nun will die FDP bei den Gesamterneuerungswahlen des Stadtrates dasselbe. Die Bevölkerung von Sempach habe das Recht, bei neu Kandidierenden für ein Ressort eine eichte Auswahl zu haben, hält die FDP in einem Schreiben fest. Das Wahlprozedere bei einer Zweierkandidatur pro Ressort sei machbar. «Man darf der Stimmbevölkerung zutrauen, bei Vorliegen von mehreren Listen dennoch zu wissen, wie abzustimmen ist», sagt die Präsidentin der FDP Sempach, Monika Grüter gegenüber unserer Zeitung.
Die FDP Sempach will an der Nominationsversammlung der CVP Sempach vom Mittwoch, 15. Januar, einen Antrag zu stellen, der es erlauben soll, mit mindestens zwei Kandidierenden pro Ressort in die Wahl zu gehen. Man fordere die Bevölkerung von Sempach auf, an der öffentlichen Nominationsversammlung teilzunehmen und den allenfalls notwendigen Antrag der FDP zu unterstützen. Bezüglich der Auswahl der Kandidierenden erteilt die FDP Stimmfreigabe.