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Sempach

Das will sie noch erledigen

Geri Wyss 28. August 2019

Seit 2008 sitzt Mary Sidler für die CVP im Stadtrat. Nun möchte sie noch eine vierte Legislaturperiode anhängen. Hauptgrund ist die laufende Ortsplanrevision. «Da ist Herzblut dabei», sagt die 51-Jährige.

Mary Sidler will es noch einmal wissen. Nach drei Legislaturperioden stellt sie sich im kommenden Jahr nochmals der Wahl und möchte vier weitere Jahre als Sempacher Bauvorsteherin tätig sein. In dieser Funktion ist Mary Sidler für sämtliche raumplanerischen Belange der Gemeinde
zuständig, skizziert strategisch zusammen mit den anderen Stadtratskolleginnen und -kollegen die weitere Entwicklung der Gemeinde und zielt auf eine «nachhaltige und weitsichtige Entwicklung» ab, wie sie sagt. Je nach Projekt landen auch Baugesuche auf ihrem Tisch, besonders dann, wenn es ums Bauen in sensiblem Umfeld geht. Wie stark soll Sempach wachsen? Wo soll gebaut werden? Wie sieht eine sinnvolle Innenverdichtung aus? Bei solchen und ähnlichen Fragen können die Ansichten in der Bevölkerung bekanntlich auseinandergehen. Dies hatte sich beispielsweise beim angedachten Bauvorhaben auf der Wiese vor dem denkmalgeschützten Meierhof gezeigt. Aus einem Architekturwettbewerb hervorgegangen waren zwei Gebäude, die dem Stil von Vorstadthäusern nachempfunden waren. An der Gemeindeversammlung war die Opposition gegen eine grundsätzliche Bebauung der Parzellen vor dem denkmalgeschützten Meierhof so gross, dass seither der Stadtrat mit einer Planungszone einen Marschhalt eingelegt hat.

 

Im Wind der Öffentlichkeit

Der Meierhof gibt ein gutes Beispiel ab, wie Bauvorsteherin Mary Sidler und ihre Ratskollegen bei Projekten in sensiblem Umfeld – hier nordwestlich der Altstadt – vorgehen. «In einem qualitätssichernden Verfahren definieren Baufachleute und Architekten, welche Bebauung sich am besten in diesem Umfeld eignet. Erst dann wird eine entsprechende Zonenplanänderung in die Wege geleitet.» Und man beziehe die Beteiligten frühzeitig mit ein. Früher sei als Erstes eine Zone festgelegt worden und danach seien Bauten entstanden, die oftmals nicht mit der umliegenden Siedlung korrespondiert hätten, erzählt Mary Sidler weiter. Der Meierhof ist auch ein Beleg für den Wind der Öffentlichkeit, dem die Bauvorsteherin manchmal ausgesetzt ist. «Ich nehme alle sachlich vorgetragenen Meinungen und Inputs ernst», betont Mary Sidler. Wichtig sei aber, dass dies auf direktem Weg erfolge und nicht über Dritte, worunter manchmal die Verlässlichkeit der Äusserungen leide. «Man kann mit mir reden und ich höre immer gerne zu», hält die Bauvorsteherin fest. Sie habe aber gelernt, unsachgemässe Kritiken nicht mehr zu kommentieren.

 

Meierhof ist Sache der Revision

Beim Meierhof bedeutet der Marschhalt, dass die weitere mögliche Entwicklung – die Parzellen im Vorfeld des Hofes sind seit Jahren eingezont – nun im Rahmen der anstehenden Gesamtrevision der Ortsplanung geprüft wird. Die Ortsplanungsrevision ist es denn auch, die Mary Sidler als Hauptgrund für ihre Bereitschaft nennt, sich nochmals der Wahl als Bauvorsteherin von Sempach zu stellen. Es sei schon sehr viel Vorarbeit geleistet und aufgegleist worden. «Ich möchte diese Aufgabe auch zu Ende bringen. Und», fügt die 51-Jährige an, «ich bin noch immer mit dem gleichen Herzblut dabei wie vor bald zwölf Jahren.

 

Wakkerpreis hallt nach

Sempachs Umgang mit dem Bauen in sensiblem Umfeld, die qualifizierten Verfahren mit Architekturwettbewerben, der Miteinbezug der Öffentlichkeit: 2017 führte dies zur Verleihung des Wakkerpreises an die Stadt Sempach. «Das war das Highlight meiner bisherigen Amtszeit und auch eine Genugtuung für mich», sagt Mary Sidler. Er habe gezeigt, dass die Stadt auf einem guten Weg sei, der auch ausserhalb der Gemeinde und des Kantons wahrgenommen werde. Ihre Erfahrung und ihr Know-how gibt Sidler auch in ihrer Firma Ortswerte GmbH weiter, mit der sie andere Gemeinden berät und unterstützt. Sie engagiert sich weiter aber auch in mehreren Organisationen, etwa im Schweizer Verband für Raumplanung, Espace Suisse. «Eine nachhaltige Raumentwicklung, welche zum Kulturland Sorge trägt, und ein sorgfältiger Umgang mit unserer Baukultur interessieren mich nach wie vor und ich engagiere mich gerne dafür. Das neue Raumplanungsgesetz geht in die richtige Richtung», sagt Mary Sidler.

 

Lob für Gerbegass

Als schönes Beispiel gelungener Architektur nennt die Bauvorsteherin beispielsweise das Besuchszentrum der Vogelwarte. «Der Lehmbau in der Nähe des Seeufers und der Eingangsbereich, der sofort einen Bezug zur Vogelwelt und zur Ufervegetation schafft, ist in meinen Augen sehr gelungen.» Ebenfalls angetan ist Mary Sidler von der Gerbegass im Städtli, wo auf kleinem Raum historische Bausubstanz und moderne Architektur Hand in Hand gingen, nennt sie ein weiteres Beispiel. Für solche und weitere ortsplanerische Herausforderungen möchte sich Sidler auch in der nächsten Legislatur 2020 bis 2024 nochmals einsetzen.

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