Es ist immer noch der gute alte «Im Schtei», der sich als Sandsteinkeller über den Köpfen der rund 50 Besucher von Konzerten im Kulturlokal wölben wird. Und dennoch ist vieles anders nach dem rund zweijährigen Umbau, der gegenwärtig abgeschlossen wird. Der Boden ist leicht vertieft worden, er ist nun eben und aus Beton. Man bekommt dadurch ein grösseres Raumgefühl, wozu auch die fehlende Bar beiträgt. Diese befindet sich nun im neuen Foyer über dem Keller: Ein Aufenthaltsraum, der durch die hellgrauen Bodenplatten und beigen Backsteinwände einladend heiter wirkt. Das dunkle Holz der Bar und der Tischchen steuern einen Schuss edles Interieur bei.
Das WC ist nun vor Ort
Es ist ein Ort, an dem sich Konzertbesuchende wohlfühlen werden. Auch, weil sie nicht mehr einen kurzen Fussmarsch absolvieren müssen, wenn sie aufs WC wollen. «Das ist eigentlich die grösste Aufwertung für den Schtei», sagt Marco Sieber, Programmverantwortlicher des Kulturkellers, mit einem Schmunzeln, als er vor den beiden neuen Toiletten steht. 3,7 Millionen Franken hat sich die Korporation Sempach den Neubau an der Kronengasse 1 und die Sanierung des altehrwürdigen Hauses Heissenstein daneben kosten lassen. Davon ist auf den Kulturkeller Im Schtei etwa eine viertel Million Franken angefallen. Die beiden Gebäude tragen die unverkennbare Handschrift der Roman Hutter Architektur GmbH. Das Luzerner Architekturbüro hat viel Erfahrung, wenn es darum geht, in sensibler Umgebung zu bauen, wozu das Städtli Sempach zweifellos zählt. Und die Fachleute mussten gewährleisten, dass möglichst viel alte Bausubstanz im Haus Heissenstein erhalten werden konnte. Einiges sieht der Betrachter heute in den Wohnungen nicht mehr. Wände aus schmalen verputzten Latten und mit Tierhaaren isoliert, ruhen nun wieder hinter Wänden. Andere Steinwände hingegen blieben sichtbar und geben dem Ensemble aus Alt und Neu eine ganz besondere Note. Eindrücklich auch die alten Böden aus Holzparkett. «Wir wussten nicht einmal, dass es sie gibt», erzählt Korporationspräsident Joe Ineichen, «denn sie waren unter Teppichen verborgen». Für ihn, der Ende Oktober den Posten als Korporationspräsident nach fünf Jahren abgeben wird, schliesst sich mit dem Um- und Neubau ein Kreis. 1997 war er als neues Mitglied der Korporation bei einem repräsentativen Anlass an der Eröffnung des Im Schtei vor Ort gewesen. Nun darf er im Jahr seines Abschieds miterleben, wie eine neue Ära des Im Schtei eingeläutet wird.
Erstes Livekonzert per Stream
Im Schtei Die Bernerin und Exil-Irin Shirley Grimes tritt am Freitag, 23. April, im neuen Schtei auf. Das Publikum kann das Konzert inklusive Überraschungen via Livestream unter www.imschtei.ch mitverfolgen, Beginn um 20.30 Uhr. Tags darauf besteht die Möglichkeit, den Keller und die neuen Räumlichkeiten an der Kronengasse 1 zu besichtigen, Infos ebenfalls auf der Website.