In der Berufswelt sind immer mehr Expertinnen und Experten gefragt, die sich in der digitalen Welt auskennen und die sowohl in der Informatik, als auch im Design- und Kommunikationswissen heimisch sind. Social Media spielen eine immer bedeutendere Rolle. Mediamatiker sind die Profis, die sich in diesem Umfeld bewegen. Die Sempacherin Wanaka Emmenegger ist eine davon. Sie hat soeben ihre Lehre beim Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik in Emmenbrücke abgeschlossen und gleichzeitig auch die Berufsmaturität bewältigt.
Film für Berufsbildungs-Fachleute
Als Abschluss ihrer vierjährigen Lehre musste sie eine individuelle praktische Arbeit (IPA) vorlegen. Der Lehrbetrieb gab ihr vor, einen Film zu drehen, der sich mit der Frage der Berufsbildung der Zukunft befasst. Grundlage dazu bilden sollten etliche Interviews. Der Film wird noch an der Kadertagung der Dienststelle Berufs- und Weiterbildung (DWB) gezeigt. Wanaka Emmeneggers Endprodukt wird somit unter anderem Rektoren, Prorektoren und Fachbereichsleitende inspirieren. Zudem wird der Film über verschiedene Newsletter und die Website der DBW beworben.
Viel Vorbereitung nötig
Wanaka Emmenegger entschied sich, Lernende von gestern (im Berufsleben stehende Menschen bis 25 Jahre), von heute und von morgen (Schüler ab der Primarstufe) zu befragen. Hierbei nahm sie einen beachtlichen organisatorischen Aufwand auf sich. «Ich wollte Kinder zu Wort kommen lassen. Dank einem Kontakt einer Arbeitskollegin konnte ich die Gespräche an der Schule Buttisholz führen», erzählt Wanaka Emmenegger. Die aktuellen Lernenden und bereits Berufstätige traf sie an verschiedenen Berufsfachschulen in Emmenbrücke und in Sursee zum Interview. Wie die Gespräche ablaufen sollten und wie danach bei der Nachbearbeitung des Films vorzugehen sei, hatte Wanaka Emmenegger in einem Drehbuch festgehalten. «Dieses musste auch fortlaufend angepasst werden, da es immer mal wieder zu Unvorhergesehenem kam», erzählt die frischgebackene Mediamatikerin.
Sorgfalt war oberstes Gebot
Beim Durchstöbern der über 80 Seiten starken Abschlussarbeit wird schnell klar, dass die junge Sempacherin Wert auf genaues Arbeiten und auf Details legt. «Ja, ich bin manchmal fast zu perfektionistisch», räumt sie ein, «doch Sorgfalt in meiner Arbeit ist mir wichtig.» Weiter beschreibt sie sich selber als eine Person, die gerne mit anderen Menschen zusammenarbeitet. «Es war spannend, in kurzer Zeit mit so vielen Leuten zu reden», blickt sie zurück. «Es war aber auch eine anstrengende Zeit.» Die Gespräche vor der Kamera mussten mit der fortlaufenden Ablage und Bearbeitung der Daten einhergehen.
Breit angelegte Interviews
Die Dreharbeiten für den Film mit den Interviews dauerten drei Tage. Sie hatte sich dazu ein mobiles Studio zusammengestellt, dass sie an den jeweiligen Standorten aufbaute. Der Schnitt der Sequenzen und die Bildbearbeitung benötigten dann nochmals etwa so viel Zeit. Insgesamt wendete Wanaka Emmenegger 84 Stunden für ihr Endprodukt auf.Bei Ihren Drehs war der Sempacherin auch wichtig, dass die Emotionen der Befragten herüberkamen. «Die Aussagen gewinnen dadurch an Authentizität, wenn man beispielsweise sieht, wie sich junge Leute für ihre Wunschberufe interessieren oder die Kinder erzählen, worauf sie sich in der Zukunft freuen», sagt sie.
Veränderungen passieren schnell
Aus ihrem Werk zieht Wanaka Emmenegger in erster Linie das Fazit, dass man Zukunft nicht vorhersehen kann und manchmal etwas schneller notwendig wird, als man sich vorgestellt hat. «Meine Aufnahmen fanden eine Woche vor dem Lockdown statt. Einige Befragte sagten mir, dass die Ausbildung vermehrt auf Fernunterricht hinauslaufen könnte. Eine Woche später war dies Tatsache», erzählt Emmenegger. «Die Zukunft findet schon heute statt. Private mobile Geräte sollten verstärkt in die schulische und berufliche Bildung integriert werden. Die Digitalisierung schreitet weiter voran», schliesst Wanaka Emmenegger aus ihrer Arbeit, die ihr die Abschlussnote von 5,3 eingebracht hat.