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Sempach

Ehrgeiziger Projektentwurf im neuen Verkehrsrichtplan

Michael Hausheer 22. Januar 2021

Im Entwurf des Verkehrsrichtplans wird die Option einer Umfahrungsstrasse von der Station bis zur Rainerstrasse aufgeführt. Eine solche Süd-Ost-Umfahrung erscheint als attraktive Möglichkeit um das Städtli und die Quartiere vom Verkehr zu entlasten. Das Projekt stellt allerdings auch einige Ansprüche und es ergeben sich gewisse Hindernisse.

Wie bereits in der Sempacher Woche vom 31. Dezember festgehalten, liegt zurzeit der Entwurf des Verkehrsrichtplans öffentlich auf. Bis zum 9. Februar können die Bürgerinnen und Bürger sich zu diesem äussern. Der Entwurf sieht diverse Veränderungen vor und strebt damit eine Verbesserung der gegenwärtigen Verkehrssituation an. Ein spezifisches Projekt, welches in diesem Rahmen bisher als Option aufgeführt wird, ist eine Süd-Ost-Umfahrung. Über eine solche wird bereits seit vielen Jahren gesprochen. Wie dem Entwurf des Verkehrsrichtplans zu entnehmen ist, soll die Umfahrung ab dem Raum Bahnhof Sempach-Neuenkirch bis auf die Rainerstrasse führen. Somit würde das Städtli grossflächig umfahren werden, wodurch die Ortsdurchfahrt Sempach nachhaltig entlastet werden könnte. Neben diesem strebt das Projekt auch noch einige weitere Ziele an. So erhofft man sich eine bessere Anbindung der Arbeitszone Allmend an das übergeordnete Strassennetz. Zurzeit ist die Allmend über die Gotthardstrasse zugänglich und die Zufahrt führt somit durch Wohnquartiere, in welchen teilweise eine Tempobeschränkung von 30 km/h signalisiert ist. Diese Wohnquartiere könnten somit durch eine Süd-Ost-Umfahrung vom Durchfahrtverkehr entlastet werden. Der maximale Entlastungseffekt der Umfahrung würde 6300 Fahrzeuge pro Tag betragen. Nebst der Erschliessung der Allmend hätte die Umfahrung den Vorteil, dass die Luzernerstrasse und die Schulhauskurve weniger intensiv befahren würden und der Zufahrtsverkehr vermehrt von der Hauptverkehrs- und internationalen Transportroute getrennt werden könnte.

 

Kanton muss an Bord

Das Projekt wird laut Bauvorsteherin Mary Sidler in Sempach bereits seit 20 bis 30 Jahren immer wieder diskutiert. Obwohl es der Bevölkerung scheinbar ein grosses Anliegen ist, konnte es bislang doch nicht umgesetzt werden. Das ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass, bevor ein solches Projekt realisiert werden kann, im Vorfeld diverse Schritte notwendig sind. Unter anderem müsste der Kanton mit an Bord sein. Bei der Umfahrung würde es sich um eine Kantonsstrasse handeln und damit dieser die Idee behandelt, müsste in einem ersten Schritt der Korridor gesichert und in den Kantonalen Richtplan aufgenommen werden. Ein besonderes Anliegen bei der Umsetzung des Projektes läge im schonungsvollen Umgang mit Kulturland, was dadurch erreicht werden soll, dass die Linienführung nach Möglichkeit entlang bestehender Wege und Strassen verlaufen würde. Dennoch würde der Bau einer Umfahrungsstrasse zwangsläufig mit dem Verlust von Kulturland einhergehen. Schwierig wird die Situation auch, wenn das Projekt Waldrodung voraussetzen würde. Ein solcher Entscheid kann nur getroffen werden, wenn ein nachweisbares kantonales Interesse vorliegt und dadurch umgesetzt werden könnte.

 

Diverse Hürden bis Abschluss

Nach der Aufnahme in den Kantonalen Richtplan müsste sich die Gemeinde und die Region erneut dafür einsetzen, dass das Projekt ins Strassenbauprogramm aufgenommen wird, welches alle vier Jahre vom Kantonsrat verabschiedet wird. In absehbarer Zeit wird die Sempacher Bevölkerung also noch nicht von der Station direkt zur Rainerstrasse hinaufgelangen.

Neben Sempach bemühen sich auch diverse andere Gemeinden mit teilweise grösserem Verkehrsaufkommen bereits seit Jahren um Umfahrungsstrassen, ruft Mary Sidler in Erinnerung. Das aufwändige Prozedere, die hohen Umsetzungskosten und die Herausforderungen, welche den Landschaftsraum betreffen, stellen eine grosse Hürde für solche Projekte dar. Das Sempacher Planungsgremium sieht in der Idee jedoch Potential und wird sich weiterhin für deren Umsetzung einsetzen.

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