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Sempach

Hier ist Eigenverantwortung gefragt

Geri Wyss 03. Juni 2020

Eine Elektrogrillstelle für alle, grössere Abfallbehälter, patrouillierende Sicherheitsleute, ein Holzzaun entlang der Luzernerstrasse: So will der Stadtrat eine zu intensive Nutzung der Seeallee verhindern.

Die Bilder sind vielen Sempachern präsent: An sonnigen Hochsommerwochenenden glich die Seeallee und die Wiese zwischen dem Parkplatz Seevogtei und dem Seewasserwerk in den vergangenen Jahren einer rege besuchten Badi. Leute grillierten, sassen an mitgebrachten Tischen, liessen Abfälle liegen. Und die Autos reihten sich an einigen Tagen auf dem Wiesland aneinander. Ab dieser Hochsaison nun führt der Stadtrat ein neues Nutzungskonzept ein. Diesem zugrunde liegt die Haltung, dass Besucherinnen und Besucher am Ufer des Sempachersees unterhalb des Städtlis willkommen sind, diese sich aber an verschiedene Regeln halten müssen.

Künftig ist es verboten, selber Mobiliar mitzubringen sowie auch eigene Grills zu verwenden. Nördlich der Festhalle wird eine fixe, elektrisch betriebene Grillstelle allen zur Verfügung stehen. Wie Stadtpräsident Franz Schwegler ausführt, wird es sich um den gleichen Typ Elektrogrill aus Chromstahl handeln, wie ihn bereits der Campingplatz Seeland anbietet. Der Werkdienst wird den Unterhalt gewährleisten. «Zur Wahl der Grillstelle, bei welcher keine Sitzgelegenheiten bestehen werden, haben die positiven Rückmeldungen vom Camping Seeland beigetragen und es haben Gedanken zur Sicherheit, bedienerfreundlichen Handhabung, den Immissionen und dem Unterhaltsaufwand mitgespielt.»

 

Sicherheitsdienst ist präsent

Seit Pfingsten patrouilliert der private LU-Sicherheitsdienst nach Bedarf in der Seeallee. Er wird gemäss Franz Schwegler in erster Linie über die Sommermonate mehrmals pro Woche zu unterschiedlichen Zeiten unterwegs sein, vorzugsweise an den Wochenenden und vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Der Sicherheitsdienst hat den Auftrag, die Besucher für die neuen Regeln zu sensibilisieren und diese umzusetzen.

Da die Stadt in der Seeallee auch immer wieder mit der Litteringproblematik konfrontiert wird, werden nun grosse und mittlere, in Holz eingefasste Abfallcontainer aufgestellt. «Im Bereich der Buvette werden die Abfälle getrennt entsorgt werden können», blickt Franz Schwegler voraus. Die Erfahrungen der ersten Jahre würden zeigen, ob die Abfalltrennung auf die ganze Seeallee ausgeweitet werden solle. Über die Sommermonate werden zudem zusätzliche Abfallcontainer aufgestellt.

 

Baden ist erlaubt

Trotz der nahen Seebadi im Seeland wurde das Baden in der Seeallee toleriert. Ein Badeverbot aus dem Jahr 1969 ist 1999 ausgelaufen und wurde seither nicht mehr erneuert. Nun wird das Baden definitiv legitimiert. «Baden ist auf eigene Verantwortung erlaubt», führt Franz Schwegler aus. Besucher befänden sich aber unmittelbar am Ufer in einer Naturschutzzone. «Die Stadt erwartet einen rücksichtsvollen und sorgfältigen Umgang mit der Pflanzen- und Tierwelt.» Im Weiteren gilt in der Seeallee und entlang des Seeweges wie bis anhin das Radfahr-, Reit- sowie Camping- und Lagerverbot und auch die Leinenpflicht für Hunde.

 

Parkplätze sind beschränkt

Um dem wilden Parkieren auf der Wiese Herr zu werden, will der Stadtrat die Parkordnung konsequent durchsetzen. Das bedeutet, das der Notparkplatz auf der Wiese zwischen dem Parkplatz Seevogtei und dem Seewasserwerk nur noch bei grossen öffentlichen Anlässen oder Aktivitäten in der Festhalle offensteht. Er ist bereits durch einen Holzzaun abgesperrt worden. In Bezug auf alternative Parkmöglichkeiten hat der Stadtrat mit Unternehmen im Seesatz Gespräche geführt, die jedoch laut Franz Schwegler zu keinem Ergebnis geführt haben. Die Aussenparkplätze des Coop stehen den Besuchern der Seeallee jedoch an Wochenenden ausserhalb der Öffnungszeiten zur Benützung offen. «Wir sind uns bewusst, dass es weiterhin Suchverkehr geben wird», sagt Schwegler. «Doch das nun durch den Holzzaun meist eingeschränkte Parkplatzangebot ist ein Faktor, das den Besucherzustrom steuert», ergänzt er.

 

Soziale Kontrolle

In diesen Tagen werden nun die Tafeln mit den neuen Regeln in der Seeallee montiert, provisorische existieren bereits. Mit dem Verbot des Aufstellens von Mobiliar und den nicht mehr tolerierten, selbst mitgebrachten Grills  werden nur wenige neue Restriktionen eingeführt. Der Stadtrat baut auf die Eigenverantwortung der Besucher und deren gegenseitige soziale Kontrolle. «Nur mit einem wohlwollenden Miteinander bleiben die Seeallee und der Seeuferweg für alle Sempacherinnen und Sempacher wie auch auswärtigen Besucher ein attraktiver Aufenthalts- und Erholungsraum», ist Franz Schwegler überzeugt.

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