Stadtpräsident Franz Schwegler konnte an der Gemeindeversammlung 106 Stimmbürger begrüssen. Er informierte über den geplanten Zutritt zur Aquaregio AG. Sempach wird mit einer Stimme im Verbund vertreten sein, obwohl die Korporation Sempach auch weiterhin die Wasserversorgung von Sempach organisieren wird. Die Gründung der Aquaregio AG ist auf Ende 2018 vorgesehen. Sie soll die Wasserversorgung der Region für die Zukunft sicherstellen.
Erstmals nach HRM2 budgetiert
Bruno Stofer, Finanzvorsteher, informierte anschliessend über die Budgetierung, die erstmals nach dem neuen Rechnungslegungsmodell HRM2 erfolgte. Dieses soll die Rechnungslegung der öffentlichen Verwaltung näher an jene aus der Wirtschaft bringen. Ausserdem soll sie eine einfachere Vergleichbarkeit zwischen einzelnen Gemeinden ermöglichen. Krux der ganzen Sache bei der diesjährigen Budgetierung: Da das letzte Budget noch auf der «alten» Rechnungslegung basiert, ist der Vergleich mit dem aktuellen Budget nur erschwert möglich. Stofer informierte des Weiteren über aktuelle Projekte, die die Sempacher Kasse belasten: Ortsplanungsrevision bis 2021, Schulhauskurve, Alters- und Pflegeheim Meierhöfli und der Stadtweiher.
Einstimmige Annahme
Die anwesenden Stimmbürger hatten die Zusammenfassung des Globalbudgets Erfolgsrechnung der sechs Aufgabenbereiche vorliegen. Dieses weist für 2019 einen Aufwandüberschuss von 223‘580 Franken aus. Der Stadtrat schlägt weiter einen Steuerfuss von 2.00 Einheiten vor. Ausserdem lagen die Zahlen der prognostizierten Investitionsrechnung auf. Geplant für 2019 sind Bruttoinvestitionen von 2‘575‘000 Franken. Das Volk sprach dem Stadtrat in allen drei Bereichen sein Vertrauen aus und nahm die Vorschläge einstimmig an.
Stefan Sieber wird gewählt
Bei der Stadt Sempach ist die Demission von Markus Grüter, Mitglied der Rechnungskommission, eingegangen. Grüter wurde 2016 von der FDP nominiert und am 7. Juni 2016 gewählt. Seine Rücktrittsgründe, welche beruflicher Natur sind, werden verstanden und akzeptiert. Als möglicher Nachfolger stellte sich Stefan Sieber, Schauensee 7, den Anwesenden vor. Sieber lebt mit seiner Familie seit zehn Jahren in Sempach, ist als Wirtschaftsprüfer in der internationalen Rechnungslegung bei der KPMG tätig und bringt damit ideale Voraussetzungen für das Amt mit. Stefan Sieber wurde von den Stimmbürgern dann auch einstimmig gewählt.
Samuel wird Sempacher
Unter Traktandum 3 hatten die Stimmbürger über die Zusicherung des Gemeindebürgerrechts von Sempach an Alex Paulo Samuel zu entscheiden. Stadtpräsident Franz Schwegler fordert Alex Paulo Samuel auf, sich den Anwesenden gleich selber vorzustellen. Dies tat er denn auch in gewinnender Art und zeigte auf, was ihn an der Schweiz fesselt und fasziniert. Er lebt seit 2006 in der Schweiz. Seit April 2013 ist er in Sempach wohnhaft. Er arbeitet aktuell als Chef de Service im Grand Hotel National Luzern. Die Stimmbürger folgten der Empfehlung des Stadtrates und erteilten Alex Paulo Samuel einstimmig das Bürgerrecht von Sempach.
Meierhöfli der Zukunft
Nochmals hatte Finanzvorsteher Bruno Stofer das Wort. Er berichtete von den Sanierungsplänen rund um das Alters- und Pflegeheim Meierhöfli. Das Alter gehe alle an und hinterlasse Spuren, so auch am Meierhöfli. 1981 wurde das Meierhöfli fertiggestellt. 1989 kam der Zwischentrakt dazu und 2003 erfolgte ein Umbau. Mittlerweile sind die Zimmer und Nasszellen in die Jahre gekommen. Das Angebot entspricht nicht mehr zeitgemässer Pflege und Betreuung. Die Nasszellen erschweren heute die Pflege, die Zimmertüren sind für mobile Pflegebetten zu schmal und der Balkonzugang ist wegen der Schwellen für Rollstuhlfahrer erschwert. Nun haben die Vertreter des Meierhöfli Bedarf zur Erneuerung angemeldet. Eine technische Machbarkeitsstudie ist bereits erfolgt. Je nach Umsetzungsvariante muss mit einem Investitionsbedarf zwischen 18 und 30 Millionen Franken gerechnet werden. Anfang 2019 erfolgt die Einsetzung eines Projektteams, das sich aus verschiedenen Anspruchsgruppen zusammensetzen soll. 2020 ist ein Projektwettbewerb geplant. 2021/2022 sieht das Programm die Planung und die Bewilligung vor. 2022 soll der Baukredit von der Gemeindeversammlung gesprochen werden. Und für 2023/2024 wäre die Realisierung vorgesehen. Die Bevölkerung wird künftig laufend an den Gemeindeversammlungen wie auch an entsprechenden Infoveranstaltungen informiert.
Emotionale Verabschiedung
Wer kennt ihn nicht? Den Sempacher Leiter des Bauamts, Bruno Häfliger. Seit 1971 wirkte er für die Sempacher Verwaltung, ursprünglich angestellt als Gemeindetechniker. Als Sempacher und Weltenbürger bezeichnete Franz Schwegler den per Ende Jahr in Frühpension tretenden Bruno Häfliger. Als einer, der zielgerichtet und konsequent, mit weichem Kern und viel Lebensfreude und Humor gewirkt habe. Genauso zielgerichtet, wie er als Leiter Bauamt arbeitete, bestieg er im Laufe der Jahre 40 der 48 4000er-Berge der Schweiz. Parallel dazu erlebte er berufliche Meilensteine: Wakkerpreis, Neubau Schulhaus Waldegg, drei Ortsplanungen, Gestaltung und Verkehr Städtli und Realisierung Bauamt oberer Sempachersee. Und er stellte zahlreiche Leuchttürme: Die Erreichung des Labels Energiestadt, Abfalltrennung, -entsorgung und -kompostierung. Bruno Häfliger selber nahm die Würdigung sehr bewegt entgegen. Und würdigte seinerseits sein einzigartiges Team, das ihm in all den Jahren zur Seite stand. Franz Schwegler durfte nach erfolgten Dankesworten die Anwesenden nach einer reibungslosen Versammlung zum gemeinsamen Apéro einladen und mit ihnen auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr anstossen.