Noch am letzten Schultag vor den Sommerferien packten kräftige Hände mit an, um Pulte, Stühle und andere Möbel aus Schulzimmern zu tragen. Der grosse Sommerputz in den Schulhäusern von Sempach stand an. Adrian Lötscher ist einer der beiden Schulhauswarte der Stadt. Seit dem Bezug des neuen Schulhauses Waldegg ist er nebst Turnhallen und Aussenplätzen für die Schulhäuser Stadt und Tormatt zuständig. Von Samstag bis Donnerstag der ersten Schulferienwoche hat er beide Schulhäuser von Grund auf gereinigt. Ihm helfend zur Seite standen je nach Tag acht bis 13 Personen, die er aus seinem Umfeld aufgeboten hatte. «Es sind Verwandte und Kollegen, die aber auch ihrerseits noch weitererzählt haben, dass man sich melden kann», erzählt Adrian Lötscher.
Mal ein bisschen Chrampfen
Das Gute daran ist nicht nur, dass man sich ein Feriengeld verdienen kann. Gerade für Menschen, die üblicherweise eher bewegungsarme berufliche Tätigkeiten ausüben, wie der Verfasser dieses Artikels, lohnt diese Abwechslung besonders. So fiel auch der Entsandte unserer Zeitung abends erschöpft, aber mit dem guten Gefühl in die Federn, abends auch körperlich das Tagwerk in den Gliedern spüren zu können. Er war als Fensterreiniger eingesetzt worden, was im Schulhaus Tormatt bedeutet, auf Leitern zu steigen und mit Lappen und Handfeger für einen streifenfreien Durchblick durch die Gläser zu sorgen. «Ich bin immer froh um motivierte Helfer für ein paar Tage», sagt Adrian Lötscher. Gerade auch Leute, die schwere Sachen tragen könnten, seien gefragt. «Wer Zeit, Lust und Energie übrig hat, darf sich jederzeit gerne melden.»
Ein währschaftes Zmittag
Unsere Zeitung konnte sich am Samstag, 6. Juli, auch davon überzeugen, dass es den Helfern der Schulhauswarte an nichts fehlt. Sowohl ein kräftigendes Znüni, als auch ein das Kohlenhydratkonto füllendes, vor Ort gekochtes Zmittag wartete auf hungrige Mäuler. Nebst Möbel herumtragen und Fensterreinigen bedeutet ein Schulhaus sauber zu machen, in erster Linie Böden mithilfe der sogenannten Einscheibenmaschine wieder blitzblank hinzukriegen. Dabei kommt auch einiges an Wasser zum Einsatz und zwar so viel, dass die Reiniger gut beraten sind, wasserfeste hohe Schuhe zu tragen. «Mit dem Lehrpersonal hat es wirklich ausgezeichnet geklappt», lobt Adrian Lötscher. Darüber hinaus werden nach Bedarf auch Wände und Decken gereinigt. Pulte und Stühle hatten bereits die Lehrer geputzt.
Viel mehr als nur Reinigen
Das Reinigungspersonal ging nach einem von Adrian Lötscher festgelegten Plan vor. Das Reinigen von Schulhäusern bedeutet somit nicht einfach, wild drauflos zu putzen, sondern gut organisiert vorzugehen, damit alle Arbeiten ineinandergreifen und man einander nicht plötzlich im Weg herumsteht.
Mit der Grundreinigung der Schulhäuser Tormatt und Stadt war es für Hauswart Adrian Lötscher aber längst noch nicht getan. Gegenwärtig nimmt er diverse Reparaturen und Unterhaltsarbeiten vor oder lässt Anpassungen und Renovationen in Schulzimmern durch externe Fachleute ausführen. Auch gehört zu seinen Aufgaben, Aussenplätze und Grünanlagen im Schuss zu halten. In der letzten Woche vor Schulstart wird Adrian Lötscher wiederum da sein müssen. Dann bereiten sich die Lehrerinnen und Lehrer wieder auf das nächste Semester vor. Somit hat er auch den einen Wunsch oder die andere Anpassung vorzunehmen. Wenn also die Schülerinnen und Schüler ihre Ferien geniessen, erlebt Adrian Lötscher eine strenge Zeit, in Sachen Reinigung unterstützt durch zusätzliches Personal. Einzig in der dritten Sommerferienwoche kann er sich auch richtig erholen.