Vom 7. bis 11. Oktober findet der Ferienpass Sempach/Eich statt. Unter dem Angebot aus 99 Kursen befinden sich altbekannte Dauerrenner aus den letzten Jahren wie der Besuch beim Imker, Minigolf, Pizzabacken und die Tanzkurse. Zum ersten Mal angeboten werden unter anderem ein Besuch in Toni’s Zoo, Rätselspass im Gletschergarten Luzern oder der Erste-Hilfe-Kurs für Babys und Kleinkinder. Eine weitere Neuerung stellt das neue Buchungssystem von Pro Juventute dar, bei welchem die Kinder nicht mehr nach Klassen, sondern nach Alter die Kurse buchen konnten. «Das System hat nicht nur dem Ferienpassteam, sondern auch den Eltern den ganzen Anmeldeprozess vereinfacht, da die Daten automatisch auf das nächste Jahr übertragen werden und man die ganze Familie auf einmal registrieren kann», so Shirley Dodds vom Ferienpassteam 2024. 215 Kinder haben sich in diesem Jahr angemeldet. «Wir sind überwältigt vom grossen Interesse», sagt Dodds. Wie jedes Jahr wird die Ferienpasswoche am Freitag mit einem Abschlussabend enden. Auf dem Pausenlatz der Schule Sempach werden Muffins, Würste, Suppe und Getränke angeboten. Neben anderen Aktivitäten und verschiedenen Highlights wird der Zauberer DaCapo eine Zaubershow präsentieren.
Zu Besuch bei den Jägern
Am Montag, 7. Oktober, startete der Ferienpass. Ein Angebot an diesem Tag stellte der Kurs «Jagd heute» dar. Sieben Kinder besuchten die Jagdhütte Sempach, wo die beiden jungen Jäger Andreas Lischer und Fabian Benz den Schülerinnen und Schülern ihr Metier näherbrachten. Eindrücklich war der Anblick der verschiedenen Tierpräparate, Schädel und Felle auf dem Tisch. Dass zum Jagen nicht nur das Anpirschen und der Abschuss, sondern insbesondere ein grosses Fachwissen gehören, wurde schnell klar: «Es ist ein Irrtum, wenn Leute davon ausgehen, dass bei Rehböcken das Alter des Tieres am Gehörn abgelesen werden kann. Ob sie eine, zwei oder drei Spitzen haben, liegt am Stress, dem der Bock in der Wachstumsphase des Gehörns ausgesetzt war», erklärte Andreas Lischer. Die beiden Jäger zeigten anhand der Präsentationsstücke noch viele weitere anatomische Besonderheiten des hiesigen Jagdwildes. So dürfte keines der anwesenden Kinder künftig Schwierigkeiten haben, bei einem auf einer Wanderung zufällig gefundenen Schädel zwischen einem Fuchs und einem Dachs zu unterscheiden. Offensichtliche Indikatoren dabei sind nämlich der Schädelkamm beim Dachs sowie die Tatsache, dass der Kiefer des Fuchses sich vom Rest des Schädels lösen lässt.
Das gehört zum Alltag
Darüber hinaus erklärten die Jäger den Kindern verschiedene Aufgabenbereiche, welche sie in ihren Jagdrevieren übernehmen: «Wenn irgendwo ein Tier von einem Fahrzeug angefahren wird, so ruft die Polizei uns an, um es zu holen – manchmal auch mitten in der Nacht. Es kommt auch vor, dass wir die verletzten Tiere von ihren Schmerzen erlösen müssen.» Einen direkten Einblick in den Alltagaufgabenbereich der Jäger bot sich zufälligerweise auch noch.
Der Jäger Ueli Emmenegger befand sich ebenfalls in der Jagdhütte, da er einen Termin hatte, um mit einem Vertreter der kantonalen Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa) die Wildtierbrücke über die Autobahn auszulesen. «Wir machen das alle sechs Wochen», so Emmenegger. Bei der Auslese werde anhand der Fotofallen ausgewertet, wie viele Tiere die Passage benutzt haben. «Wir hatten sogar schon Wildschweine und Hirsche auf der Brücke. Sie wurde von Anfang an, seit sie vor vier Jahren in Betrieb genommen wurde, rege benutzt.»
Abschluss mit Cervelat
Nach dem theoretischen Input zu Beginn folgte noch ein Praxisteil. In einer Art Postenlauf mussten die Kinder weitere Tierpräparate in den Bäumen und Büschen suchen, welche die Jäger im Vorhinein dort positioniert hatten, und konnten so ihr waidmännisches Auge unter Beweis stellen. In einem gemütlichen Abschluss durfte sich wer wollte noch einen Cervelat über dem Feuer bräteln.
Wer im nächsten Jahr die Jäger oder auch einen anderen Kurs des Ferienpassangebots besuchen will, kann sich jetzt bereits freuen. Der Ferienpass 2025 wird vom 6. bis 10. Oktober stattfinden.