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Sempach

Sempach will Vorbild sein

pd 18. März 2021

Der Stadtrat nutzt das 5. Audit des Energiestadtlabels, um die kommunale Energie- und Klimapolitik den gesetzlichen Grundlagen von Bund und Kanton anzupassen. Er will dabei seiner Vorbildrolle gerecht werden und für die Stadt Sempach zukunftsweisende Rahmenbedingungen schaffen.

Vor einigen Jahren hat die Schweiz das Pariser Klimaabkommen mitunterzeichnet. Damit verpflichtet sie sich, die Treibhausgasemissionen bis im Jahr 2050 auf netto null zu reduzieren. Mit der Energiestrategie 2050 und verschärften Gesetzen schafft der Bund die Rahmenbedingungen, um dieses Ziel zu erreichen. Auch der Kanton Luzern hat mit dem neuen Kantonalen Energiegesetz die Vorgaben verschärft. Dieses verpflichtet die Gemeinden zu einer kommunalen Energieplanung. Denn ohne die Mithilfe der Gemeinden und der Bevölkerung sind weder die Klimaziele noch die Energiewende erreichbar.

 

Fernwärmeverbund soll wachsen

Sempach hat die Grundlagen für die kommunale Energieplanung bereits im vergangenen Jahr erarbeiten lassen. Im Rahmen des anstehenden Energiestadt-Audits sollen jetzt noch die Massnahmen zur Reduktion der fossilen Energienutzung auf dem Gemeindegebiet konkretisiert werden. Gleichzeitig prüft der Stadtrat in Zusammenarbeit mit der Korporation Sempach den Ausbau des bestehenden Fernwärmeverbunds. Private Grundeigentümer sollen beim Umstieg auf erneuerbare Energien unterstützend beraten werden.

 

Hohe Gebäudestandards

Auch bei den eigenen Liegenschaften setzt die Stadt Sempach auf erneuerbare Energien. Mit dem kürzlich erfolgten Ersatz der Ölheizung im Feuerwehrgebäude werden in Sempach alle öffentlichen Gebäude mit Holz geheizt. Auf dem Schulhaus Tormatt wird ab dem Herbst 2021 eine weitere Photovoltaikanlage Solarstrom für die Schule produzieren, und auch beim zugekauften Strom achtet die Stadt Sempach konsequent auf erneuerbare Energien. Um den Energiebedarf weiter einzudämmen, will der Stadtrat hohe Gebäudestandards für die öffentlichen Bauten festlegen und damit eine Vorbildfunktion wahrnehmen. Dabei wird neben der Energieeffizienz auch auf schadstoffarme und nachhaltige Bauweisen und Materialien geachtet.

 

Mehr Langsamverkehr und öV

Neben der Energieeffizienz stellt die zunehmende Überhitzung in den Sommermonaten eine grosse Herausforderung dar. Dieser kann mit Verminderung von Abstrahlungswärme entgegnet werden, indem die befestigten Oberflächen reduziert und mehr Grün in die Quartiere gebracht werden. Auch im Bereich Mobilität ist Sempach aktiv. So steht der neue Verkehrsrichtplan, mit dem der Langsamverkehr und der öffentliche Verkehr verstärkt gefördert werden, kurz vor der Verabschiedung. Mit der Erstellung von Ladestationen für Elektrofahrzeuge wird auch für den Individualverkehr eine Weiche für die Zukunft gestellt.

 

Interesse für Mitwirkung?

Der Stadtrat Sempach ist überzeugt, mit den verschiedenen Massnahmen auch in diesem Jahr eine hervorragende Bewertung im Energiestadtprozess zu erreichen. Um Qualität und Akzeptanz zu gewährleisten, wird als Ergänzung zur bestehenden Energie- und Umweltkommission eine temporäre Arbeitsgruppe eingesetzt, welche die Planungsergebnisse überprüft. Interessierte Personen aus der Bevölkerung können sich dafür direkt beim ressortverantwortlichen Stadtrat Marcel Hurschler (m.hurschler@sempach.ch) oder bei der Stadtverwaltung (stadtverwaltung@sempach.ch) bewerben.

 

«Stadtrat muss Verantwortung übernehmen»

Marcel Hurschler, wo steht Sempach im Vergleich mit anderen Gemeinden in der Energiepolitik?

Die Stadt Sempach ist bereits seit 18 Jahren eine Energiestadt. Entsprechend hat sich die Stadt schon seit langem intensiv mit dieser wichtigen Thematik auseinandergesetzt und mittlerweile alle Gebäude auf erneuerbare Heizsysteme umgestellt. Das letzte Audit im Rahmen des Energiestadtlabels zeigte, dass Sempach für eine Gemeinde mit mittlerweile gut 4200 Einwohnern eine sehr gutes Resultat erzielt.

 

Wie sieht aus Ihrer Sicht die Situation bei den Heizungen der Sempacher Gebäude aus?

Der Wärmebedarf aller Gebäude von Sempach beträgt aktuell rund 46 Gigawattstunden pro Jahr. Damit wird noch 43 Prozent durch Heizöl aufbereitet. Bereits hohe 29 Prozent werden über Wärmepumpen  und 22 Prozent über Holz und Fernwärme aufbereitet. Aufgrund der Vorgaben des Bundes muss der Energieverbrauch durch Sanierungen bis 2035 auf rund 36 und bis 2050 auf rund 24 Gigawattstunden abnehmen. Gleichzeitig wird sich der Mix stark verändern, weil die bestehenden Ölheizungen ersetzt werden müssen.

 

Die Korporation Sempach prüft einen Ausbau der Fernwärme. Unterstützt der Stadtrat diesen Ausbau?

Der Stadtrat hat sich im Herbst 2020 klar für die Fernwärme ausgesprochen. Dabei hat er festgehalten, dass Voraussetzung für den Ausbau wettbewerbsfähige Energiepreise sind. Aufgrund der kantonalen Vorgaben muss der Stadtrat noch stärker die Verantwortung übernehmen, um die zukünftigen Massnahmen umzusetzen.

 

Kann Sempach auch Einfluss auf den Energieverbrauch bei der Mobilität nehmen?

Neben den Gebäuden ist die Mobilität eine der grössten Treiber des Energieverbrauchs und der CO2-Belastung. Der Verkehrsrichtplan, zu dem die Bevölkerung anfangs Januar 2021 Stellung nehmen konnte, hat verschiedene Massnahmenblätter, welche zu einer Reduktion des Energieverbrauchs beitragen sollen, zum Beispiel die bessere Erreichbarkeit des öffentlichen Verkehrs. Nicht zu verachten sind die auf Bundesebene fixierten technischen Vorgaben zum Fahrzeugpark, welche rasch zu einer starken Reduktion des fossilen Energieverbrauchs führen werden. Zudem ist der Kanton Luzern an der Erarbeitung eines kantonalen Mobilitätskonzeptes, welches eine Vielzahl an Push- und Pull-Massnahmen, bestehend aus finanziellen, infrastrukturellen, betrieblichen und kulturellen Anreizen vorsieht zur Vermeidung und Verlagerung von Verkehr.

 

Sie laden die Einwohnenden ein, im nächsten Prozess mitzuarbeiten. Welche Funktion werden sie einnehmen?

Sempach hat seit Jahren eine aktive Umwelt- und Energiekommission (UEK). In dieser Kommission hat es noch ein bis zwei freie Kommissionssitze. Die projektbezogenen Energiemassnahmen werden analog der Ortsplanungsrevision mit einer kleinen Kerngruppe erarbeitet. Interessenten für beide Aufgaben – UEK und Kerngruppe – können sich bei mir oder der Stadtkanzlei melden.

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