Ein ambitioniertes Projekt ist momentan Arbeitsgegenstand der Theatergesellschaft Sempach. Mit «Renata – eine Verschwörungstheorie» soll zum ersten Mal ein Stationentheater in Sempach umgesetzt werden. «Das heisst, die Vorstellungen finden an verschiedenen Schauplätzen im Städli statt», erklärt Marco Sieber, welcher die Regie führt. In insgesamt elf Vorstellungen wird das Stück dem Publikum präsentiert, vom 25. Oktober bis am 15. November jeweils am Mittwoch, Freitag und Samstag, sowie an einer zusätzlichen Sonntagsvorführung am Sonntag, 9. November. «Ausgangslage ist der Hexenturm. Dort versammelt sich das Publikum und dort beginnt auch der Theaterabend. Die einzelnen Szenen finden dann an unterschiedlichen Orten und Räumen im Städtli statt», so Sieber.
Humor und Lokalkolorit
Genretechnisch könne das Stück als Liebeskomödie bezeichnet werden. «Es behandelt die Sempacher Sage der Renata von Wartensee und entwickelt dabei die Theorie, dass das Konzept der romantischen Liebe ursprünglich aus Sempach kommt. Die Stadt Sempach ist also der eigentliche Ursprung der Liebe», gibt Marco Sieber Einblick in das Stück. «Im Zentrum steht eine kulturelle Enthüllung von europaweiter Brisanz – mit überraschenden Wendungen, einer grossen Prise Humor und viel Lokalkolorit», heisst es in einer Mitteilung der Theatergesellschaft Sempach.
Erprobte Zusammenarbeit
Die Idee zum Stück und zur Form des Stationentheaters stammen von Sieber selbst. Im Schweizer Literaturpreisträger Béla Rothenbühler hat die Theatergesellschaft den passenden Dramatiker gefunden, welcher den Auftrag, das Stück zu schreiben, annahm. Ein namhafter Literaturpreisträger findet sich sicherlich nicht alle Tage für Auftragsarbeiten? «Ich arbeite seit vielen Jahren mit Béla Rothenbühler zusammen», erklärt Marco Sieber. «So hat er zum Beispiel bei meinem Solo-Stück ‘im Bau’ als Dramaturgen mitgewirkt. Gemeinsam sind wir Teil von ‘Die grosse Menschenschau’ oder von ‘Hamlet – eine Dernière’ im Kleintheater.» Dementsprechend in erprobter Zusammenarbeit hätten die beiden in diesem neuen Projekt den Plot und das Konzept entwickelt, aus dem Béla Rothenbühler schlussendlich das Stück schrieb.
Exklusiv für Sempach
Hinsichtlich der Resonanz zeigt sich Sieber zuversichtlich: «Das Konzept vom Stationentheater ist für Sempach etwas Neues. Es bietet die Möglichkeit, das Städtli und seine attraktiven Orte anders zu bespielen und kennenzulernen. Zudem bin ich überzeugt, dass unser Stück ein sehr witziger und augenzwinkernder Blick auf Sempachs Sagen, unsere Gesellschaft, ja auf die gesamte Popkultur wirft.» Hinzu komme, dass das Stück eigens für die Theatergesellschaft und für Sempach geschrieben worden sei. «Wir zeigen die Uraufführung eines Stücks, das nirgends anders gespielt werden kann», betont Sieber.