Im Rechnungsjahr 2024 erzielten die Luzerner Gemeinden insgesamt einen Ertragsüberschuss von 295,2 Millionen Franken, 81,7 Millionen Franken mehr als im Vorjahr. Dieses Ergebnis entspricht einem neuen Höchststand und übertrifft die Erwartungen. Die ursprünglich von den Stimmberechtigten beschlossenen Budgets für das Jahr 2024 hatten einen Verlust von 24,2 Millionen Franken vorgesehen. Das bessere Ergebnis wurde massgeblich dank der Erträge erzielt, die bei den meisten Gemeinden höher ausfielen als veranschlagt. Der Gesamtaufwand der Gemeinden lag etwas höher als budgetiert.
56 Gemeinden mit Ertragsüberschuss
Im Rechnungsjahr 2024 erzielten 56 der 79 Luzerner Gemeinden einen positiven Rechnungsabschluss. Ertragsüberschüsse von über einer Million Franken resultierten bei 22 Gemeinden. An der Spitze steht die Stadt Luzern mit 124,8 Millionen Franken. Die Stadt Kriens steht mit ihrem Überschuss an zweiter Stelle (99,0 Mio. Fr.). Mit zusammen über 220 Millionen Franken Überschuss verantworten die beiden Städte massgeblich den hohen Überschuss der Gemeinden insgesamt. Ein negatives Rechnungsergebnis wiesen 23 Gemeinden aus. Das sind neun Gemeinden mehr als im Vorjahr. Die höchsten Aufwandüberschüsse resultierten bei den Gemeinden Sursee (2,5 Mio. Fr.), Mauensee (1,4 Mio. Fr.) und Schenkon (1,4 Mio. Fr.).
Die Gründe für das Defizit der Stadt Sursee liegen im Wesentlichen bei den Mehrkosten der gebundenen Ausgaben, und dies vor allem im Gesundheitswesen, einem der grössten nicht beeinflussbaren Kostentreiber. Auf der Einnahmenseite fielen die gegenüber dem Budget um rund 1,78 Millionen Franken tiefer ausgefallenen Steuereinnahmen ins Gewicht.
Für die Gemeinde Mauensee blieben erwartete höhere Steuereinnahmen aus. Zudem fielen höhere Kosten für die Löhne der Lehrpersonen der Primar- und Basisstufen sowie die Restfinanzierung der Langzeitpflege an.
In Schenkon konnten wie bereits im Vorjahr die budgetierten Steuererträge nicht erreicht werden. Insbesondere die Einkommens- und Vermögenssteuern der natürlichen Personen fielen um 400’000 Franken tiefes als budgetiert aus, die Sondersteuern um rund 100’000 Franken. Bei den Investitionen schlug das neue Schulhaus zu Buche.
Durchgängige Zunahme der Nettobelastung
In den verschiedenen Aufgabenbereichen der Gemeinden können die Aufwände brutto oder netto ausgewiesen werden. Die Nettobelastung zeigt denjenigen Teil des Gemeindehaushalts, der aus allgemeinen Steuergeldern und Finanzausgleichszahlungen finanziert wird. Der Bereich mit der höchsten Nettobelastung war 2024 die soziale Sicherheit mit 570,8 Millionen Franken, gefolgt von der Bildung mit 564,8 Millionen Franken. An dritter Stelle stand der Bereich Gesundheit mit 184,4 Millionen Franken. Ausser dem Bereich Finanzen und Steuern verzeichnete die Nettobelastung in allen Aufgabenbereichen einen Zuwachs. Der höchste Anstieg resultierte im Bereich Bildung (+46,9 Mio. Fr.). Insbesondere die Personalkosten im Bereich der Primar- und Sekundarschule sind angestiegen. Den zweithöchsten Anstieg der Nettobelastung gegenüber dem Vorjahr verzeichnete der Aufgabenbereich soziale Sicherheit (+30,5 Mio. Fr.). In diesem Aufgabenbereich verantworten unter anderem die Beiträge an den Kanton für soziale Einrichtungen sowie Mehraufwände zusammen mit Mindererträgen bei der Sozialhilfe und den Sozialämtern den Anstieg.