Carla Widmer, weshalb haben Sie sich für diese Ausbildung entschieden?
Ich habe mich schon immer sehr für den weiblichen Zyklus, die Schwangerschaft und Geburt interessiert. Als ich dann in meinem Zwischenjahr nach der Matura ein Praktikum auf dem Wochenbett gemacht habe und auch im Gebärsaal reinschnuppern durfte, wurde mir schnell klar, dass ich diesen Beruf machen möchte. Die Art und Weise, wie Frauen in dieser prägenden Phase der Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett gestärkt und unterstützt werden, hat mich fasziniert.
Wann und wo werden Sie Ihre Ausbildung abschliessen?
Nächstes Jahr werde ich meinen Bachelor an der Berner Fachhochschule abschliessen und danach ins Zusatzmodul B starten. Nach erfolgreichem Abschluss dieses 10-monatigen Praktikums bin ich dann offiziell Hebamme.
Was macht für Sie den Beruf der Hebamme wertvoll?
Die abwechslungsreiche Arbeit und der enge Kontakt mit den Klientinnen macht mir sehr viel Spass. Ich bin jedes Mal aufs Neue fasziniert davon, wie ein Mensch entsteht, heranwächst und von der Kraft, mit der er geboren wird. Eltern in dieser intensiven und bedeutenden Zeit zu begleiten, ist ein grosses Privileg.
Wenn es auf das aktuelle Weltgeschehen bezogen wird, dann haben viele Frauen gerade keinen adäquaten Zugang zur peripartalen Versorgung. Deshalb finde ich es umso wichtiger, dass wir die Möglichkeiten hier nutzen. Was viele beispielsweise nicht wissen, ist, dass eine Schwangerschaftsbetreuung durch eine Hebamme (sieben Kontrollen) von der Krankenkasse finanziert wird und so eine kontinuierliche Betreuung bis ins Wochenbett gefördert werden kann.