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Gemeinde stemmt rechten Brocken für die Bildung

Geri Wyss 07. Mai 2025

Ein neues Schulhaus für 15,56 Millionen Franken: Über dieses Grossprojekt informierte die Gemeinde am Montag im Zentrum Sagi. Einige Teilnehmer bekundeten ein gewisses Unbehagen.

Ein neues Schulhaus für 15,56 Millionen Franken: Über dieses Grossprojekt informierte die Gemeinde am Montag im Zentrum Sagi. Einige Teilnehmer bekundeten ein gewisses Unbehagen.

Die Anzahl Teilnehmende, die sich zur Informationsveranstaltung im Gemeindezentrum Sagi versammelt hatten, war am Montagabend, 5. Mai, überschaubar. Das hatte wohl einerseits damit zu tun, dass man sich bereits mit der Botschaft für die Urnenabstimmung gut informieren konnte. Das neue Gebäude soll direkt nordwestlich an das 2017 erstellte Schulhaus 9 anschliessen und gleicher Bauart sein. Es soll dort stehen, wo sich heute ein Pausen- und Spielplatz sowie ein Rasenfeld befindet und ein Volumen von 13’545 Kubikmeter aufweisen (Schulhaus 2017: 8318 Kubikmeter) und rund 15,56 Millionen Franken kosten (Schulhaus 2017: 8,1 Millionen Franken). Die Kosten pro Kubikmeter belaufen sich bei beiden Schulhäusern auf gut 1100 Franken.

«Wir stemmen das»

Bestimmen kann der Nottwiler Souverän dann am Sonntag, 18. Mai, wenn der Sonderkredit von rund 14,84 Millionen Franken (ohne bereits bewilligten Planungskredit von 725’000 Franken) an die Urne kommt. Mehrere Stimmen sprachen am Montagabend denn auch von einem richtigen Brocken, den die Gemeinde investieren werde, «etwas vom Grössten seit Langem», wie Finanzvorsteher Kaspar Käslin sagte. «Doch der Gemeinderat ist überzeugt, dass wir das stemmen können.» Die Verschuldung werde dadurch jedoch zunehmen, führte Käslin weiter aus, zwischenzeitlich auf über 5000 Franken pro Einwohnenden, was deutlich über dem Grenzwert des Kantons liege. «Das verpflichtet uns, nur dringliche weitere Investitionen zu machen und Sonstiges zu verschieben», machte er deutlich. 

Prognosen bleiben Vorhersagen

Die Verschuldung und die Folgekosten, die nach dem Bau des neuen Schulhauses folgen werden, liessen bei einigen Teilnehmenden etwas Unbehagen aufschimmern. Auch die Prognosen der Schülerzahlen wurden vereinzelt hinterfragt. Heute gehen auf dem Schulcampus täglich 487 Schülerinnen und Schüler ein und aus. Bis 2032 rechnet die Gemeinde mit 564 Kindern und Jugendlichen.

Seit 2021 ist ein leichter Rückgang der Geburtenzahlen festzustellen. SVP-Co-Präsident Adrian Wüest fragte, wie diese Zahlen aussehen würden, wenn diese Jahrgänge ins schulpflichtige Alter kämen, fragte. Schulleiter Benno Blöchliger betonte, dass sich die bisherigen Prognosen jeweils als recht zuverlässig erwiesen hätten. Er wies zugleich darauf hin, dass externe Faktoren wie die kantonale Bildungsstrategie «Schule für alle» künftig ebenfalls Einfluss haben könnten.

Schulraumbedarf unbestritten

Auch die SVP Nottwil sieht den Bedarf an zusätzlichem Schulraum in der Gemeinde. Adrian Wüest hob hervor, dass das neue Schulhaus allen zugutekommen werde. Doch wegen der hohen Investitionssumme und weiteren Unsicherheiten habe die SVP Stimmfreigabe beschlossen. Die weiteren Parteienvertreter sprachen sich für ein Ja an der Urne aus, die Mitte und die FDP sprachen aber ebenfalls die hohen Kosten an. So sagte beispielsweise FDP-Präsident Urs Steffen, eine Steuererhöhung wäre für seine Partei «absolut kein Thema». Der Gemeinderat unterstrich abschliessend, dass trotz der geplanten Investitionen in das neue Schulhaus und den damit verbundenen jährlichen Kosten von rund 800’000 Franken der Steuerfuss von 1.85 Einheiten weiterhin Bestand haben soll – gemäss der aktuellen Finanzplanung.

Multifunktionsraum eingeplant 

Seit einiger Zeit wünschen sich Vereine in Nottwil zusätzliche Räume für Veranstaltungen und Proben. Gemeinderätin Beatrice Huser Winkler, Ressort Bildung und Kultur, erwähnte eine konkrete Eingabe der Brass Band Feldmusik Nottwil. Der Verein, der heute im Zentrum Sagi übt, möchte einen grösseren Proberaum. Andere Vereine hätten sich zudem für einen multifunktionalen Raum ausgesprochen. Einen solchen sieht nun das neue Schulhaus vor. Diesen Raum wolle man nebst des Schulbetriebs auch der BBFN zum Proben zur Verfügung stellen, informierte Beatrice Huser Winkler. Er könne aber auch sonstigen Vereinsanlässen dienen.

Kühlender Boden

Bauvorsteher Meinrad Müller erläuterte, dass man beim Schulhaus 2017 im Sommer eine starke Erwärmung der Räume beobachtet und daraufhin letzten Sommer raumklimatische Anpassungen mit einer Kühlung über die Bodenheizung vorgenommen habe. « Diese Variante wird in die Planung des neuen Schulhauses aufgenommen.» Auch sollen weitere Massnahmen wie zum Beispiel Storen die Wärmeeinwirkung der Morgensonne besser dämmen. Auch sollen beide Schulhausdächer eine grossflächige Photovoltaikanlage erhalten. Während das Schulhaus 2017 mit Fernwärme beheizt wird, wird der Neubau mit Erdsonden ausgestattet.

So gehts weiter

Terminplan  Nach der Urnenabstimmung möchte die Gemeinde im Falle einer Zustimmung zum Sonderkredit im Sommer das Baubewilligungsverfahren starten. Der Baustart ist für Januar 2026 vorgesehen. Bei reibungslosem Verlauf soll der Bezug des neuen Schulhauses im August 2027 erfolgen. WY

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