«Wettergott» Petrus meinte es gut am Auffahrtsdonnerstag, als sich der Umrittstross um 6 Uhr morgens nach Kirchbühl aufmachte. Es nieselte noch leicht beim Start im Städtli, doch die Sonne zeigte sich im Verlauf des Tages und wärmte die Rücken der Wandernden und Reiter.
Gastprediger des diesjährigen Auffahrtsumritt war Leo Elmiger. Von 1995 bis 2000 arbeitete er als Katechet in der Pfarrei Sempach. Heute ist er Spitalseelsorger und begleitet Patientinnen und Patienten im Luzerner Kantonsspital in Sursee und Wolhusen. Er widmete den bereits 505. Auffahrtsumritt dem Thema «God’s ächt werkli oppsi?» und stellte die Frage in den Raum, ob es nach dem irdischen Leben wirklich ein ewiges Leben bei Gott im Himmel gebe. «Als Spitalseelsorger treffe ich häufig auf Menschen, die sich mit der Endlichkeit des Lebens auseinandersetzen müssen», erzählte der Rainer. Eine eindeutige Antwort gab Leo Elmiger während des Gottesdiensts in Hildisrieden nicht, doch er predigte dafür, dass wir Hoffnung und Glaube daran nicht verlieren dürften.
Alphornklänge vertrieben Wolken
Nach einer Stärkung bei der Jubla Sempach im Zentrum Inpuls oder im Gasthof Roter Löwen machten sich die Pilgerinnen und Pilger nach dem Mittag auf den Weg zurück Richtung Sempach. Beim Zwischenhalt in St. Anna wurde der Umrittstross von Alphornklängen empfangen und spätestens dann verzogen sich auch die letzten Wolken und die Pilger zogen ihre Jacken aus. Auf dem Weg durfte man die blühende Natur bewundern und wenn es mal keinen Schwatz gab, hörte man das Gezwitscher der Vögel.
Auch dieses Jahr wurden die Auffahrtsmusik und die Vertreter der Kirchgemeinden hoch zu Ross von zahlreichen Zuschauern empfangen. Mit dem feierlichen Einzug unter dem prächtig geschmückten Torbogen und den Klängen der Auffahrtsmusikanten fand der 505. Auffahrtsumritt einen würdigen und stimmungsvollen Abschluss.